Wie erkennt und behandelt man Depressionen beim Hund?

Wie erkennt und behandelt man Depressionen beim Hund?

Der Hund als treues Familienmitglied ist oft eng in das tägliche Leben eingebunden, reagiert auf Stimmungen und besitzt eine hohe Empathie. Es ist daher nicht überraschend, dass Hunde ebenfalls unter dauerhaftem Unwohlsein oder sogar Depressionen leiden können. Depressives Verhalten beim Hund kann kurzzeitig als Reaktion auf Stress, Krankheit oder unangenehme Situationen auftreten. Wenn jedoch die Symptome anhalten, spricht man von einer Depression beim Hund. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Symptome, Ursachen und Hilfsmöglichkeiten, wenn Ihr Hund depressiv wirkt.

Wie äußert sich ein depressiver Hund?

Das Verhalten eines depressiven Hundes hängt stark vom individuellen Charakter des Tieres ab. Bei einem depressiven Hund fällt oft eine Veränderung im Wesen oder Verhalten auf, die jedoch auch schleichend eintreten kann. Beispielsweise ignorieren normalerweise verspielte Hunde bei einer Depression ihr Spielzeug immer mehr und gutmütige Hunde, die sich in jeder Situation freundlich verhalten haben, knurren plötzlich Fremde an.

Typische Symptome einer Depression beim Hund sind:

  • Rückzug und ein erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Teilnahmslosigkeit und Lustlosigkeit
  • Verändertes Fressverhalten
  • Leerer Blick, hängender Kopf und Schwanz
  • Anfälligkeit für Krankheiten (insbesondere Magen-Darm-Probleme)
  • Aggressives Verhalten
  • Selten Unsauberkeit

Diese Symptome können jedoch auch typische Anzeichen für Schmerzen und Krankheiten beim Hund sein. Daher sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, wenn Sie diese Symptome bei Ihrem Hund bemerken.

Die richtige Diagnose bei einem depressiven Hund

Wenn Sie auffällige Veränderungen im Verhalten und Wesen Ihres Hundes bemerken, sollten Sie zuerst einen Tierarzt aufsuchen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Denn Schmerzen können ähnliche Symptome wie eine Depression verursachen.

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Der Tierarzt wird Ihren Hund gründlich untersuchen und gegebenenfalls behandeln. Wenn Ihr Hund körperlich gesund ist, kann eine Depression die Ursache für das veränderte Verhalten sein. Es empfiehlt sich, Ihren Hund einem Tierarzt vorzustellen, der auf Hundeverhalten spezialisiert ist. Auch erfahrene Hundetrainer oder Hundepsychologen können wertvolle Hilfe leisten.

Wenn Sie die Ursache für die Depression Ihres Hundes herausfinden möchten, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Hat es Veränderungen im Alltag des Hundes gegeben?
  • Kann der Hund nachts ausreichend schlafen?
  • Ist der Hund über- oder unterfordert?
  • Hat der Hund Ängste oder Stress?

Oft geben diese Fragen bereits Hinweise darauf, was dazu geführt haben könnte, dass Ihr Hund sich unwohl fühlt und depressives Verhalten entwickelt hat.

Ursachen und Hilfe bei Depressionen beim Hund

Wenn Ihr Hund an Depressionen leidet, ist es wichtig, die Ursache zu finden und so schnell wie möglich zu beheben. Nur so findet der Hund aus seiner Niedergeschlagenheit heraus und wird wieder wie früher.

Die häufigsten Auslöser für Depressionen beim Hund sind:

  • Einsamkeit
  • Über- oder Unterforderung
  • Alterserscheinungen
  • Traumatische Erlebnisse

Depressiver Hund aufgrund von Einsamkeit

Einsamkeit und das Gefühl alleine zu sein, sind häufige Auslöser für Depressionen beim Hund. Hunde können lernen, auch mal alleine zu sein, sollten jedoch nicht zu lange oder zu oft alleine gelassen werden.

Bevor Sie sich einen Hund anschaffen, sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie genügend Zeit für das Haustier haben. Falls nicht, ist es besser, sich keinen Hund zuzulegen.

Oft ändern sich jedoch die Lebensumstände, beispielsweise durch einen Jobwechsel oder eine Trennung. Wenn Sie plötzlich weniger Zeit für Ihren Hund haben, sollten Sie alternative Betreuungsmöglichkeiten in Betracht ziehen, anstatt ihn alleine zu lassen. Dazu gehören:

  • Freunde und Verwandte, bei denen sich der Hund wohlfühlt
  • Hundesitter
  • Hundetagesstätte
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Ihr Hund kann sich auch alleine fühlen, selbst wenn Sie anwesend sind. Wenn er keine oder zu wenig aktive Aufmerksamkeit bekommt, kann er sich vernachlässigt fühlen. Hunde spüren genau, ob wir ihnen Beachtung schenken oder gerade mit unserem Smartphone beschäftigt sind. Nehmen Sie sich bewusst und regelmäßig Zeit für Ihren vierbeinigen Partner, in der er im Mittelpunkt steht.

Depressiver Hund aufgrund von Über- oder Unterforderung

Auch Über- oder Unterforderung können dazu führen, dass ein Hund depressiv wird.

Manche Hunde haben einen straffen Zeitplan und erleben jeden Tag etwas Neues: Hundeplatz, Hundesport, Joggen, Hundebesuche – manche Hunde finden keine Ruhe mehr, wenn zu viele verschiedene Reize und Aktivitäten auf sie einwirken. Wenn Sie vermuten, dass Überforderung der Auslöser für das depressive Verhalten sein könnte, reduzieren Sie schrittweise die Aktivitäten und gönnen Sie Ihrem Hund regelmäßige Ruhepausen, in denen entspannte Spaziergänge im Mittelpunkt stehen.

Genauso kann es sein, dass ein Hund durch Unterforderung depressiv wird. Jeden Tag dieselbe Gassirunde und kaum Abwechslung langweilen den Hund auf Dauer. Besonders betroffen sind Hunderassen, die speziell für eine bestimmte Arbeit (wie Hüten oder Jagen) gezüchtet wurden und keine Ersatzbeschäftigung erhalten.

Werfen Sie also einen genauen Blick auf den Wochenplan Ihres Hundes. Verbessert sich sein depressives Verhalten, wenn er mehr Ruhe hat oder wenn Sie ihm abwechslungsreichere Beschäftigung bieten?

Depressiver Hund aufgrund von Alterserscheinungen

Auch das Alter und die damit verbundenen Einschränkungen können viele Hunde stark belasten. Die Seh- und Hörkraft lässt nach, der Hund wird schwächer und weniger belastbar als früher. Einige ältere Hunde reagieren sehr gereizt auf diese Veränderungen. Auch Demenz tritt bei Hunden auf. Alte Hunde werden dann orientierungslos, fühlen sich unsicher und haben Angst.

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Seien Sie daher geduldig mit einem alten Hund. Beobachten Sie, wo und wann er sich wohlfühlt, und gestalten Sie ihm seinen Lebensabend so angenehm wie möglich.

Auch Hunde, die ihr Leben lang sehr aktiv waren, Hundesport betrieben haben oder eine Aufgabe hatten, können depressiv werden, wenn sie einfach in den Ruhestand versetzt werden. Geben Sie Ihrem Senior unbedingt weitere Aufgaben, die seinem Alter angepasst sind. Das können Intelligenzspiele sein oder das Erlernen von Tricks – Hauptsache, er ist weiterhin geistig ausgelastet.

Depressiver Hund aufgrund traumatischer Ereignisse

Traumatische Erlebnisse können dazu führen, dass Hunde sich immer mehr zurückziehen und eine Depression entwickeln. Tierschutzhunde, die bereits schlimme Erfahrungen gemacht haben, sind häufig davon betroffen.

Auch wenn ein Familienmitglied auszieht oder verstirbt, kann das eine Depression beim Hund auslösen – egal, ob es sich dabei um einen Menschen oder einen Artgenossen handelt.

Wenn Sie ein traumatisches Erlebnis als Auslöser für die Depression Ihres Hundes vermuten, sollten Sie am besten einen erfahrenen Hundetrainer oder Hundepsychologen hinzuziehen. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen können Sie Ihrem Hund helfen, sein Trauma zu überwinden.

Fazit: Hilfestellungen und Ratschläge für depressive Hunde

Auch Hunde können unter Depressionen leiden. Häufig sind Veränderungen im Alltag, Einsamkeit und Über- oder Unterforderung die Auslöser. Typische Anzeichen für depressives Verhalten beim Hund sind vermehrter Rückzug, Antriebslosigkeit, leerer Blick, aber auch Aggressionen. In einem ersten Schritt sollten Sie immer einen Tierarzt aufsuchen und körperliche Auslöser ausschließen lassen, da Schmerzen und Krankheiten ähnliche Symptome verursachen können. Wenn keine organische Ursache gefunden wird, begeben Sie sich auf Ursachenforschung. Was hat sich im Alltag des Hundes verändert? Haben Sie Geduld und Verständnis mit Ihrem Hund und holen Sie sich Hilfe von professionellen Hundetrainern.