Es ist endlich soweit – wir können unseren Van vom TÜV abholen. Aber für welches Campermodell haben wir uns entschieden? Die Auswahl des richtigen Camper-Basisfahrzeugs war keine leichte Entscheidung für uns. Letztendlich haben wir uns jedoch für einen Ford Transit L2H3 entschieden, obwohl wir dadurch möglicherweise in der Stadt Probleme mit Parkplätzen haben werden.
Bei der Auswahl des Camper-Basisfahrzeugs geht es immer darum, Kompromisse einzugehen und langfristig damit zufrieden zu sein. Bei uns war die Menge an Surfequipment der ausschlaggebende Faktor, da wir dieses in einem kleineren Fahrzeug nicht unterbringen konnten. Aber worauf möchtest DU beim Vanlife nicht verzichten?
Faktoren für die Auswahl des Camper-Basisfahrzeugs
Unsere anfängliche Ahnungslosigkeit bei der Suche nach dem richtigen Basisfahrzeug hat die Entscheidung nicht leicht gemacht. Damals waren wir von jedem Camper begeistert, unabhängig vom Basisfahrzeug oder dem Ausbaulayout dahinter. Wir waren unsicher angesichts der riesigen Auswahl an Möglichkeiten.
Um dir bei der Auswahl deines Camper-Basisfahrzeugs zu helfen, möchten wir dir die wichtigsten Faktoren vorstellen, die deine Entscheidung beeinflussen können.
Reist du allein oder zu zweit/als Familie?
Je mehr Personen im Camper untergebracht werden sollen, desto größer sollte das Fahrzeug sein.
Möchtest du im Camper stehen können?
Wenn du bei kaltem und nassem Wetter gerne im Campervan bleibst und kochst oder arbeitest, ist es wichtig, dass du im Fahrzeug stehen kannst. Jedoch gibt es auch Nachteile, da viele Parkplätze aufgrund von Höhenbeschränkungen nicht nutzbar sind.
In welche Gegenden möchtest du mit dem Camper reisen?
Je nach Klimazone haben wir unterschiedliche Bedürfnisse. Zum Beispiel benötigen wir in Portugal keinen großen Camper, da wir die meiste Zeit draußen sind. In Skandinavien hingegen ist eine Standheizung und mehr Platz im Camper wichtig.
Arbeitest du von unterwegs?
Wenn du von unterwegs arbeitest, sollte dein Camper mit einer Zweitbatterie und Solarmodulen ausgestattet sein, um ausreichend Strom zu haben. Außerdem ist ein kleiner Tisch als Arbeitsplatz sinnvoll.
Wie viel Gepäck wirst du mitnehmen?
Überlege, welche Dinge du auf Reisen nicht missen möchtest und ob diese Vorstellungen mit deinem Wunschcamper kompatibel sind.
Kurzzeit-Urlaub oder Langzeit-Reise?
Je nach Art der geplanten Ausflüge solltest du die Größe des Fahrzeugs anpassen. Ob Wochenendausflüge oder mehrere Monate durch Europa reisen – das hat Auswirkungen auf die Auswahl des Basisfahrzeugs.
Reist du mit einem Haustier?
Achte darauf, dass genügend Platz für dein Haustier vorhanden ist und dass es während der Fahrt sicher untergebracht ist.
Wie viel PS soll dein Camper-Basisfahrzeug haben?
Je nach Reiseziel und den geplanten Passstraßen in den Bergen kann eine höhere PS-Zahl von Vorteil sein.
Welche Basisfahrzeuge kommen als Camper in Frage?
Im Allgemeinen gibt es zwei Kategorien von Camper-Basisfahrzeugen: die “kleineren” Fahrzeugmodelle mit niedrigem Dach und kurzem Radstand wie z.B. die VW T-Modelle, oder die “größeren” Transporter bzw. Klein-LKWs wie z.B. den VW Crafter oder den Mercedes Sprinter.
Zu den beliebten “kleinen” Camper-Basisfahrzeugen gehören der VW T-Reihe, Opel Vivaro, Ford Transit L1H1, Mercedes Vito/Viano und Renault Trafic.
Bei den “großen” Camper-Basisfahrzeugen sind der Ford Transit, Fiat Ducato, Citroen Jumper, Peugeot Boxer, VW Crafter, Mercedes Sprinter, Iveco Daily, Renault Master und Opel Movano beliebte Optionen.
Unsere Auswahlkriterien für den Camper
Wir wurden oft gefragt, nach welchen Kriterien wir unseren Camper ausgewählt haben. Viel wichtiger als unsere Auswahl ist jedoch die Frage, was für DICH wichtig ist. Für uns war eine gute Kombination aus Zuverlässigkeit und Preis wichtig, da wir nicht zu viel Geld in ein Basisfahrzeug investieren wollten. Unsere Suchkriterien waren:
- Nicht älter als 10 Jahre
- Nicht mehr als 170.000 Kilometer
- Großer Kastenwagen
- Typ: Ford Transit, Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Renault Master, Citroen Jumper
- Preis unter 6.000€
- Unbeschädigt und kein Unfallfahrzeug
- TÜV noch mindestens 1 Jahr gültig
Die erfolgreiche Besichtigung des Campers
Bei der Besichtigung eines potenziellen Campers ist es wichtig, aufmerksam zu sein und genau hinzuschauen. Schnelligkeit ist ebenfalls entscheidend, da beliebte Fahrzeuge oft schon innerhalb weniger Minuten verkauft werden. Es empfiehlt sich, den Verkäufer anzurufen anstatt ihm eine Nachricht zu schreiben, um schneller ins Gespräch zu kommen. Außerdem sollte man eine Checkliste für den Gebrauchtwagencheck mitnehmen.
Der Gebrauchtwagencheck
Ein Gebrauchtwagencheck bei der DEKRA oder dem TÜV kann dabei helfen, versteckte Mängel zu entdecken und ein potenzielles Sicherheitsrisiko auszuschließen. Dieser Check kostet in der Regel ca. 80€.
Wir hoffen, dass dieser Artikel dir bei der Auswahl deines Camper-Basisfahrzeugs hilft. Am wichtigsten ist jedoch, dass du deine eigenen Prioritäten setzt und danach entscheidest. Viel Erfolg bei der Suche nach deinem Traumhaus auf vier Rädern!
Literaturtipps
- “CAMPER AUSBAU Das Handbuch für den Selbstausbau” – ein umfangreiches Buch über den Camper-Ausbau.