Als Vermieter ist es wichtig, die Bonität potenzieller Mieter zu überprüfen. Dies hilft dabei, das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren und die richtige Entscheidung bei der Auswahl eines Mieters zu treffen. Doch wie genau führt ein Vermieter eine Bonitätsprüfung durch? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie dazu wissen müssen.
Selbstauskunft und SCHUFA Auskunft
Um die Bonität eines Mieters zu prüfen, nutzt ein Vermieter in der Regel zwei Dinge: eine Selbstauskunft, die der Mieter ausfüllt, und eine SCHUFA Auskunft, die der Mieter vorlegt. Die vom Mieter angegebenen Daten können überprüft werden, um eine Einschätzung der Bonität vorzunehmen.
Dauer der Bonitätsprüfung
Eine Bonitätsprüfung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Bei einer kostenlosen Auskunft durch die SCHUFA oder Infoscore muss mit einer Wartezeit von ein bis vier Wochen gerechnet werden, bevor die angeforderten Daten beim Vermieter eintreffen.
Einholen der SCHUFA Auskunft
Es ist wichtig zu wissen, dass ein Vermieter nur als Vertragspartner der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung die SCHUFA Auskunft selbst einholen kann. Zu den Vertragspartnern zählen vor allem Kreditinstitute, Versandhäuser und Telefongesellschaften. Vermieter haben jedoch nur selten Zugang zu dieser Möglichkeit.
Ablauf der Bonitätsprüfung
Bei einer Bonitätsprüfung werden Personendaten wie Name, Alter, Geschlecht und Anschrift überprüft. Zusätzlich wird das Zahlungsverhalten analysiert. Hierfür sammeln Auskunfteien Daten von verschiedenen Unternehmen, mit denen der Mieter bereits Verträge hat. Diese Daten dienen als Grundlage für die Einschätzung der Bonität.
Dauer der Bonitätsprüfung
Normalerweise erhält ein Vermieter die Selbstauskunft der Wirtschaftsauskunfteien Infoscore oder SCHUFA innerhalb von bis zu vier Wochen. Entscheidet sich der Mieter jedoch für eine kostenpflichtige Variante der Bonitätsprüfung, erhält er sein Ergebnis bereits nach wenigen Tagen.
Welche Teile der SCHUFA Auskunft sind relevant?
Der Vermieter darf nur den Teil der SCHUFA Auskunft verlangen, aus dem die persönlichen Daten wie Name und Anschrift sowie die Einschätzung der eigenen Bonität hervorgehen. Besonders wichtig ist der sogenannte Score, der die Zuverlässigkeit in Zahlungsfragen einer Person in einer Kennzahl ausdrückt.
Was bedeutet eine negative Bonitätsauskunft?
Eine schlechte Bonität wird durch einen Schufa Score von 90 oder weniger gekennzeichnet. Es gibt verschiedene Risikostufen, die sich je nach Score unterscheiden. Ein Score zwischen 80 und 90 bedeutet ein deutlich erhöhtes bis hohes Risiko, während ein Score zwischen 50 und 80 ein sehr hohes Risiko darstellt.
Berücksichtigung des Kontostands
Bei einer Bonitätsprüfung spielen Einkommen und vorhandene Verbindlichkeiten eine Rolle. Es müssen Einkommensnachweise und Kontoauszüge vorgelegt werden, um diese Informationen zu überprüfen.
Bonitätsprüfung: Nicht so schlimm, wie gedacht
Viele Menschen haben Angst davor, dass sie aufgrund einer Bonitätsprüfung keinen Kredit erhalten könnten. Tatsächlich ist eine Bonitätsprüfung für Kreditnehmer jedoch weniger schlimm, als die meisten denken.
Unterschied zwischen Bonitätsprüfung und SCHUFA
Die SCHUFA sammelt und speichert verschiedene Daten von Unternehmen und Personen, die Rückschlüsse auf deren Zahlungsverhalten ermöglichen. Anhand dieser Informationen beurteilt sie die Bonität.
Was ist eine gute Bonität?
Um eine gute Bonität bei der SCHUFA zu haben, ist ein Score-Wert von mindestens 95% erforderlich. Ein Score-Wert von über 97,5% wird als sehr gute Bonität eingestuft.
Was bedeuten verschiedene Bonitäts-Scores?
Der Schufa-Basisscore zeigt die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern auf einer Skala von 0 bis 100% an. Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher ist eine gute Bonität. Ein sehr guter Schufa-Basisscore liegt über 97,5%.
Bedeutung von Bonitätswerten
Die Auskunftei berechnet den Bonitätsscore von Unternehmen auf einer Skala von 100 bis 600. 100 Punkte stehen für eine gute Bonität und 600 Punkte für eine ungenügende Bonität.
Negative SCHUFA-Einträge
Ein negativer SCHUFA-Eintrag entsteht, wenn offene Forderungen nicht beglichen werden und es zu einem gerichtlichen Mahnverfahren kommt. Verspätete Zahlungen führen jedoch nicht zu einem Eintrag.
Wie bekommt man einen negativen SCHUFA-Eintrag?
Ein negativer SCHUFA-Eintrag entsteht durch verschiedene Umstände:
- Die Kündigung eines Kredits durch eine Bank aufgrund von unbezahlten Raten.
- Ein Inkasso-Verfahren gegen Sie.
- Eintragung in ein öffentliches Schuldnerregister durch gerichtlichen Beschluss.
- Anmeldung einer Privatinsolvenz.
Folgen eines negativen SCHUFA-Eintrags
Ein negativer SCHUFA-Eintrag hat schwerwiegende Folgen. Schuldner erhalten keinen Kredit, keine EC-Karten, keine Versandhauswaren, keinen Handyvertrag, keine Artikel auf Rechnung und keine Kreditkarte mehr.
Ist ein negativer SCHUFA-Eintrag schlimm?
Ein negativer Eintrag kann dazu führen, dass Banken keine Kredite gewähren, EC- und Kreditkarten einbehalten werden und Mobilfunkverträge verweigert werden.
Dauer der Speicherung von negativen SCHUFA-Einträgen
Die SCHUFA speichert Einträge nicht lebenslang. Nach einer bestimmten Frist werden sie gelöscht. Grundsätzlich bleiben die Informationen drei Jahre gespeichert und werden dann gelöscht, sofern alle offenen Zahlungen beglichen sind.
Positive SCHUFA-Einträge
Positive Einträge beinhalten Informationen über vertragsgemäßes Verhalten. Dies umfasst pünktlich bezahlte Kredite, Leasing- oder Mobilfunkverträge. Negative Einträge beziehen sich auf gekündigte Kredite oder Informationen aus Schuldnerverzeichnissen.
Fazit: Eine Bonitätsprüfung ist für Vermieter von großer Bedeutung, um die Bonität potenzieller Mieter einzuschätzen. Die SCHUFA Auskunft und eine Selbstauskunft sind wichtige Instrumente, um diese Prüfung durchzuführen. Ein negativer SCHUFA-Eintrag kann erhebliche Konsequenzen haben, während eine positive Bonität die Chancen auf einen Kredit erhöht. Es ist daher ratsam, die eigene Bonität im Blick zu behalten und eine gute Zahlungshistorie zu pflegen.