Wie funktionieren GORE-TEX Membranen?

Wie funktionieren GORE-TEX Membranen?

GORE-TEX ist weltweit bekannt für wasserdichte und atmungsaktive Bekleidung. Egal ob beim Skifahren, Bergsteigen oder Fahrradfahren – diese qualitativ hochwertigen Produkte bieten zuverlässigen Schutz bei jedem Wetter. Aber was macht die GORE-TEX Membran eigentlich so besonders?

Bill Gore erkennt das Potenzial von PTFE

Die Entwicklung der GORE-TEX Membran war kein Zufall, sondern das Ergebnis der Forschungen des amerikanischen Chemikers Bill Gore. In den 1950er Jahren arbeitete er bei dem Chemiekonzern Dupont, der bereits bahnbrechende Erfindungen im Outdoor-Bereich gemacht hatte. Dupont sah jedoch keinen Nutzen in Bills Weiterführung der Forschungen zu Polytetrafluorethylen (PTFE), aber Bill Gore erkannte das Potenzial.

1958 gründete er sein eigenes Unternehmen, W.L. Gore & Associates, Inc. Anfangs konzentrierte er sich auf die Erforschung neuer Anwendungsmöglichkeiten für die Elektroindustrie. Dabei entdeckte sein Sohn Bob zufällig ePTFE, das Material, aus dem wasserdichte und atmungsaktive Outdoor-Bekleidung hergestellt wird.

Vom PTFE zum ePTFE – vom ePTFE zur GORE-TEX Membran

Die Entdeckung von ePTFE lässt sich für Laien so erklären: Durch eine schnelle Dehnung des Grundstoffs PTFE erhielt Bob Gore ein Material (ePTFE), das sowohl stabil als auch hochporös war.

Die mikroporöse Struktur des expandierten Polytetrafluorethylen ist winzig klein und mit bloßem Auge nicht sichtbar. Unter dem Elektronenmikroskop sind jedoch die vielen Öffnungen sichtbar. Eine einzige quadratische Zentimeter der wasserdichten Membran enthält rund 1,4 Milliarden solcher Poren. Diese Größe ermöglicht sowohl Wasserdichtigkeit als auch Atmungsaktivität in Funktionsbekleidung.

LESEN  Deutschland sucht den Superstar 2023: Holen Sie sich alle Infos zu den Sendeterminen und dem Live-Stream im Oktober und November 2023

Viel kleiner als ein Wassertropfen und groß genug für Wasserdampf – die Membran

Die Poren in der GORE-TEX Membran sind viel kleiner als Wasserdampfmoleküle, daher können die Moleküle ungehindert von einer Seite der Membran zur anderen gelangen. Dies ermöglicht den Sportlern, durch die Membran nach außen zu dampfen.

Im Gegensatz dazu sind Wassertropfen viel größer als die Poren der GORE-TEX Membran. Ein Wassertropfen ist etwa 20.000-mal kleiner als die Poren in der Membran. Dadurch haben Wassertropfen oder Regenschauer keine Chance, die Membran zu überwinden.

Die GORE-TEX Membran wird zum widerstandsfähigen Laminat

Die expandierte PTFE-Membran sieht wie eine dünne, flexible Kunststofffolie aus. In dieser Form ist sie wasserdicht, winddicht und dampfdurchlässig, aber nicht optimal stabil. Daher muss die GORE-TEX Membran vorher zu Laminaten verarbeitet werden, um ihre Funktionalität zu verbessern.

Das Obermaterial von Outdoor-Textilien ist normalerweise ein strapazierfähiges Kunstfasergewebe aus Nylon oder Polyester. Bei der Verarbeitung verbinden sich Obermaterial und Membran zu einem festen Laminat. Je nach Konstruktion des Innenfutters spricht man von einem 2-Lagen oder 3-Lagen GORE-TEX Laminat.

Voraussetzungen für eine optimale Funktion von GORE-TEX Membranen

Damit die GORE-TEX Membran ihre volle Leistung erbringen kann, müssen einige Bedingungen erfüllt sein:

Atmungsaktivität

Die Membran kann ihre volle Atmungsaktivität nur bei niedrigen bis mittleren Temperaturen entfalten. Daher ist es wichtig, dass die restliche Bekleidung den Wasserdampf ebenso gut vom Körper ableiten kann. Ein “Zwiebelprinzip” mit Funktionsunterwäsche und atmungsaktiven Zwischenschichten ist empfehlenswert.

Pflege

Um die Funktionalität der GORE-TEX Produkte langfristig zu erhalten, ist regelmäßige und richtige Pflege wichtig. Schweiß, Schmutz und Sonnencreme können die Dampfdurchlässigkeit beeinträchtigen. Daher sollten die Produkte regelmäßig gewaschen werden, um ihre Atmungsaktivität zu verbessern.

LESEN  Unterschiede zwischen Microsoft Surface for Business und Surface Consumer

GORE-TEX ist aus dem Outdoor-Bereich nicht mehr wegzudenken. Es bietet Chancen und Risiken, aber das Thema der Nachhaltigkeit behandeln wir in einem separaten Artikel. Für weitere Fragen zum Thema stehen wir gerne zur Verfügung.