Die Bezahlung per Girokarte (früher EC-Karte genannt) und Kreditkarte ist mittlerweile auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Während es im anglo-amerikanischen Raum sowie in Skandinavien schon lange möglich ist, auch kleine Beträge mit Karte zu bezahlen, ist Deutschland gerade noch dabei, aufzuholen. Mittlerweile gibt es aber auch hier einige bargeldlose Cafés und Bars, und es sind kleinere Bezahlbeträge möglich. Denn im Zuge der Globalisierung und dessen, dass die Zahlung mit Karte schneller und einfacher geht als die mit Bargeld, wird die Zahlungsmöglichkeit per Karte heutzutage von vielen Menschen geschätzt. Für den Händler ist die Inbetriebnahme eines Kartenlesegeräts sehr einfach: Es wird lediglich ein Kartenterminal, eine Stromversorgung und eine Internetverbindung gebraucht – schon kann es losgehen.
Unterschiede bei der Abwicklung
Täglich laufen Millionen von Transaktionen über die Girokarte ab. Um die Abwicklung kümmert sich nicht jeder Händler selbst, sondern die meisten werden aufgrund ihrer Komplexität von großen Anbietern, den „Technischen Netzbetreibern“ (TNB), bearbeitet. Doch die TNBs beschäftigen sich in der Regel nur mit großen Kunden, wie nationalweiten Supermärkten oder Kleidungsgeschäften. Für kleinere Betriebe, wie Pizzerien, Cafés, Friseure oder andere lokale Geschäfte, gibt es die „Kaufmännischen Netzbetreiber“ (KNB). Diese betreiben die Akquise selbst und geben den technischen Teil dann per Outsourcing an die TNBs weiter.
EC-Kartenzahlung: PIN oder Unterschrift?
Bezahlt man in verschiedenen Geschäften mit seiner EC-Karte, so muss man manchmal seine PIN eingeben, manchmal aber auch unterschreiben. Welche Identifikationsart gewählt wird, hängt vom Payment-Dienstleister des jeweiligen Händlers zusammen.
Gibt man bei der Bezahlung seine PIN ein, so schickt das Kartenterminal eine Anfrage an die Bank und überprüft, ob das Konto ausreichend gedeckt ist. Ist dies der Fall, wird die Zahlung autorisiert. Bei diesem Vorgang fallen für den Händler Gebühren an. Dafür ist der zu zahlende Betrag aber auch direkt geblockt und er hat ihn zunächst einmal sicher. Die Alternative dazu ist das Elektronische Lastschriftverfahren, zu dem der Kunde mit seiner Unterschrift eine Einzugsermächtigung gibt. Bei dieser Variante fallen für den Händler keine Kosten an, es wird allerdings auch nicht überprüft, ob das Konto des Zahlenden ausreichend gedeckt ist. Zudem kann eine Lastschrift vom Kunden zurückgebucht werden. So entgeht dem Händler gegebenenfalls eine Zahlung und es fallen Aufwand und weitere Kosten an.
Welche Kartenterminals gibt es?
Im Wesentlichen unterscheidet man drei Arten von Kartenterminals.
- Stationäre Terminals mit Kabelanschluss
- Stationäre Terminals mit WLAN-Anschluss
- Mobile Terminals
Die ersten zwei Varianten eignen sich besonders gut, wenn man sein Kartenterminal immer fest an einem Ort aufbewahrt. Beide Arten müssen mit einem Kabel an den Strom angeschlossen werden. Beim Kabelanschluss kommt dann noch ein weiteres Kabel hinzu, um das Kartenterminal mit dem Internet bzw. der Kasse zu verbinden. Beim zweiten stationären Modell entfällt dieser Anschluss, die Verbindung wird dort über das WLAN hergestellt.
Mobile Terminals sind besonders für Cafés und Restaurants, in denen der Kunde am Tisch bezahlen kann, für kleinere Flächen oder auf Märkten geeignet. Der Akku wird einfach aufgeladen und das Kartenterminal per WLAN verbunden.
Zahlung mit Kreditkarte
Natürlich können Sie mit ihrem Kartenterminal nicht nur EC-Kartenzahlungen entgegennehmen, sondern auch Kreditkartenzahlungen abwickeln. Diese müssen Sie einmal freischalten lassen, denn die Terminals sind zunächst nur auf die Abwicklung von EC-Kartenzahlungen programmiert. Die Freischaltung sollte im Normalfall schnell und einfach ablaufen und keine Kosten verursachen.
Kosten bei der EC-Kartenzahlung
Der Händler muss das Kartenterminal zunächst anschaffen, hat in diesem Punkt also Einmalkosten. Danach fallen, je nach Transaktionsart, verschiedene Gebühren an.
Bei der EC-Kartenzahlung entstehen unterschiedliche Kosten: Je nachdem, wie viele Transaktionen im Monat vollzogen wurden, nimmt der Payment-Anbieter einen Prozentsatz an Gebühren. Dazu kommt eine Provision, die bei EC- bzw. Kreditkartenzahlung unterschiedlich ausfällt und umsatzabhängig ist.
Für den Kunden fallen bei der Zahlung mit Girokarte innerhalb Deutschlands und der Euro-Zone in der Regel keine Gebühren an. Das Gleiche gilt für Island, Liechtenstein und Norwegen. Allerdings können Kosten bei der EC-Zahlung im Ausland aufkommen, wenn Sie Geld am Bankautomaten abheben: Diese können Festbeträge oder prozentuale Gebühren sein.