Löwenzahn – ein Unkraut oder ein Heilmittel? Diese hartnäckige Pflanze wächst überall und streckt ihre gelben Blüten der Sonne entgegen. Löwenzahntee und Löwenzahnpresssaft sind in Reformhäusern erhältlich, während Löwenzahnsalat in ausgewählten Restaurants als schmackhafte Beilage serviert wird. Sogar Löwenzahnkaffee wird von Heilpraktikern aufgrund seiner gesundheitsfördernden Wirkung empfohlen. Aber ist Löwenzahn giftig?
Der gewöhnliche Löwenzahn
Der gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale) gehört zur Familie der Korbblütler und ist bekannt für seinen weißen Milchsaft. Die Pflanze hat eine feste Pfahlwurzel und leuchtend gelbe Blüten, die nach der Bestäubung zu den Pusteblumen werden.
Inhaltsstoffe
Löwenzahn ist reich an Vitalstoffen, Mineralien und Vitaminen. Er enthält mehr Vitamin A, C und E, Magnesium, Eisen, Kalium und Calcium als Kopfsalat. Zudem enthält er Proteine und wertvolles Beta-Carotin.
Verwechslungsgefahr
Der gewöhnliche Löwenzahn kann leicht mit anderen Taraxacum-Sorten verwechselt werden. Die Unterschiede sind manchmal nur an der Form der Samen erkennbar.
Ist Löwenzahn giftig?
Es kommt häufig vor, dass kleine Kinder Löwenzahnblüten oder Blätter in den Mund stecken. In solchen Fällen machen sich besorgte Eltern Gedanken über mögliche Gefahren. Tatsächlich enthält die gelbe Pflanze neben vielen gesunden Inhaltsstoffen auch Oxalsäure und Taraxacin, die beide als leicht giftig gelten. Oxalsäure kommt hauptsächlich in den Löwenzahnblättern vor, während Taraxacin vor allem im weißen Milchsaft zu finden ist. Der Verzehr von Löwenzahn kann bei manchen Menschen folgende Symptome auslösen:
- Durchfall
- Übelkeit
- Leberschmerzen
- Magenschmerzen
- Herzrhythmusstörungen
- Unwohlsein
Bei besonders empfindlichen Menschen und kleinen Kindern kann der Kontakt mit dem Milchsaft auch zu Hautreizungen, Juckreiz und Rötungen führen. Diese Reaktionen sind jedoch selten. Wenn Sie solche Symptome bemerken und einen Zusammenhang mit dem Kontakt mit Löwenzahnteilen vermuten, beobachten Sie die Reaktionen für einen Moment. In den meisten Fällen verschwinden die Hautreizungen schnell von selbst. Wenn dies nicht der Fall ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Tipp: Der Milchsaft des Löwenzahns kann effektiv zur Behandlung von Warzen eingesetzt werden. Tragen Sie die weiße Flüssigkeit täglich auf die Warzen auf.
Gefahren für Tiere?
Wenn Pferde im Frühjahr auf die Weide gelassen werden, finden sie dort oft Löwenzahnpflanzen vor. Diese sind für Pferde sehr nahrhaft und regen die Verdauung und den Stoffwechsel an. Für Hunde und Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster stellt der Verzehr von Löwenzahn keine Gefahr dar. Im Gegenteil, sie profitieren von den harntreibenden und entgiftenden Eigenschaften sowie von den Vitaminen und Mineralstoffen.
Sonderfall Katzen!
Im Gegensatz zu anderen Haustieren reagieren Katzen sehr empfindlich auf Löwenzahn. Die Pflanze ist für sie giftig. Es ist jedoch kaum möglich, freilaufende Katzen vor dem Kontakt zu schützen. Man muss darauf vertrauen, dass sie klug genug sind, den Gefahren des Gartens zu widerstehen. Pflanzenteile können jedoch für Hauskatzen gefährlich sein, die nach den grünen Stängeln gieren. Geben Sie Ihrer Hauskatze niemals Teile der Pflanze zu fressen und stellen Sie sicher, dass sie immer Zugang zu Katzengras hat.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel keinen Arztbesuch ersetzt. Die Richtigkeit medizinischer Aussagen wird nicht garantiert. Weitere Informationen zur Ersten Hilfe bei Vergiftungen und wichtige Angaben zu Giftnotrufzentralen finden Sie hier.