Wie Hypnosen funktionieren

Wie Hypnosen funktionieren

In einer entspannten Position sinkt eine Person langsam tiefer in den Sessel. Ihr Körper fühlt sich warm und angenehm schwer an. Die Augen sind geschlossen und die Geräusche der Umgebung verblassen. Die Atmung wird ruhiger und der Puls verlangsamt sich. Schließlich entspannen sich die Gesichtszüge und die Augenlider beginnen zu flattern.

Dies ist der Moment, in dem Menschen in Trance fallen. Trance ist ein Zustand, in dem Personen tief entspannt und gleichzeitig hochkonzentriert sind. Die Hypnose ist der Prozess, der sie in diesen Zustand der Tiefenentspannung bringt.

Moderne und seriöse Hypnose hat nichts mit Showhypnose, Zauberei oder schwingenden Pendeln zu tun, wie viele Menschen fälschlicherweise glauben. Heute wird Hypnose zum Beispiel verwendet, um Angstpatienten beim Zahnarzt zu beruhigen oder in der Therapie, um schlechte Gewohnheiten wie Rauchen abzulegen, chronische Schmerzen zu lindern oder Stress abzubauen.

Der Prozess der Hypnose folgt einem klaren Ablauf. Zunächst wird die Person durch Worte und Gesten in Trance versetzt. Sie wird gebeten, die Augen zu schließen und sich bequem hinzusetzen, während sie immer tiefer in den Sessel sinkt.

Um festzustellen, ob die Person bereits in Trance ist, nutzen Therapeuten die Methode des “Handschwebens”. Die Person wird gebeten, sich vorzustellen, dass ihr rechter Arm extrem leicht ist und sich langsam hebt. Je höher die Hand steigt, desto tiefer ist der Trancezustand.

In der Trance wird die Person mental in die Situation versetzt, die ihr Probleme bereitet. Wenn eine Person zum Beispiel unter Lampenfieber leidet, stellt sie sich vor, wie sie auf der Bühne steht und hunderte Menschen erwartungsvoll zu ihr aufblicken, während Nervosität und Angst in ihr aufkommen.

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An dieser Stelle kann der Therapeut Veränderungen anstoßen, indem er sogenannte Suggestionen oder Vorschläge macht. In der Trance ist unser Unterbewusstsein besonders offen für innere Bilder, Erinnerungen und Gefühle.

Bei der Hypnose wird die hypnotisierte Person zum Beispiel angewiesen, sich einen persönlichen Wohlfühlort vorzustellen. Dies kann eine Blumenwiese aus der Kindheit oder einfach nur die gemütliche Ecke zu Hause sein. Durch Worte wird die hypnotisierte Person angeleitet, die Nervosität auf der Bühne durch den Wohlfühlort zu ersetzen. So wird das positive Gefühl verankert.

Abschließend beendet der Therapeut die Hypnose, indem er den Patienten bittet, seine Aufmerksamkeit allmählich wieder auf die Gegenwart zu richten und die Augen zu öffnen.

Bei einigen Menschen zeigt bereits die erste Hypnosesitzung Wirkung. Spätestens nach mehreren Sitzungen funktioniert der Plan in den meisten Fällen: Wenn die Person das nächste Mal auf der Bühne steht, hat sie die Blumenwiese vor Augen anstelle von Lampenfieber.

Aber wie ist das möglich? Wie können wir trotz unseres hochentwickelten Bewusstseins und kritischen Verstands einfach in einen Trancezustand fallen? Was ist das Geheimnis der Hypnose?

Diese Fragen beschäftigen Wissenschaftler seit der Entstehung der Hypnose. Bereits im 16. Jahrhundert nutzte der Arzt Paracelsus den Trancezustand, um Nervenkrankheiten zu behandeln. Sigmund Freud griff im 19. Jahrhundert auf Hypnose zurück, um Persönlichkeitsstörungen zu therapieren. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg setzten Feldärzte die Technik ein, um Verwundete ohne Betäubungsmittel zu behandeln.

Früher dachte man, dass Menschen in der Trance in einen tiefen Schlaf fallen. Daher stammt auch der Begriff Hypnose, benannt nach Hypnos, dem griechischen Gott des Schlafes. Die Therapeuten riefen ihren Patienten Befehle zu, da sie dachten, dass sie in Trance völlig bewusstlos seien. Erst in den 1970er-Jahren änderte sich diese autoritäre Methode mit dem Therapeuten Milton Erickson. Er konzentrierte sich auf die individuellen Erfahrungen und Gefühle der Patienten und ließ sie selbst auf Lösungen kommen.

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Seitdem wissen Experten, dass sich Hypnotisierte in einem veränderten Bewusstseinszustand befinden, der weder Schlaf noch Wachsein ist. In diesem Zustand können sie sich besser konzentrieren und erinnern. Dieser veränderte Bewusstseinszustand ist im Grunde genommen nichts Besonderes, sondern ein Alltagsphänomen. Wir wechseln ständig zwischen verschiedenen Graden von Aufmerksamkeit hin und her. Manchmal lenken wir unsere volle Aufmerksamkeit auf eine Sache, manchmal schweifen wir mit den Gedanken ab, und manchmal befinden wir uns in Trance.

Trance tritt zum Beispiel auf, wenn wir bei der Arbeit abschalten und in Tagträume fallen, einen spannenden Krimi lesen oder einen faszinierenden Film sehen. Auch beim Beten oder Meditieren können wir in Trancezustände geraten. Studien haben gezeigt, dass jeder Mensch täglich für 45 bis 90 Minuten in einen leichten Trancezustand abtaucht.

Die Trance ist also ein ganz natürlicher Zustand, den jeder Mensch kennt. Daher kann grundsätzlich jeder hypnotisiert werden. Etwa zehn bis 15 Prozent der Menschen sind besonders empfänglich für Hypnose. Dies sind Menschen mit lebhafter Vorstellungskraft und hoher Kreativität. Aber auch Skeptiker können von Hypnose profitieren, wenn sie sich darauf einlassen.

Forscher haben mit bildgebenden Verfahren festgestellt, dass Hypnose im Gehirn deutlich messbare Veränderungen auslöst. Während der Trance sind die Hirnregionen für Sehen, Bewegen und Fühlen besonders aktiv. Die Bereiche, die für Vernunft, Entscheidungen und kritisches Denken zuständig sind, sind hingegen heruntergefahren. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass unser Gehirn unter Hypnose anders auf Schmerz reagiert. Die Schmerzimpulse werden zwar weiterhin gleich stark empfangen, aber das Gehirn interpretiert sie nicht mehr als starken Schmerz.

Hypnose beeinflusst jedoch nicht nur das Gehirn, sondern den gesamten Körper. Der Stoffwechsel, die Hormonkonzentration und die Immunreaktionen können sich positiv verändern. Der Blutdruck sinkt, die Atmung wird ruhiger und der Puls langsamer – und das bereits ab dem Moment, in dem man in Trance versinkt.

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Die Hypnose ist also ein faszinierendes Phänomen, das uns ermöglicht, in einen Zustand der Tiefenentspannung und Konzentration zu gelangen. Sie hat sich als effektive Methode erwiesen, um verschiedene Probleme zu behandeln und positive Veränderungen im Körper und Geist zu bewirken.

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