Die Schufa ist vielen Deutschen als das Unternehmen bekannt, das all unsere Daten und Schulden kennt. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa)? Wie lange bleiben Schulden in ihrem Verzeichnis gespeichert? Und kann man diese Einträge sogar zum eigenen Vorteil nutzen? Erfahren Sie hier mehr!
Verschuldet: Wer ist die Schufa und warum hat sie meine Daten?
Die Schufa ist eine Auskunftei, die bonitätsrelevante Daten zu Privatpersonen und Wirtschaftsunternehmen sammelt. Wenn man Schulden hat, bekommt man einen Eintrag. Dieser Eintrag ermöglicht es zukünftigen Kreditgebern, festzustellen, ob man bereits verschuldet ist und ob man seine Schulden fristgerecht zurückzahlt. Auf diese Weise können sie das Risiko von Geldverlust und zahlungsunfähigen Kunden minimieren.
Die Schufa hat Daten von jedem Menschen, der ein Girokonto besitzt, da bereits die Eröffnung eines solchen Kontos dort gemeldet wird. Zusätzlich erhalten sie Informationen über Kredite, die man aufnimmt. Erst wenn man seine Raten zu spät oder gar nicht zahlt, der Kredit gekündigt wird oder rechtliche Schritte eingeleitet werden müssen, gibt es negative Eintragungen bei der Schufa.
Es gibt aber nicht nur Einträge von Banken, sondern auch von Gläubigern aus dem Handel und Onlinehandel, gewerblichen Wohnungsunternehmen bei ausbleibenden Mietzahlungen, sowie nicht beglichenen Strom- oder Telefonrechnungen. Privatpersonen wie Vermieter können jedoch niemanden bei der Schufa melden.
Schufa-Einträge: Wie lange bleiben Schulden vermerkt?
Wenn man einen Kredit aufnimmt oder sich anderweitig verschuldet, bekommt man einen Eintrag bei der Schufa. Doch das bedeutet nicht, dass diese Daten für immer dort gespeichert bleiben. Sobald Kredite abbezahlt oder Schulden beglichen sind, werden die Einträge entfernt.
Negative Eintragungen, wie nicht bezahlte Rechnungen oder Mahnungen, bleiben jedoch so lange bestehen wie die Schulden selbst. Nach Begleichung der Schulden werden die Daten in der Regel noch drei Jahre gespeichert und dann gelöscht. Privatinsolvenzen sollen sogar nur noch sechs Monate gespeichert werden. Bei Krediten oder Bürgschaften wird der Eintrag sofort entfernt, sobald die Laufzeit beendet ist und alle Schulden beglichen wurden.
Ein interessanter Vorteil: Wenn man zum Beispiel einen Kredit vorzeitig abbezahlt, kann dies der Schufa mitgeteilt werden. Der Eintrag über die frühzeitige Rückzahlung wird ebenfalls drei Jahre lang gespeichert. Dies kann bei zukünftigen Krediten von Vorteil sein, da es den Kunden für Banken attraktiver macht.
Pflichten und Rechte: Was darf die Schufa und welche Rechte habe ich?
Die Schufa speichert, was ihr von den Vertragspartnern wie Banken, Kreditinstituten, Energieversorgern, Telefonanbietern usw. gemeldet wird. Als Schuldner hat man jedoch auch Rechte, unter anderem das Recht auf Richtigkeit der Daten. Um einen Überblick über die eigenen Eintragungen bei der Schufa zu erhalten, kann man eine Selbstauskunft einholen. Hierfür kann man beispielsweise online eine Datenkopie nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Art. 15 verlangen.
Sollten Fehler in den Daten auftauchen, beispielsweise falsche, veraltete oder unvollständige Einträge, hat man als Schuldner das Recht auf Richtigstellung. Dafür wendet man sich sowohl an die Schufa als auch an den Gläubiger, der die Schulden gemeldet hat. Solange der Eintrag korrigiert wird, wird er gesperrt. Ob die Daten danach korrekt sind, kann man durch die Bestellung einer weiteren kostenlosen Datenkopie überprüfen.
Im Fazit lässt sich sagen, dass die Schufa als Auskunftei wichtige Informationen über Schulden und Kredite speichert. Es ist jedoch beruhigend zu wissen, dass diese Einträge nicht für immer bestehen bleiben und dass man als Schuldner bestimmte Rechte hat, um die Richtigkeit der Daten zu gewährleisten. Letztendlich kann man die Schufa-Einträge sogar zum eigenen Vorteil nutzen, zum Beispiel durch frühzeitige Rückzahlungen von Schulden.