von Franziska Block
Ist es nicht seltsam? Wir sehnen uns alle nach Lob und Anerkennung, aber wenn sie endlich kommt, wissen wir nicht, wie wir damit umgehen sollen. Statt einfach “Danke” zu sagen und das Kompliment anzunehmen, spielen wir es herunter oder lenken die Aufmerksamkeit auf unsere Fehler. Warum fällt es uns so schwer, Komplimente anzunehmen?
Warum wir Schwierigkeiten haben, Komplimente anzunehmen
Es gibt viele Gründe, warum wir uns so oft schwer damit tun, Komplimente anzunehmen. Einer davon ist ein mangelndes Selbstwertgefühl. Von klein an lernen wir, bescheiden zu sein und uns nicht als besser als andere zu betrachten. Aber diese Einstellung kann auch dazu führen, dass wir uns durchschnittlich und nicht besonders fühlen. Und wer erwartet schon Lob für seine Durchschnittlichkeit?
Vielleicht kennst du das Gefühl der Bescheidenheit gut. Lieber lenkst du ein Kompliment auf ein anderes Thema um oder betonst deine eigenen Fehler, anstatt ein Kompliment für dein Outfit, ein gutes Projekt oder eine gemütliche Wohnung anzunehmen. Vielleicht versteckst du hinter deiner Bescheidenheit auch einen heimlichen Wunsch nach Anerkennung? Jeder von uns hat wahrscheinlich schon einmal ein Kompliment heruntergespielt, um mit seiner Bescheidenheit zu glänzen und zu beeindrucken.
Ein Kompliment ist kein Tauschgeschäft
Ein weiterer Grund, warum wir Komplimente schwer annehmen können, ist das fehlende Vertrauen zum Gegenüber. Wenn das Kompliment von jemandem kommt, den wir nicht gut kennen oder mit dem wir kein gutes Verhältnis haben, sind wir skeptisch. Wir vermuten, dass hinter der Bewunderung eine schmeichlerische Manipulation steckt.
Und was ist, wenn das Kompliment eine Gegenleistung erwartet? Oft tendieren Menschen dazu, ein Kompliment mit einem Gegenkompliment zu erwidern, aus dem Gefühl heraus, dass es so gewünscht ist. Dabei sind ehrliche Komplimente spontane Äußerungen, die lediglich die Wertschätzung und positive Wahrnehmung des Gegenübers ausdrücken – ohne Hintergedanken oder Erwartungen, die wir oft hineininterpretieren.
Es gibt viele Gründe, die gegen die einfache Annahme eines Kompliments sprechen. Aber anstatt uns auf diese Gründe zu konzentrieren, sollten wir uns darauf konzentrieren, wie wir besser mit Komplimenten umgehen können.
4 Tipps, um Komplimenten zu begegnen
1. Übung macht den Meister: Wenn du Schwierigkeiten hast, Komplimente anzunehmen, betrachte es als eine Übung. Übe, dein Selbstbewusstsein zu stärken und dich auch mal positiv über dich selbst zu denken. Du bist ein einzigartiger Mensch. Wenn dir jemand ein Kompliment macht, nimm es an und sei dankbar dafür. Tägliche Affirmationen können dir dabei helfen.
2. Ein Kompliment als Kompliment sehen: Wenn du ein Kompliment annimmst, zeigst du deinem Gegenüber, dass du sein Urteil schätzt und ihm dankbar bist. Das Kompliment ist ein Zeichen von Freundlichkeit und Wertschätzung. Sieh es als ein Geschenk an.
3. Keine Gegenleistung erwartet: Dein Gegenüber erwartet keine Gegenleistung für das Kompliment. Mach dir bewusst, dass es ihm nur darum geht, dir eine Freude zu machen und eine herzliche Botschaft zu übermitteln. Lächle und sag Danke. Wenn du möchtest, kannst du irgendwann auch ein Kompliment zurückgeben – aber nur, wenn es sich gut anfühlt, nicht weil du dich verpflichtet fühlst.
4. Komplimente als Türöffner: Ein Kompliment kann der Beginn einer interessanten Unterhaltung oder sogar einer Freundschaft sein. Stell dir vor, eine Arbeitskollegin macht dir ein Kompliment für deine Sneaker. Du bedankst dich und erzählst ihr, dass du sie beim avocadostore.de gekauft hast, weil du nachhaltige Labels unterstützen möchtest. Vielleicht habt ihr gemeinsame Interessen und könnt euch austauschen?
Komplimente sind wunderbar und viel einfacher, als wir denken. Lass positive Aufmerksamkeit in dein Leben und lass sie dein Selbstbewusstsein stärken. Nimm dir vor, in den nächsten Tagen offener und entspannter mit Komplimenten umzugehen und mit einem Lächeln und guter Laune zu antworten.