Wenn dein Magen nach dem Essen schmerzt oder juckt, könnte es eine unentdeckte Lebensmittelunverträglichkeit sein. Wenn die Symptome anhalten und du die Ursache nicht finden kannst, ist es wichtig, dich auf eine Lebensmittelunverträglichkeit testen zu lassen. Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten es gibt.
Lebensmittelunverträglichkeit, Lebensmittelallergie und Lebensmittelintoleranz
Der Begriff “Lebensmittelunverträglichkeit” umfasst eine Vielzahl von Beschwerden, einschließlich Lebensmittelallergien und Lebensmittelintoleranzen. Die Unterschiede werden im Video gut erklärt.
Symptome einer Lebensmittelunverträglichkeit
Lebensmittelunverträglichkeiten können eine Vielzahl unangenehmer Symptome verursachen, die den Alltag stark beeinträchtigen können. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Lebensmittelunverträglichkeit einen Test durchzuführen.
Typische Symptome sind:
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Völlegefühl
- Übelkeit
- Durchfall
Diese Beschwerden können jedoch auch andere Ursachen haben. Ein Gastroenterologe sollte immer die Problematik abklären, da Durchfall viele verschiedene Ursachen haben kann. Reaktionen an Haut und Schleimhäuten sind ebenfalls möglich und Beschwerden nach dem Essen können so individuell sein, dass sie anfangs nicht als Lebensmittelunverträglichkeiten erkannt werden.
Testmöglichkeiten bei Lebensmittelunverträglichkeiten
Die Testmethoden für Lebensmittelunverträglichkeiten sind vielfältig. Um dem Arzt bei der Diagnose zu helfen, solltest du für einige Wochen ein Ernährungstagebuch führen und aufschreiben, was du wann isst und trinkst und wie du dich danach fühlst. Dies ermöglicht eine erste Einschätzung, worauf getestet werden sollte. Hier eine Übersicht der wichtigsten Testmethoden.
Provokationsdiät – Unverträglichkeiten durch Ausschlussverfahren aufspüren
Eine bewährte Methode zur Testung von Lebensmittelunverträglichkeiten ist das Ausschlussverfahren. Dabei wird eine Wasser-Kartoffel-Reis-Diät als Grundlage verwendet. Zuerst muss jedoch getestet werden, ob du gegen Kartoffeln oder Reis allergisch bist. Die Diät wird anfangs 7 Tage lang durchgeführt. Wenn die Symptome danach verschwinden, liegt eine Überempfindlichkeit gegen ein bestimmtes Lebensmittel nahe. Schrittweise werden dann andere Lebensmittel hinzugefügt, um den Auslöser der Beschwerden zu identifizieren. Wenn der Verdacht besteht, dass es sich um eine Laktose-, Fructose- oder Glutenintoleranz handelt, kann auch das einfache Weglassen dieser Produkte Ergebnisse liefern.
Provokationstest über die Schleimhäute
Provokationstests können auch über die Schleimhäute durchgeführt werden. Dabei werden potenzielle Auslöser von Unverträglichkeiten als Lösung auf die Nasenschleimhäute aufgetragen. Tritt eine Reaktion auf, bist du empfindlich gegen diesen Stoff.
IgG 1-4 – Bluttest im Labor
Im Blut werden die Immunglobuline Typ G 1-4 gemessen. Bei einer Unverträglichkeit gegen ein bestimmtes Lebensmittel werden Antikörper gebildet, die direkt in der Blutprobe gemessen werden können. Diese Methode wird kontrovers diskutiert, daher solltest du diese Möglichkeit, eine Lebensmittelunverträglichkeit zu testen, mit deinem Arzt besprechen. Der Vorteil ist jedoch, dass diese Untersuchung nur eine Blutentnahme erfordert.
H2-Test – Der Wasserstoff-Atem-Test
Dieser Test wird verwendet, um Laktose- und Fructoseintoleranz zu testen. Bei einer Intoleranz bildet sich im Darm Wasserstoff, wenn Laktose oder Fructose nicht verarbeitet werden. Dieser Wasserstoff ist im Atem nachweisbar.
Blutzuckermessung – Steigt der Blutzuckerspiegel an?
Bei der Einnahme von laktose- oder fructosehaltigen Lebensmitteln steigt einige Zeit später der Blutzuckerspiegel an. Wenn nachweisbar ist, dass der Blutzuckerspiegel beim Patienten gleich bleibt oder nur minimal ansteigt, liegt eine Intoleranz vor.
Gliadin-Antikörper-Test – Glutenintoleranz testen
Durch die Feststellung von Gliadin-Antikörpern kann festgestellt werden, ob eine Zöliakie vorliegt, die durch eine Glutenunverträglichkeit ausgelöst wird.
Ernährungsumstellung ist notwendig
Wenn nachgewiesen ist, dass du unter einer Lebensmittelallergie leidest, gibt es nur eine Möglichkeit: Meide die betreffenden Lebensmittel. Auch wenn das nicht immer einfach ist, ist es deine einzige Möglichkeit, beschwerdefrei zu werden. Ein Ernährungsberater kann dir bei der Erstellung eines Ernährungsplans helfen, damit du das Essen wieder genießen und endlich die lästigen Magen-Darm-Beschwerden loswerden kannst. Alles Gute!
