Hurra, ein positives Feedback! Wer freut sich nicht über eine Rückmeldung, die Lob und Anerkennung ausspricht? Doch wie geht man mit solch einem Feedback um? Ist man glücklich, gar ein Held? Oder fühlt man sich genervt und missverstanden? Feedback zu geben scheint einfach zu sein, aber gibt es dabei nicht auch Fallstricke? Warum sollte man ein überschwängliches Lob nicht annehmen?
Feedback als Spiegel unseres Inneren
Wir sind ständig von anderen Menschen umgeben und interagieren mit ihnen. Selbst die kleinen Kleinigkeiten, die wir wahrnehmen, senden Feedback aus. Ein abfälliger Gesichtsausdruck oder ein freundliches Lächeln – beides drückt eine Botschaft aus und löst Reaktionen aus. Unbewusst geben wir ständig Feedback und verraten dabei viel über uns und wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen.
Bewusstes Feedback – gar nicht so einfach
Das unbewusste Feedback ist eine Sache, aber was ist mit bewusstem Feedback? Eine Rückmeldung kann positiv, negativ oder neutral sein. Doch wie übermitteln wir die Nuancen unserer Botschaft so präzise, dass der Empfänger genau das versteht, was wir vermitteln möchten? Die Art und Weise, wie wir Feedback geben, hängt von verschiedenen Parametern ab.
- Sind wir allein mit der Person oder gibt es Zeugen?
- Ist der Empfänger bereit, Feedback zu empfangen?
- Welche Beziehung haben der Sender und der Empfänger zueinander?
- Wo steht der Sender in der Hierarchie?
- Welche Aktion hat das Feedback ausgelöst?
- Hat der Sender Fachkenntnisse in dem betreffenden Bereich?
- Welche Körperhaltung, Gesichtsausdruck und Tonfall begleiten das Feedback?
- In welchem sozialen Kontext findet das Feedback statt?
Das Drumherum ist genauso wichtig wie die eigentliche Botschaft des Feedbacks.
Feedback muss aufrichtig sein
Wenn Feedback auf einer konstruktiven Ebene ausgetauscht wird, kann es zu Reflexion und Weiterentwicklung führen. Es liegt in der Verantwortung beider Seiten, einen Mehrwert zu schaffen – selbst wenn das Feedback kritisch ist. Es gibt jedoch auch Fallstricke. Die “Feedback-Regeln”, bei denen Kritik in eine Sandwich-Struktur aus Lob eingebettet wird, sind nicht immer erfolgreich. Oft wirkt es unaufrichtig und kann zu Missverständnissen führen.
Gerade Führungskräfte brauchen Feedback
Feedback ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Es gibt dem Empfänger Aufschluss darüber, wie er wahrgenommen wird. Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende können von einer bewussten Rückmeldung profitieren. Oft fehlt jedoch die Kommunikationsbasis zwischen den Hierarchien. Um das volle Potenzial des Feedbacks nutzen zu können, ist eine klare Situationsanalyse und das bewusste Handeln aller Beteiligten erforderlich.
Verantwortlich mit Feedback umgehen
Es liegt in der Verantwortung des Senders, Feedback konstruktiv und bewusst zu geben. Dazu sollte der Sender den Empfänger und die Situation berücksichtigen. Es ist wichtig, den richtigen Moment abzuwarten und zu fragen, ob der Empfänger bereit für Feedback ist. Wenn das Feedback abgelehnt wird, sollte der Sender dies akzeptieren. Feedback sollte niemals manipulativ sein. Gerade positives Feedback wird oft missbraucht und kann langfristig Schaden anrichten.
Feedback geben, angelehnt an die WWW-Formel
Um konstruktives Feedback zu geben, sollte man das Terrain vorbereiten. In einem ruhigen Moment kann der Empfänger gefragt werden, ob er bereit für Feedback ist. Wenn die Zustimmung gegeben wird, kann feedback gegeben werden. Dabei ist es wichtig, in Ich-Botschaften zu sprechen und die eigenen Wahrnehmungen, die Reaktionen und den Wunsch zu kommunizieren. Die WWW-Formel steht für Wahrnehmung, Wirkung und Wunsch. Eine konstruktive Rückmeldung ist gut vorbereitet und berücksichtigt die Gefühle des Empfängers.
Feedback perfekt umgesetzt
Konstruktives Feedback ist nicht spontan, sondern gut vorbereitet. Es sollte in einem passenden Moment und unter vier Augen gegeben werden. Es ist wichtig, den Empfänger zu fragen, ob das Feedback willkommen ist, und eine gleichberechtigte Basis für das Gespräch zu schaffen. Eine konstruktive Rückmeldung nach der WWW-Formel kann zu einem positiven Austausch führen.
Feedback ist ein wertvolles Werkzeug in der Kommunikation. Wenn es klug eingesetzt wird, kann es Beziehungen stärken und zur persönlichen Entwicklung beitragen. Also los, probieren Sie es aus!