Wie mein Hund mich mit Blasensteinen in den Wahnsinn getrieben hat

Wie mein Hund mich mit Blasensteinen in den Wahnsinn getrieben hat

Wisst ihr noch? Ich hatte euch schon mehrmals davon erzählt. Aber erst jetzt, diese Woche, kann ich endlich den Artikel schreiben. Denn von April bis zum 09. Juni zog sich das ganze Drama hin! Skadis Geschichte mit den Blasensteinen hat mich fast zur Verzweiflung gebracht. Und das alles, obwohl es mir in letzter Zeit ohnehin nicht so gut geht.

Verdacht und Tierarztbesuch

Alles begann damit, dass Skadi öfter pinkelte als sonst. Obwohl sie gerne oft und viel markiert, fiel mir das sofort auf. Alle paar Meter hockte sie sich hin und blieb eine Weile sitzen – das passte einfach nicht zu Skadi. Obwohl sie sich ansonsten gut fühlte, vermutete ich eine Blasenentzündung. Leider kenne ich das auch von mir selbst. Der ständige Harndrang, das Brennen, die innere Unruhe… Ich hatte wirklich Mitleid mit ihr.

Um ihr zu helfen, streckte ich ihr Nassfutter mit warmem Wasser. Das funktionierte super mit dem Hundefutter von DANO. Skadi hat ihre “Suppe” in einem Zug verschlungen. Zusätzlich bekam sie mehrmals am Tag Wurstwasser zum Trinken. Davon nahm sie dankbar an.

Trotz dieser Maßnahmen (Skadi fühlte sich vermutlich im Himmel mit all den Leckereien) bemerkte ich an einem Samstag im April (ca. 2 Tage später), dass sie Blut am Fell in der Nähe der Vulva hatte. Für mich war das eindeutiges Zeichen, zum Tierarzt zu gehen. Am besten noch heute. Aber natürlich blöd an einem Samstag.

Die Diagnose und OP

So ist es immer, oder? An Wochenenden passieren immer die blöden Dinge im Leben und niemand steht zur Verfügung. Wir hätten zwar zum Notdienst fahren können, aber da Skadis Allgemeinzustand nicht anders war als sonst, war es für mich kein Notfall. Notfälle sind für mich gebrochene Knochen, unerträgliche Schmerzen oder lebensbedrohliche Situationen. Also ging ich gleich am Montagmorgen zum Tierarzt.

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Dort habe ich eine Urinprobe von Skadi abgegeben. Der Tierarzt untersuchte diese mit einem Teststreifen. Laut ihm war der Entzündungswert nicht so hoch, aber es befand sich viel Blut im Urin. Der Ultraschall zeigte bereits, dass sich in ihrer Blase etwas befand, das dort nicht hingehörte. Um sicher zu gehen, machten wir noch ein Röntgenbild. Darauf konnte man (sogar ich) einen recht großen Stein erkennen.

Es war sofort klar, dass eine Operation erforderlich war. Am besten so schnell wie möglich. Das hat mein Tierarzt dann auch gleich am Donnerstag durchgeführt. Morgens um 8 Uhr habe ich Skadi abgegeben und darauf hingewiesen, dass sie Fremde nicht mag und bellen und vielleicht auch beißen würde. Laut der Tierarzthelferin hat sie das aber nicht gemacht. Sie war super lieb. Mittags konnte ich sie wieder abholen. Mein Tierarzt erzählte mir, dass es nur ein einziger Stein war, aber dafür riesig (im Verhältnis zu Skadi). Für ihn als Tierarzt war das faszinierend genug, um ein Bild davon an seinen Kollegen zu schicken. Die Operation verlief insgesamt sehr gut, ohne Komplikationen, und Skadi war schon wieder “wach”. Bevor ich sie sehen konnte, informierte mich die Tierarzthelferin.

Skadi sollte 14 Tage lang ein starkes Antibiotikum einnehmen und durfte nicht springen, toben oder lecken. Obwohl die Operation an sich (aufschneiden, entfernen, zusammennähen) relativ einfach war, bestand doch eine gewisse Komplikation. Die Blase wurde geöffnet und wieder genäht. Wenn die Naht an der Blase reißen, lecken oder ähnliches würde und Urin in den Bauchraum gelangen würde, wäre das äußerst gefährlich. Das könnte zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung führen. Genau daran ist einer unserer Familienhunde, Ghandi, gestorben. Obwohl die Operation selbst gut verlief, wie bei Skadi, besteht immer noch dieses Risiko. Zusätzlich sollte ich alle 2 Tage zur Praxis kommen. Wenn irgendetwas merkwürdig erscheint, natürlich sofort.

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Die Wundheilung und Nachsorge

Die Tierarzthelferin zeigte mir auch den entfernten Stein. Es war unglaublich, wie riesig er war. Wenn man bedenkt, dass die Blase eines Hundes in Skadis Größe nur so groß ist wie der Durchmesser einer kleinen Teetasse und darin ein Stein von der Größe einer 2-Euro-Münze schwamm… Sie muss extrem starke Schmerzen gehabt haben. Leider hat sie das nicht gezeigt.

Nach der Einweisung durfte ich zu Skadi. Sie war zwar wach, aber noch sehr wackelig. Zu süß! Und dennoch wollte sie einfach nur schnell ins Auto. Diesen Wunsch konnte ich ihr erfüllen, und so fuhren wir schnell nach Hause. Dort angekommen pinkelte sie zuerst. Es war mehr Blut als Urin, aber laut der Tierarzthelferin ist das in den ersten Stunden oder sogar Tagen nach der Operation normal.

Den Rest des Tages schlief Skadi. Das war auch gut so. Abends hatte ich einen unvermeidbaren Termin, und meine Eltern passten auf sie auf. In den folgenden Tagen konzentrierten wir uns auf die Wundheilung. Bei Skadi verlief diese mehr als schlecht. Und da sie mittlerweile große Angst vor dem Tierarzt hatte und sich wie eine Aalwand krümmte, als ich sie auf den Tisch legen wollte, riss die Naht an zwei Stellen. Ärgerlich! Aber der Tierarzt nahm das nicht so dramatisch. Ihm war wichtig, dass sie pinkelt und ihr Allgemeinzustand gut ist. Beides traf zu. Er hat die Naht kurzerhand an einigen Stellen geklammert. Arme Skadi! Das geschah weder unter Narkose noch unter Betäubung.

1 1/2 Monate später wurden die Klammern entfernt, und Skadi wurde offiziell als gesund eingestuft. Herrlich! Sie darf wieder schwimmen und rennen. Und meine Nerven können sich jetzt erholen. Wenn man einmal einen Hund an so etwas verloren hat, nimmt man solche Dinge nicht mehr auf die leichte Schulter und manchmal hört man Flöhe husten, wo gar keine sind. Ich bin froh, einen so netten und geduldigen Tierarzt zu haben, der immer ein offenes Ohr hatte und mir die Dinge so genau und einfach wie möglich erklärt hat.

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Fazit und Kosten

Für die erste Untersuchung habe ich etwa 90 EUR bezahlt (Urintest, Ultraschall, Röntgenbild, Diagnose) und für die Operation selbst etwa 380 EUR. Dazu kamen noch zweimal tägliches Desinfektionsspray (ich habe die Naht zweimal täglich eingesprüht), eine Halskrause sowie Antibiotika für 5 Tage nach dem Klammern. Insgesamt gab ich 505 EUR aus. Die Kosten wurden von meiner OP-Versicherung übernommen. Skadi ist bei der (Werbung, aber ich bezahle immer selbst und ohne Auftrag) Barmenia versichert.

Ich habe auch Skadis Stein analysieren lassen. Das kostete etwa 50 EUR bei Laboklin. Es handelte sich um einen Struvitstein. Daher muss ich jetzt ihre Ernährung anpassen und regelmäßig den Urin überprüfen. Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal mehr. Im Moment bin ich einfach nur froh, dass es ihr gut geht und die Naht gut verheilt ist. Eine Sorge weniger! Hatten eure Hunde schon größere Operationen? Wie war es bei euch mit der Wundheilung?

Fotos der Naht und des Blasensteins: