Eine Demokratie lebt davon, dass das Parlament vom Volk gewählt wird. In Deutschland finden alle vier Jahre die Wahlen zum Bundestag statt. Aber wie oft wird eigentlich auf Landesebene gewählt? Was genau wird bei einer Landtagswahl gewählt? Und wer darf überhaupt wählen? In diesem Artikel klären wir diese Fragen und geben Ihnen eine umfassende Einführung in die Landtagswahl in Deutschland.
Der Föderalismus macht eine Landtagswahl notwendig
In Deutschland gibt es eine Bundesregierung, die für die gesamte Bundesrepublik zuständig ist. Aber auf Landesebene haben die 16 Bundesländer jeweils ihre eigene Landesregierung. Diese wird durch Landtagswahlen bestimmt, die alle vier oder fünf Jahre stattfinden. Der Föderalismus in Deutschland ermöglicht so eine dezentrale Regierungsführung und eine individuelle politische Gestaltung auf Landesebene.
Landtagswahl: Was wird genau gewählt?
In Deutschland wird das Parlament eines Bundeslandes als Landtag bezeichnet. In den meisten Bundesländern finden die Landtagswahlen alle fünf Jahre statt, mit Ausnahme von Bremen, wo alle vier Jahre eine neue Bürgerschaft gewählt wird. Bei der Landtagswahl geht es also darum, die Vertreterinnen und Vertreter des Landesparlaments zu bestimmen.
Landtagswahl: Wer darf wählen?
Nicht jeder Mensch, der in Deutschland lebt, ist automatisch für die Landtagswahl stimmberechtigt. Um an der Wahl teilnehmen zu dürfen, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- Sie haben ihren festen Wohnsitz in dem deutschen Bundesland, in dem die Landtagswahl stattfindet.
- Sie besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit.
- Sie haben das Wahlalter erreicht.
In den meisten Bundesländern beträgt das Wahlalter 18 Jahre. Es gibt jedoch Ausnahmen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein, wo das Mindestalter auf 16 Jahre herabgesetzt wurde. Es besteht jedoch keine Verpflichtung, an der Wahl teilzunehmen.
Wie sieht der Stimmzettel bei der Landtagswahl aus?
Der Stimmzettel bei der Landtagswahl kann je nach Bundesland unterschiedlich aussehen. In den meisten Bundesländern hat jeder Wahlberechtigte zwei Stimmen. Mit der Erststimme wählen Sie eine Person aus Ihrem Wahlkreis, die Ihre politischen Interessen im Parlament vertreten soll. Mit der Zweitstimme können Sie eine Partei wählen.
Es ist wichtig zu wissen, dass es bei der Landtagswahl auch zu Überhangmandaten kommen kann. Das bedeutet, dass eine Person trotzdem einen Sitz im Landtag erhält, obwohl ihre Partei nicht genug Stimmen bekommen hat. Eine Gesetzesänderung im Jahr 2025 soll dieses Problem mit der steigenden Anzahl an Überhangmandaten verbessern.
Gilt bei der Landtagswahl die 5-Prozent-Hürde?
Wie bei der Bundestagswahl gilt auch bei Landtagswahlen die 5-Prozent-Hürde. Eine Partei muss mindestens fünf Prozent der Wählerstimmen erhalten, um Anspruch auf einen Sitz in der Landesregierung zu haben. Diese Regel gilt jedoch nicht für die Erststimme. Ein Abgeordneter kann in den Landtag einziehen, wenn er über die Erststimme das Direktmandat erhält, auch wenn seine Partei die 5-Prozent-Hürde nicht geschafft hat.
Die Landtagswahl ist eine wichtige demokratische Veranstaltung in Deutschland. Sie ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, ihre Interessen auf Landesebene zu vertreten und mitzuentscheiden.