Willkommen zu deiner wöchentlichen Dosis Finanzwissen! Heute tauchen wir ein in die spannende Welt der Auskunfteien. Du hast sicherlich schon einmal von SCHUFA gehört, aber wusstest du, dass es auch andere Auskunfteien gibt? In diesem Artikel erfährst du, wie diese Unternehmen deine Bonität prüfen und welche Alternativen zur SCHUFA es gibt. Also lehn dich zurück und tauche ein in die geheimnisvolle Welt der Wirtschaftsauskunfteien!
Was ist eine Auskunftei?
Auskunfteien sind private Unternehmen, die Daten über Privatpersonen sammeln und analysieren, um ihre Bonität einzuschätzen. Das betrifft nicht nur Banken, sondern auch andere Unternehmen, die ein “berechtigtes Interesse” haben, wie zum Beispiel Händler, bei denen du eine Waschmaschine in Raten bezahlen möchtest. Diese Unternehmen möchten wissen, wie zuverlässig du in der Vergangenheit bezahlt hast und wie du dich voraussichtlich in Zukunft verhalten wirst.
Man könnte sagen, dass Banken das Herz unserer Wirtschaft sind und Auskunfteien ihr Immunsystem. Die Banken versorgen den Geldkreislauf, während die Auskunfteien Risiken schnell erkennen und eindämmen sollen. Bevor eine Bank dir einen Kredit bewilligt, möchte sie das Risiko abschätzen, dass sie das Geld nicht zurückbekommt. Dafür fragt sie bei Auskunfteien wie der SCHUFA nach einer Bonitätsprüfung.
Welche Auskunfteien gibt es?
Die SCHUFA ist die bekannteste Auskunftei in Deutschland, aber sie ist nicht die einzige. Neben ihr gibt es auch noch Creditreform Boniversum, CRIF Bürgel und Infoscore Consumer Data. Diese vier Unternehmen teilen sich den Markt der Bonitätsprüfung.
Die SCHUFA
Die SCHUFA speichert Datensätze von über 67 Millionen Bundesbürgern. Sie greift dabei auf öffentliche Verzeichnisse, wie Handelsregister und Gerichtsdatenbanken, sowie Informationen von Handelsfirmen, Banken und Telekommunikationsunternehmen zurück. Die SCHUFA ist eine Holding, die hauptsächlich Banken gehört.
Creditreform Boniversum
Creditreform Boniversum hat Datensätze von etwa 55 Millionen Bundesbürgern. Ihre Quellen sind ähnlich wie die der SCHUFA, sie nutzen unter anderem öffentliche Register und Zahlungserfahrungen von Unternehmen.
CRIF Bürgel
CRIF Bürgel ist das Ergebnis der Fusion von CRIF und Bürgel im Jahr 2016. Sie beziehen ihre Informationen aus den gleichen Quellen wie ihre Mitbewerber und ergänzen diese mit Daten ihrer Partnerunternehmen.
Infoscore Consumer Data
Infoscore Consumer Data gehört zum Bertelsmann-Konzern und speichert Daten von rund 7,8 Millionen Bundesbürgern.
Was weiß eine Auskunftei über mich?
Die Auskunfteien sammeln und speichern Informationen wie Namen, Alter, Geschlecht und aktuelle sowie frühere Adressen, um Personen genau zu identifizieren. Gemäß den Datenschutzbestimmungen dürfen sie jedoch keine sensiblen Informationen wie Familienstand, Gehalt, Ersparnisse oder Wertpapierdepots speichern. Stattdessen speichern sie Informationen über Zahlungsverhalten, Mahn- und Inkassoverfahren sowie öffentlich zugängliche Informationen über Insolvenzen.
Diese Datensätze sind jedoch nur der Anfang. Die Auskunfteien berechnen anhand dieser Informationen einen sogenannten Score, zum Beispiel den SCHUFA-Score. Dieser Score basiert auf statistischen Verfahren und ordnet dich einer Vergleichsgruppe mit ähnlichen Merkmalen zu. Die Erfahrungen dieser Vergleichsgruppe in Bezug auf das Begleichen von Schulden werden dann auch auf dich angewendet.
Was kann zu einem schlechten Bonität-Score führen?
Was passiert, wenn es keine Daten über dich gibt? Zum Beispiel, wenn du noch nie einen Kredit aufgenommen hast und keine Informationen über dein Zahlungsverhalten vorhanden sind? In solchen Fällen wird die Auskunftei trotzdem einen Score berechnen, der auf deinen persönlichen Daten basiert. Wenn du häufig umziehst, kann es passieren, dass du einen schlechten Score erhältst, obwohl du ein gutes Einkommen und keine ausstehenden Schulden hast. Laut Gesetzgeber müssen Auskunfteien jedoch mehr als nur Anschriftendaten verwenden, um einen Score zu erstellen.
Wie du siehst, können die Auskunfteien eine Menge über dich wissen. Aber keine Sorge, du hast das Recht, regelmäßig eine Selbstauskunft anzufordern und deine Daten zu überprüfen!
Wie fordere ich eine Selbstauskunft an?
Es kommt vor, dass Auskunfteien Fehler machen. Eine Umfrage ergab, dass in 20% der angeforderten Selbstauskünfte falsche Informationen enthalten waren. Daher ist es wichtig, dass du regelmäßig eine Selbstauskunft anforderst, um zu überprüfen, ob dein Score gerechtfertigt ist und ob falsche Informationen korrigiert werden können.
Laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hast du das Recht, einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft von jeder Auskunftei anzufordern. Hier erfährst du, wie du eine Selbstauskunft bei den verschiedenen Auskunfteien anforderst:
SCHUFA
Du kannst online eine kostenlose SCHUFA-Datenkopie anfordern. Suche nicht nach der kostenpflichtigen “SCHUFA-BonitätsAuskunft”, sondern nach “Datenkopie”.
Creditreform Boniversum
Du hast vier verschiedene Möglichkeiten, eine Auskunft bei Creditreform Boniversum anzufordern: online, per Fax, per Post oder per E-Mail.
CRIF Bürgel
Auch bei CRIF Bürgel kannst du online, per Fax, per Post oder per E-Mail eine Auskunft anfordern. Achte darauf, dass du die richtige Auskunftei auswählst und nicht mit dem Crefo Score, einer Bewertung für Unternehmen, verwechselst.
Infoscore Consumer Data
Du kannst deine Selbstauskunft bei Infoscore online, per Post, per Fax oder per E-Mail anfordern. Beachte, dass du den Antrag nicht per unverschlüsselter E-Mail senden solltest.
Sobald du deine Selbstauskunft erhalten hast, solltest du sie gründlich prüfen. Wenn du Fehler entdeckst, wende dich schriftlich an den Kundenservice der Auskunftei und lege entsprechende Beweise bei. Die Auskunftei wird den Fehler dann mit dem entsprechenden Unternehmen klären.
So, meine lieben Finanz-Fans, das war’s für heute! Du weißt jetzt, wie Auskunfteien deine Bonität prüfen und wie du eine Selbstauskunft anforderst. Vergiss nicht, regelmäßig deine Daten zu überprüfen und sicherzustellen, dass dein Score korrekt ist. Bis zum nächsten Mal!