Wie Sie als Angehöriger helfen können

Wie Sie als Angehöriger helfen können

Als Angehöriger einer Person mit Suchtproblemen ist es oft schwierig, die richtige Unterstützung zu bieten. Doch es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihrem geliebten Menschen zu helfen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einige praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen können, die Situation zu bewältigen und Ihrem Angehörigen in dieser schwierigen Zeit beizustehen.

1. Informationen

Es ist wichtig, dass Sie sich gründlich über die Entstehung und Aufrechterhaltung des süchtigen Verhaltens informieren. Je mehr Sie über die Erkrankung wissen, desto besser können Sie die Symptome erkennen und richtig bewerten. Achten Sie dabei darauf, dass Sie sich auf seriöse Quellen stützen. Informationsmaterialien finden Sie beispielsweise auf der Website der DHS (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen). Auch in unserer Einrichtung stehen Ihnen während unserer Öffnungszeiten schriftliche Informationsmaterialien zur Verfügung.

2. Soziale Unterstützung

Viele Angehörige zögern, offen mit dem Suchtproblem umzugehen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Angst vor den Reaktionen des persönlichen Umfelds spielt hierbei eine große Rolle. Doch gerade in solchen Situationen ist es ratsam, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen. Dort finden Sie eine vertrauensvolle Umgebung, in der Sie frei sprechen und fachlichen Rat erhalten können. Wenn ein persönliches Gespräch in einer Beratungsstelle derzeit nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit einer telefonischen oder Online-Beratung.

3. Gespräch suchen – Grenzen setzen

Suchen Sie das Gespräch mit der betroffenen Person. Hierbei können Ihnen folgende Tipps helfen:

  • Überlegen Sie vor dem Gespräch, was Sie ansprechen möchten und machen Sie sich eventuell Notizen.
  • Führen Sie das Gespräch im nüchternen Zustand.
  • Sprechen Sie offen über Ihre Ängste, Gefühle und Sorgen, immer aus der ich-Perspektive.
  • Versuchen Sie bei Meinungsverschiedenheiten sachlich zu bleiben.
  • Machen Sie deutlich, dass Sie den Betroffenen als Person schätzen und lieben, aber nicht akzeptieren können, dass sich die Person selbst durch den Suchtmittelkonsum zerstört. Seien Sie klar in Ihren Aussagen, was Sie nicht akzeptieren (z.B. das Vertuschen der Krankheit vor anderen, das Lügen oder die Übernahme der Folgen des Konsums).
  • Bieten Sie Unterstützung auf dem Weg der Veränderung an und begleiten Sie die Person gegebenenfalls zu einer Suchtberatungsstelle.
  • Seien Sie konsequent, denn leere Drohungen werden nicht ernst genommen. Kündigen Sie nur das an, was Sie auch umsetzen können.
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4. Kraftquellen aktivieren

Die Belastung der Angehörigen ist enorm. Oft leiden sie selbst unter Depressionen, Angststörungen, Schlaf- und Essstörungen. Es ist nicht selten, dass Angehörige schließlich selbst zu Medikamenten oder Drogen greifen, um sich zu entlasten. Kinder aus suchtbelasteten Familien haben ein bis zu sechsmal höheres Risiko, selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln. Zudem werden Angehörige oft mit dem Vorwurf konfrontiert, eine Mitverantwortung für das Suchtverhalten des Partners oder des Kindes zu tragen.

Daher ist es von existenzieller Bedeutung, dass Sie neben der fachlichen Beratung auch Ihre eigenen Kraftquellen aktivieren. Finden Sie Ausgleich in beruflicher, sportlicher, handwerklicher oder künstlerischer Aktivität. Pflegen Sie Ihre Freundschaften und suchen Sie sich Unterstützung bei vertrauten Personen.


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Wir hoffen, dass Ihnen diese Tipps helfen, die richtige Unterstützung für Ihren Angehörigen zu bieten. Denken Sie daran, dass Sie nicht alleine sind und es professionelle Hilfsangebote gibt, die Ihnen zur Seite stehen. Gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern!

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