Hunde, die Katzen jagen, handeln ganz natürlich: Für Hunde sind Katzen oft Beute, und bei starkem Jagdinstinkt kann es vorkommen, dass Ihr Hund der Nachbarskatze hinterherjagt oder sich nicht gut mit Ihrer eigenen Katze versteht, wenn Sie beide Tiere zu Hause haben. Eine echte Jagd auf eine Katze kann für beide Seiten gefährlich enden. Deshalb sollten Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihrem Hund das Jagen von Katzen abgewöhnen können.
Warum jagen Hunde Katzen?
Hunde haben ihren Jagdinstinkt von ihren Vorfahren, den Wölfen, geerbt. Dieser Jagdinstinkt variiert von Rasse zu Rasse und auch von Hund zu Hund. Bei Rassen wie Spaniel, Teckel oder Terrier ist er besonders stark ausgeprägt.
Aber warum reagieren Hunde auf Katzen so anders, obwohl sie normalerweise ruhig sind? Das liegt daran, dass Katzen oft impulsiv und schnell reagieren, wenn sie auf Hunde treffen. Dieses Verhalten löst bei vielen Hunden den Jagdtrieb aus. Ihr Hund lernt dieses Verhalten sehr schnell, so dass er bereits beim Anblick einer Katze in den Jagdmodus umschaltet, noch bevor die Katze etwas tut.
Dieses Verhalten gibt es übrigens auch bei Katzen, aber in Bezug auf Mäuse, Vögel und andere kleinere Tiere. Deshalb sagt man nicht nur “wie Hund und Katze”, sondern auch “wie Katz und Maus”, um eine schlechte Beziehung zwischen Menschen zu beschreiben.
Während man einer Katze den Jagdinstinkt nicht abgewöhnen kann, ist das bei den meisten Hunden durchaus möglich, erfordert aber etwas Arbeit und Geduld.
Gewöhnung von Hund und Katze zu Hause
Möchten Sie verhindern, dass Ihr Hund Katzen jagt? Dann lassen Sie ihn mit einer Katze aufwachsen. Das ist die einfachste Methode. Wenn Haustiere gemeinsam aufwachsen, betrachtet der Hund die Katze als Teil seines Rudels, und das Jagen von Katzen gehört dann nicht zu seinem normalen Verhalten.
Wenn ein älterer Hund auf eine junge Katze trifft oder umgekehrt, ist es meist etwas schwieriger. Damit ein ruhiges Zusammenleben möglich ist, müssen Sie Ihrem Hund beibringen, dass die Katze ein höheres Rudelmitglied ist. Ihr Hund muss lernen, dass die Katze in der Rangordnung über ihm steht.
Um das zu erreichen, sollten Sie der Katze den Vorzug geben:
- Begrüßen Sie die Katze zuerst, wenn Sie nach Hause kommen, und das möglichst ausgiebig vor den Augen des Hundes.
- Füttern Sie zuerst die Katze und dann den Hund. Das Gleiche gilt für die Verteilung von Leckerlis – der Hund sollte das Leckerli am besten verdienen.
- Nehmen Sie die Katze oft auf den Arm und streicheln Sie sie ausgiebig in Anwesenheit des Hundes. So lernt der Hund, dass die Katze zum Rudel gehört.
Natürlich sollten Sie Ihren Hund bei diesem Training nicht vernachlässigen. Ihr Hund muss nur erkennen, dass Katzen in der Rangordnung über ihm stehen, damit er nicht mehr jagt.
Tipps zum Abgewöhnen des Jagdtriebs auf Katzen
Wenn Ihr Hund zu den Hunderassen gehört, die besonders jagdlich motiviert sind, wird es wahrscheinlich nicht ohne ein vollständiges Antijagdtraining funktionieren. Dabei lernen Hunde, ihren Jagdinstinkt zu kontrollieren und wann sie ihn ausleben dürfen. Dies ist insbesondere bei Hunden wichtig, die zur Jagd genutzt werden.
Wenn Ihr Hund nicht nur Katzen, sondern auch Radfahrer oder andere bewegliche “Ziele” jagt, kann dies auch ein Hinweis darauf sein, dass er frustriert, gestresst oder gelangweilt ist. Durch die entsprechende Hundeerziehung und adäquate Beschäftigung, z.B. durch Agility-Training, können Sie diesem Verhalten entgegenwirken.
Kommen wir jedoch zurück zur klassischen Situation, in der ein Hund eine Katze jagt. Hier sind einige Methoden, um Ihrem Hund das Jagen von Katzen abzugewöhnen:
Mit Leckerlis
Diese Methode sollte zunächst zu Hause geübt werden. Wählen Sie ein bestimmtes Kommando, das Sie verwenden möchten, um Ihren Hund dazu zu bringen, das Jagen, in diesem Fall von Katzen, zu beenden. Das Kommando kann beispielsweise “Stopp” oder “Lass es” sein.
Halten Sie ein normales Leckerli in einer offenen Hand und ein “Super-Leckerli” in der anderen, geschlossenen Hand bereit.
Ihr Hund wird versuchen, das Leckerli aus der offenen Hand zu bekommen. Er wird Sie anschnuppern oder sogar versuchen, es zu fressen. Bei jedem Versuch sagen Sie das Kommando und ignorieren die aufdringlichen Versuche. Sobald sich der Hund beruhigt hat und möglicherweise vor Ihnen sitzt, belohnen Sie ihn mit dem Leckerli aus der geschlossenen Hand. Geben Sie ihm unbedingt nur dieses Leckerli! Das andere Leckerli wurde als “verboten” gekennzeichnet und würde den Hund nur verwirren, wenn er damit belohnt würde.
Wenn das zu Hause gut funktioniert, nehmen Sie den Hund (an der Leine!) mit auf einen Spaziergang und gehen genauso vor, wenn er einer Katze hinterherjagt. Sobald der Hund Anstalten macht, das Kommando zu befolgen, belohnen Sie ihn. Auf diese Weise lernt Ihr Hund, dass es sich lohnt, Katzen in Ruhe zu lassen.
Ohne Leckerlis
Auch hier geht es um Kommandos: Bleiben Sie stehen und sagen Sie Ihr Kommando, wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund einer Katze nachjagen möchte. Ignorieren Sie den Hund danach. Erst wenn er sich vollständig beruhigt und das Interesse an der Katze verloren hat, gehen Sie weiter. Ihr Liebling lernt auf diese Weise, dass Sie nicht möchten, dass er Katzen jagt.
Mit einer Sprühflasche
Manche Ratgeber empfehlen auch den Einsatz einer Sprühflasche: Während Sie das Kommando zum Ablassen geben, sprühen Sie dem Hund Wasser in den Nacken. Das Tier wird dadurch abgelenkt und der Jagdmodus wird unterbrochen. Nach einer Weile werden Sie die Sprühflasche nicht mehr benötigen.
Wenn diese Tipps nicht helfen oder wenn Sie weitere Fragen zum Antijagdtraining haben, wenden Sie sich an einen Hundetrainer, der Ihnen weitere Maßnahmen und Tipps geben kann.