Die neuen Rentenregeln in Frankreich klingen zunächst verlockend: Ein Renteneintrittsalter von 64 Jahren und eine Mindestrente von 1.200 Euro pro Monat. Allerdings gelten diese Vorteile nur für diejenigen, die 41,5 Jahre lang in die französische Rentenversicherung eingezahlt haben. Wer diese Voraussetzung nicht erfüllt, kann erst mit 67 Jahren in Rente gehen oder muss Abschläge hinnehmen.
In Deutschland gelten jedoch andere Regeln für die Rentenberechnung:
Rente berechnen in Deutschland – wie geht das?
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Es gibt grundsätzlich keine Mindestrente. Personen, die trotz langjähriger Einzahlung in die Deutsche Rentenversicherung nur eine geringe Rente erhalten, können möglicherweise Anspruch auf eine Grundrente haben – einen Zuschlag zur normalen Rentenzahlung.
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Das Rentenalter steigt schrittweise auf 67 Jahre. Für diejenigen, die 1964 oder später geboren wurden, gilt das Rentenalter von 67 Jahren. Wer früher in Rente gehen möchte, kann dies tun, muss aber Abschläge hinnehmen.
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Die Höhe der Rente wird auf der Grundlage von Rentenpunkten berechnet, die sich am Durchschnittsverdienst in Deutschland orientieren. Eine Person, deren Bruttogehalt genau dem Durchschnittsverdienst (2023: 38.901 Euro pro Jahr) entspricht, erhält einen Rentenpunkt (in Westdeutschland). In Ostdeutschland gibt es etwas mehr Rentenpunkte (2023: 1,0208; 2024: 1,0140), da das Lohnniveau dort niedriger ist. Mit 45 Rentenpunkten erhält man 48,2% des Durchschnittsgehalts als Rente.
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Es handelt sich um eine Bruttorente, d.h. es werden noch Steuern und Abgaben abgezogen. Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung (7,3% plus Zusatzbeitrag) und für die Pflegeversicherung (3,05% für Kinderlose, 3,4% für Eltern) werden automatisch abgezogen. Zudem muss Einkommensteuer gezahlt werden, wenn der einkommensteuerpflichtige Teil der Rente über dem Grundfreibetrag liegt.
Wie gut schneiden Deutschlands Renten im Vergleich zu anderen Ländern ab?
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führt regelmäßige Studien zur Rentensituation in verschiedenen Ländern durch. Diese Studien zeigen, wie das deutsche Rentensystem im Vergleich zu anderen Ländern abschneidet. Dabei wird auch zwischen verschiedenen Einkommensgruppen unterschieden.
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Das deutsche Rentensystem schneidet im Vergleich unterdurchschnittlich ab. Die tatsächlich gezahlte Bruttorente beträgt 41,5% des Durchschnittseinkommens eines männlichen Durchschnittsverdieners. Im OECD-Schnitt sind es 51,8%, wobei auch verpflichtende private Vorsorge berücksichtigt wird.
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An der Spitze des Rankings befinden sich Länder wie Dänemark (80%), Luxemburg (76,6%), Portugal (74,9%), Italien (74,6%) und Österreich (74,1%). Frankreich erreicht immerhin einen Wert von 60,2%. Im Gegensatz dazu sind die Renten in Ländern wie den USA (39,2%), Japan (32,4%), Polen (30,7%) und Irland (29,7%) deutlich niedriger.
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Es gibt auch Länder mit einem deutlich höheren Rentenalter. In Dänemark beträgt das Rentenalter beispielsweise 74 Jahre. Italien und Estland haben ein Rentenalter von 71 Jahren, die Niederlande 69 Jahre und Portugal und Finnland 68 Jahre. Luxemburg und Slowenien haben mit 62 Jahren das niedrigste Rentenalter unter den Industrieländern.
Große Unterschiede: Pension im Ausland für Gering- und Gutverdiener
Auch beim Vergleich der Rentenhöhe im Ausland und in Deutschland lohnt es sich, die Unterschiede zwischen Geringverdienern (50% des Durchschnittseinkommens) und Gutverdienern (das Doppelte des Durchschnittseinkommens) zu betrachten:
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Für Geringverdiener ist das Rentenniveau in Deutschland mit 46,5% etwas höher als das Durchschnittseinkommen, liegt jedoch international betrachtet immer noch im unterdurchschnittlichen Bereich. Im OECD-Schnitt sind es 64,5%. In Dänemark liegt der Wert sogar bei 125%, in Luxemburg bei 90,4%, in Griechenland bei 84,7% und in Tschechien bei 81,2%.
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Auch in den USA (49,6%) ist das Rentenniveau für Geringverdiener höher als in Deutschland. In Japan (43,2%), Polen (31,8%) und Litauen (31,5%) ist das Rentenniveau dagegen niedriger.
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Ähnlich wie in Deutschland werden auch im Ausland die Rentenbeiträge bei einem bestimmten Einkommen gedeckelt, was sich auf die Rentenansprüche auswirkt. In Deutschland gilt derzeit eine Beitragsbemessungsgrenze von 7.300 Euro (West) bzw. 7.100 Euro (Ost). Das bedeutet, dass für ein höheres Einkommen maximal der entsprechende Beitrag zur Rentenversicherung gezahlt wird.
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Bei Gutverdienern fällt die Rente in fast allen Ländern niedriger aus. In Deutschland beträgt der Wert laut der OECD-Studie 33%. Im Durchschnitt aller Industrieländer beträgt er 44,4%. Italien führt mit 74,6%, gefolgt von Portugal (72,5%), Luxemburg (69,7%) und den Niederlanden (68%).
Demografie – die größte Herausforderung für das deutsche Rentensystem
Das deutsche Rentensystem steht schon bald vor großen Herausforderungen. Die Anzahl der Rentner steigt, während die Zahl der Arbeitnehmer und Beitragszahler sinkt. Deshalb gibt es bereits Überlegungen, das Rentensystem in Deutschland zu verändern. Diskutiert wird unter anderem über eine Erhöhung des Rentenalters, eine Erhöhung der Beitragszahlungen oder eine Senkung des Rentenniveaus.
Bereits jetzt werden jährlich rund 100 Milliarden Euro als staatlicher Zuschuss in die Rentenkasse gegeben, um die Rentenzahlungen zu finanzieren. In den kommenden Jahren wird sich diese Situation weiter verschärfen. Das deutsche Rentensystem muss daher angepasst und verbessert werden.
Was bringt private Vorsorge?
In vielen anderen Ländern gibt es neben der gesetzlichen Rentenversicherung zusätzliche Absicherungen für das Rentenalter. In Ländern wie Dänemark, den Niederlanden, Großbritannien, Island, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Australien sind solche Absicherungen oft sogar verpflichtend und tragen erheblich zur Absicherung im Rentenalter bei.
Der Rentenvergleich der OECD zeigt auch die Auswirkungen der freiwilligen privaten Altersvorsorge auf die Rentenhöhe. In den USA z.B. wird ein großer Teil der Rentenzahlungen durch private Vorsorge abgesichert (42,4% des Durchschnittsverdienstes). In Deutschland beträgt dieser Wert gerade einmal 14,1%, was im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich ist.
Angesichts der demografischen Herausforderungen ist private Vorsorge der einfachste Weg, das eigene Rentenniveau im Alter positiv zu beeinflussen. Mit einem ETF-Sparplan kann jeder flexibel Geld monatlich zurücklegen und dabei dennoch flexibel bleiben. Bei Bedarf kann jederzeit auf das Investment zugegriffen werden und der Sparplan kann problemlos geändert, pausiert oder beendet werden. Zusatzzahlungen sind immer möglich.
Durch private Vorsorge kann ein beträchtlicher Betrag für das Alter angespart werden, der entweder zur Verwirklichung bestimmter Ziele oder Träume genutzt oder als monatliche Zusatzrente ausgezahlt werden kann. Wer frühzeitig damit beginnt und einen langen Anlagezeitraum hat, muss sich auch kaum vor den Schwankungen auf dem Kapitalmarkt fürchten und hat die Chance, langfristig von der Entwicklung der Märkte zu profitieren.