Wie unterscheidet sich der Beamte vom Angestellten?

Wie unterscheidet sich der Beamte vom Angestellten?

Jeder kennt sie, die Sprüche über Beamte – wie viel Geld sie doch verdienen, wie angenehm ihr Arbeitsleben ist und dass sie sogar im Alter finanziell gut abgesichert sind. Doch ist der Unterschied zum Angestellten wirklich so gravierend? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Hauptunterschiede zwischen Beamten und Angestellten und klären, wer Beamter werden kann und welche Vorteile das Beamtentum mit sich bringt.

Die Hauptunterschiede zwischen Beamten und Angestellten

Zwischen Beamten und Angestellten gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede. Der wichtigste Unterschied betrifft die Tarifautonomie und das Streikrecht. Im Gegensatz zu Angestellten haben Beamte kein Anrecht auf einen Tariflohn und dürfen nicht streiken. Die Rechte der Beamten sind im Bundesbeamtengesetz (BBG) verankert, während bei Angestellten das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) zum Tragen kommt.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Art des Arbeitsverhältnisses. Während ein Arbeitnehmer einen Arbeitsvertrag erhält, bekommt der Beamte eine Ernennungsurkunde. Ein Arbeiter oder Angestellter kann jederzeit aus dem Arbeitsverhältnis gekündigt werden, während ein Beamter entweder auf eigenen Antrag das Dienstverhältnis beenden muss oder bei Fehlverhalten aus dem Dienst entfernt werden kann. Ansonsten ist er Beamter auf Lebenszeit.

Kann jeder Beamter werden?

Um Beamter zu werden, muss man die deutsche Staatsbürgerschaft oder die Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedslandes besitzen. Man muss für die freiheitliche, demokratische Grundordnung eintreten und geistig sowie körperlich gesund sein. Schwere Behinderungen können eine Einstellung als Beamter verhindern. Darüber hinaus darf man in den letzten fünf Jahren nicht im Gefängnis gewesen sein und darf eine gewisse Altersgrenze nicht überschritten haben, die je nach Bundesland variiert (zwischen 40 und 50 Jahren).

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Wie sind die schulischen Voraussetzungen?

Für den einfachen Dienst reicht der Hauptschulabschluss. Für den mittleren Dienst wird ein Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung verlangt. Im gehobenen Dienst ist eine Fachhochschulreife oder eine Hochschulreife erforderlich. Ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder ein Mastertitel einer Fachhochschule werden für den höheren Dienst verlangt.

Die Vorteile des Beamtentums

Beamte können nicht gekündigt werden, außer aus disziplinarischen Gründen oder wegen Dienstunfähigkeit. Das Beamtentum bietet somit einen krisensicheren Arbeitsplatz. Das Gehalt und die Altersversorgung sind ebenfalls gesichert und per Gesetz geregelt. Beamte haben zudem den Vorteil, nicht der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht zu unterliegen. Sie erhalten vom Staat eine Beihilfe, die bis zu 80 Prozent der Kosten abdeckt, und können den Rest mit einer privaten Krankenversicherung abdecken. Im Gegensatz dazu müssen Angestellte Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherungsbeiträge zahlen.

Weitere Vorteile des Beamtentums sind die pünktliche Bezahlung der Besoldung und die Tatsache, dass ein Beamter nicht ohne Geld dasteht, auch wenn der Arbeitgeber pleite ist. Einige Vorteile genießen jedoch auch Beschäftigte im öffentlichen Dienst, da sie nach einer bestimmten Dienstzeit ebenfalls unkündbar sind.

Welche Bereiche kommen für Beamte in Frage?

Beamte werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter Polizei, Bundeswehr, Verwaltung, Sozialversicherung, Justiz, Feuerwehr, Zoll und Lehrer.

Das Renteneintrittsalter der Beamten

Beamte und Richter können mit 67 Jahren in Rente gehen. Ausnahmen gelten für Justizvollzugsbeamte, Feuerwehrmänner und Polizeibeamte, die bereits mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen können. Auch Beamte mit Behinderungen können früher in Pension gehen. Abschläge werden nicht vorgenommen.

Gibt es Bereiche mit Vergünstigungen?

Aufgrund ihres sicheren Arbeitsplatzes sind Beamte bei Kreditinstituten und Versicherungen besonders gern gesehene Kunden. Sie können in der Regel mit höheren Kreditsummen und längeren Laufzeiten rechnen. Die Zinsen für Beamtenkredite sind oft niedriger als bei einem herkömmlichen Kredit. Dies gilt jedoch nur für Beamte auf Lebenszeit.

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Insgesamt lässt sich sagen, dass die Vorteile im Beamtentum die des Angestelltenverhältnisses überwiegen.