Die Installation einer Photovoltaik (PV)-Anlage kann auf unterschiedlichen Dachtypen erfolgen, sei es ein Flachdach oder ein Schrägdach. Dabei spielt die Montageart eine entscheidende Rolle und beeinflusst auch die erforderliche Dachfläche. In diesem Artikel werden wir uns näher mit beiden wichtigen Dachtypen befassen.
PV-Anlage am Schrägdach
Unabhängig davon, ob es sich um ein Sattel-, Walm- oder Pultdach handelt, fallen alle diese Arten unter die Kategorie Schrägdach. Das Montageprinzip ist grundsätzlich bei allen Schrägdächern gleich. Die Module werden parallel zum Dach montiert. Der Vorteil der Dachschräge besteht darin, dass die Module bereits optimal ausgerichtet sind und der Selbstreinigungseffekt gegeben ist. Da die Module parallel zum Dach montiert werden, kann die Fläche auch optimal genutzt werden.
Montage am Schrägdach
Bei der Frage, wie viel Dachfläche für eine PV-Anlage benötigt wird, spielt die Leistung der Module die entscheidende Rolle. PV-Module haben in der Regel eine Abmessung von etwa 1,7 m x 1 m, was einer Fläche von 1,7 m² entspricht. Die Leistung der Module kann jedoch stark variieren. Dank neuer Modultechnologien sind heutzutage auch im privaten Bereich Modulleistungen von 350 Wp und mehr üblich.
Bei einer Modulleistung von 350 Wp und einer Modulfläche von 1,7 m² ergibt sich eine effektive Modulfläche von 4,85 m²/kWp. Die Gesamtanlagenfläche kann jedoch noch nicht berechnet werden, da zwischen jedem Modul ein kleiner Abstand bleibt und der Rahmen unterschiedlich dick sein kann. Durchschnittlich kann man bei Modulen mit einer Leistung von >350 Wp von einer Dachfläche von etwa 6 m²/kWp ausgehen. Für eine 10 kWp-Anlage würde dies eine Dachfläche von etwa 60 m² bedeuten. Je nach Leistung und Ausführung der Module kann dies jedoch variieren. Es ist daher wichtig zu berücksichtigen, welche Module verwendet werden. Oftmals ist auch eine relativ kleine Dachfläche ein Grund, sich für Hochleistungsmodule zu entscheiden, um die Fläche optimal zu nutzen. Als Richtwert für Neuanlagen am Schrägdach kann man jedoch mit etwa 60 m² für eine 10 kWp-Anlage rechnen.
PV-Anlage am Flachdach
Die Montage einer PV-Anlage auf einem Flachdach unterscheidet sich grundlegend von der auf einem Schrägdach. Die Module können nicht parallel zum Dach montiert werden, da dies einen 0°-Winkel erfordern würde. Spezielle Montagesysteme sind erforderlich, um die Module in den gewünschten Winkel zu bringen. Je nach Ausrichtung der Module gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn alle Module in eine Richtung ausgerichtet sind, wird zwischen den Reihen Platz gelassen, damit sich die Module nicht gegenseitig verschatten. Dies ist einer der Gründe, warum bei der Flachdachmontage mehr Fläche benötigt wird.
Flachdachmontage mit Süd-Ausrichtung
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Module am Flachdach in zwei Richtungen auszurichten, zum Beispiel Ost-West. In diesem Fall können die Modulreihen mit abwechselnder Ausrichtung direkt aneinander platziert werden. Der erforderliche Abstand zwischen den Reihen ist geringer, da die aufeinanderfolgenden Modulreihen aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtungen nicht gegenseitig verschatten. Dies ermöglicht eine platzsparendere Montage im Vergleich zur einheitlichen Ausrichtung.
Flachdachmontage mit Ost-West Ausrichtung
Bei jeder Flachdachmontage ist jedoch ein gewisser Freiraum zwischen den Modulreihen und um sie herum erforderlich, um ausreichend Platz zum Bewegen und Arbeiten auf dem Flachdach zu gewährleisten.
Die Berechnung der benötigten Fläche gestaltet sich am Flachdach deutlich komplexer. Die Ergebnisse können je nach Montageart, Ausrichtung, Neigung und Anordnung der Module stark variieren. Auch die Leistung der verwendeten Module spielt eine Rolle. Bei Verwendung derselben Module kann man jedoch als Richtwert grob die doppelte Dachfläche im Vergleich zum Schrägdach annehmen. Für eine 10 kWp-Anlage am Flachdach würde das etwa 120 m² benötigte Fläche bedeuten. Je nach den oben genannten Faktoren kann diese Zahl jedoch variieren.
Fazit
Wie wir sehen, wird am Flachdach für die gleiche Anlagenleistung eine größere Dachfläche benötigt. Dennoch ist ein Flachdach keineswegs ungeeignet für eine PV-Anlage. Es gibt eine Vielzahl von Montagesystemen, die speziell für Flachdächer entwickelt wurden. Auch für die verschiedenen Oberflächentypen der Flachdächer gibt es passende Lösungen, darunter auch für Foliendächer.
