Retriever wurden ursprünglich gezüchtet, um Jägern zu helfen. Sie sollten Vögel oder andere Beute finden und unbeschädigt zurückbringen. Für diese Aufgabe benötigten die Hunde ein “weiches”, sanftes Maul, um die Beute sorgfältig zu tragen, ohne sie zu beschädigen. Außerdem waren Stärke und Geschicklichkeit erforderlich, um sich in unwegsamem Gelände zu bewegen oder im Wasser zu arbeiten, sowie Intelligenz und ein großer Wille, zu gefallen und zu gehorchen. Im Laufe der Jahre wurden mit der Entwicklung der Retriever-Rassen all diese Eigenschaften kombiniert und haben einige herausragende Rassen hervorgebracht, die heute zu den beliebtesten Hunderassen gehören.
Die Retriever-Rassen sind außergewöhnlich intelligent, lernwillig, athletisch und liebenswürdig. Da diese Rassen für ihre herausragenden Fähigkeiten entwickelt wurden, eng mit Menschen zusammenzuarbeiten, ist es keine Überraschung, dass sie sich allem stellen können, was man von ihnen verlangt – einschließlich dem einfachen Dasein als fantastische Begleiter.
Der American Kennel Club erkennt sechs Retriever-Rassen in der Gruppe der Jagdhunde an. Lernen Sie kennen, was jede Retriever-Rasse einzigartig macht.
Chesapeake Bay Retriever
Der Chesapeake Bay Retriever stammt von zwei Hunden ab, die 1807 von einem englischen Fregattenschiff gerettet wurden, das vor der Küste von Maryland Schiffbruch erlitt. Zusammen mit der Besatzung und der Fracht wurden zwei neufundländische Welpen gerettet – ein rötlicher Rüde namens Sailor und eine schwarze Hündin namens Canton. Diese Hunde wurden an Menschen in der örtlichen Gemeinde weitergegeben und stellten sich als ausgezeichnete natürliche Retriever heraus.
Die beiden wurden nicht miteinander gezüchtet, sondern wurden mit anderen Hunden in der Gegend vermischt, und es wurden auch andere Kreuzungen vorgenommen, wahrscheinlich mit dem Otterhound, dem Flat-Coated Retriever und dem Curly-Coated Retriever. Schließlich wurde diese intelligente, kraftvoll gebaute Jagdhund-Rasse entwickelt, mit ihrem charakteristischen gewellten, stroh- bis braunfarbenen Fell.
Curly-Coated Retriever
Der Curly-Coated Retriever gilt als eine der ältesten Retriever-Rassen überhaupt. Man nimmt an, dass sie vom englischen Wasserspaniel des 16. Jahrhunderts, dem neufundländischen St. John’s Hund, dem retrieving setter und im späten 19. Jahrhundert dem Pudel abstammt.
Durch ihr Fell aus kleinen, engen, wasserabweisenden Locken, ist dieser vielseitige Jagd-Retriever zuverlässig, robust und hochintelligent. Der Curly erscheint zwar etwas distanziert, ist aber immer bereit zu gefallen und zu gehorchen.
Flat-Coated Retriever
Die Vorfahren des Flat-Coated Retrievers sind ein Mischling aus dem Neufundländer, der dann mit Settern, Schäferhunden und spanielähnlichen Wasserhunden gekreuzt wurde. Der Flat-Coated Retriever ist eng mit dem Labrador Retriever verwandt, ist aber schlanker und eleganter. Die Rasse hat ein glänzendes, flachliegendes Fell.
Dieses Fell ist einfarbig schwarz oder leberfarben und hat Federungen an den Beinen und der Rute. Das markante Merkmal dieser Rasse ist der lange Kopf – einzigartig unter den Retrievern – der einen intelligenten und freundlichen Ausdruck vermittelt.
Golden Retriever
Der Golden Retriever stammt aus den schottischen Highlands des späten 19. Jahrhunderts. Der Gründer der Rasse, ein Mitglied des Hochadels namens Dudley Marjoribanks, später bekannt als Lord Tweedmouth, suchte einen hervorragenden Retriever, der gut zum schottischen Klima passte. Er begann mit dem einzigen gelben Welpen, den er aus einem Wurf schwarzer, wellenförmiger Retriever in Südengland im Jahr 1864 erhielt.
Schließlich züchtete er diesen Hund mit einem weiblichen Tweed Water Spaniel (eine heute ausgestorbene Rasse). Aus mehreren gelben Welpen entwickelte sich eine charakteristische Linie von sehr talentierten gelben Retrievern, die als ausgezeichnete Arbeitshunde bekannt wurden. Seitdem haben ihre Schönheit, hohe Intelligenz, körperliche Fähigkeiten und liebevolles Wesen ihnen viele Anhänger eingebracht.
Labrador Retriever
Der Labrador Retriever stammt wahrscheinlich nicht aus Labrador in Nordostkanada, sondern von der benachbarten Insel Neufundland. Bereits im 17. Jahrhundert arbeiteten Fischer in Neufundland mit stämmigen, arbeitseifrigen, wasserliebenden Hunden, die ihnen halfen, Leinen und Netze einzuholen und Fische zu bergen, die von den Haken fielen. Als sich immer mehr Menschen im Bereich von St. John’s in Neufundland niederließen, wurden die exzellenten Apportierfähigkeiten der Hunde sie zu sehr nützlichen und beliebten Jagdbegleitern.
Einige dieser “St. John’s-Hunde” wurden nach England zurückgebracht. Im 19. Jahrhundert wurden sie zu begehrten Jagdhunden für die Aristokratie. Heute ist der Labrador einer der beliebtesten Hunderassen in den USA und vielen anderen Ländern. Ihre Intelligenz, solide Konstitution, Vielseitigkeit, sanftes und angenehmes Wesen und der Wunsch zu gefallen machen sie zu ausgezeichneten vielseitigen Begleitern.
Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Gegend von Little River Harbour in Nova Scotia entwickelt. Diese kompakte, wendige, aufmerksame und intelligente Rasse wurde für eine ungewöhnliche Methode der Wasservogeljagd entwickelt, die als “tolling” bekannt ist. Dabei lockt das verspielte Verhalten des Hundes, einen Stock oder Ball zurückzubringen, die Neugier der Vögel auf dem Wasser und lockt sie an die Küste.
Dieses Verhalten wurde erstmals in der Wildnis beobachtet, wo Füchse gesehen wurden, wie sie entlang des Ufers spielten, um ihre Wasservogelbeute anzulocken. Inspiriert vom Erfolg der Füchse trainierten Jäger ihre Hunde, diese List nachzuahmen, indem sie Stöcke und Steine warfen, die die Hunde apportieren sollten. Das attraktive, wasserabweisende Doppelhaar des Tollers ist in jeder Schattierung von Rot und oft mit weißen Abzeichen erhältlich.
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