Wer Hühner im eigenen Garten hält, tut dies meist, um sich mit frischen Eiern zu versorgen. Doch wie viele Eier kann man von einem Huhn erwarten? Die Antwort ist nicht ganz einfach, denn die Anzahl der Eier hängt von verschiedenen Faktoren wie der Rasse, den Haltungsbedingungen und dem Futter ab.
Legeleistung im Allgemeinen
Legehühner sind keine Maschinen, die jeden Tag ein Ei legen. Es kann vorkommen, dass ein Huhn auch mal ein oder zwei Tage lang keine Eier legt. Vor allem im Winter stellen viele Hühner das Eierlegen komplett ein. Die Legeleistung wird daher nicht pro Tag, sondern pro Jahr berechnet. Sie hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die Rasse, die Haltungsbedingungen, das Futter, das Alter, Stressfaktoren und der Gesundheitszustand.
Die Rasse spielt dabei eine wichtige Rolle. Es gibt Haushuhnrassen und Hybridrassen. Hybridhühner, die hauptsächlich in der Agrarindustrie gehalten werden, legen bis zu 320 Eier pro Jahr. Haushuhnrassen legen im Durchschnitt nur 180 bis 200 Eier pro Jahr, leben jedoch länger und haben ein gesünderes und glücklicheres Leben. Die meisten Selbstversorger halten Haushuhnrassen.
Tipp: Als Selbstversorger sollten Sie lieber auf alte Hühnerrassen setzen statt auf Hybriden. Diese sind in der Regel unkomplizierter zu halten, widerstandsfähiger und manchmal sogar zutraulich.
Legeleistung je nach Rasse
Die Legeleistung eines einzelnen Huhns variiert stark. Die folgenden Angaben zur Eierproduktion pro Jahr sind statistische Durchschnittswerte und können je nach individuellem Huhn abweichen. Die hier vorgestellten Rassen legen keine Eier im Winter.
- Leghorn: 200 Eier
- Italiener: 200 Eier
- Kraienköppe: 200 Eier
- Friesenhuhn: 160 Eier
- Arcauna: 180 Eier
- Barnefelder: 160 bis 180 Eier
- Brakel: 180 Eier
- Hamburger: 160 Eier
Diese Hühnerrassen sind allesamt alte Rassen. Das Brakel Huhn ist eine der ältesten Hühnerrassen überhaupt und eignet sich besonders gut für Selbstversorger, da es anspruchslos in der Haltung ist.
Winterleger
Für diejenigen, die auch im Winter nicht auf frische Eier verzichten möchten, gibt es bestimmte Hühnerrassen, die auch im Winter fleißig Eier legen. Diese Rassen werden als Winterleger bezeichnet. Typische Vertreter sind:
- Rheinländer: 180 Eier
- Sundheimer: 220 Eier
- Ramelsloher: 170 Eier
- Welsumer: 160 Eier
- Plymouth Rock: 180 Eier
- Deutsches Lachshuhn: 160 Eier
- Orpington: 180 Eier
- Brahma: 140 Eier
Bei Winterlegern ist eine ausgewogene Ernährung und ausreichendes Futter besonders wichtig, um die Legeleistung auch im Winter aufrechterhalten zu können.
Alter
Hühner können sehr alt werden, wenn sie nicht geschlachtet werden. Die Lebenserwartung liegt normalerweise zwischen fünf und neun Jahren. Was die Legeleistung betrifft, sind Hühner in den ersten beiden Lebensjahren am produktivsten. Hybridhühner legen nach dem zweiten Jahr keine Eier mehr, während Haushühner oft noch im dritten Jahr Eier legen, wenn auch in geringerer Anzahl. Die Anzahl der Eier im dritten Jahr ist stark von individuellen Faktoren abhängig.
Tipp: Um eine kontinuierliche Eierversorgung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, Hühner unterschiedlichen Alters zu halten und nicht nur eine Rasse anzuschaffen.
Haltungsbedingungen
Glückliche Hühner legen mehr Eier. Eine artgerechte Haltung entsprechend den natürlichen Bedürfnissen der Tiere ist entscheidend für die Legeleistung, unabhängig von der Rasse. Dazu gehört auch die Haltung von Hahn und Henne zusammen. Der Hahn trägt zum Wohlbefinden der Hennen bei, schützt sie und reguliert das Gruppenverhalten.
Jetzt wissen Sie, wie viele Eier Sie von Ihren Hühnern erwarten können. Halten Sie Ihre Hühner glücklich und gesund, und sie werden Sie mit frischen Eiern belohnen!