Wie werde ich Standesbeamter? Welche alternative Ausbildung gibt es?

Wie werde ich Standesbeamter? Welche alternative Ausbildung gibt es?

Du träumst davon, Standesbeamter zu werden? Das ist großartig! Aber warum genau interessierst du dich für diesen Beruf? Möchtest du verbeamtet sein oder fasziniert dich einfach das Thema Hochzeiten? Doch Vorsicht, nur weil du hochzeitsaffin bist, bedeutet das nicht automatisch, dass du Standesbeamter werden solltest. Denn ein Standesbeamter oder eine Standesbeamtin hat viel mehr zu tun als nur Hochzeiten zu begleiten. In diesem Artikel zeigen wir dir, was den Arbeitsalltag eines Standesbeamten ausmacht und welche alternativen Ausbildungsmöglichkeiten es gibt.

Die Aufgaben eines Standesamts

Laut Wikipedia umfassen die Hauptaufgaben eines Standesamts folgendes:

  1. Geburten – Eintragung ins Geburtenregister und Ausstellung einer Geburtsurkunde nach Meldung der Eltern, Hebamme, Arzt oder Krankenhaus.
  2. Eheschließungen – meist in feierlichem Rahmen, bei dem das Eheversprechen erfolgt und der Standesbeamte eine Ansprache hält. In den meisten Ländern findet die standesamtliche Trauung vor der kirchlichen Trauung statt und erfordert zwei Trauzeugen. In Deutschland sind keine Trauzeugen mehr erforderlich.
  3. Todesfälle – Bearbeitung von Sterbefällen und Ausstellung einer Sterbeurkunde. Standesbeamte fungieren oft auch als Berater oder erleichtern den Angehörigen den Kontakt zu Bestattungsunternehmen.

Diese drei Vorgänge dürfen nur von einer Behörde durchgeführt werden, da sie die Gesellschaft stark betreffen und Missbrauch unbedingt vermieden werden muss.

Ein Standesbeamter erfüllt also wichtige, gesellschaftsrelevante Aufgaben, die über die Eheschließung hinausgehen.

Aber dieser Beruf erfordert auch eine Ausbildung. Der Weg zum Standesbeamten ist lang und anspruchsvoll. Um als Standesbeamtin arbeiten zu können, musst du den klassischen Beamtenweg im mittleren oder gehobenen Dienst durchlaufen. Alternativ kannst du auch eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolvieren. Anschließend hast du die Möglichkeit, als Quereinsteiger den Lehrgang zum Standesbeamten zu absolvieren, der in vielen Städten angeboten wird. In Deutschland gibt es derzeit etwa 30.000 Standesbeamte. Sie haben einen äußerst verantwortungsvollen Job, da sie Entscheidungen treffen, die nur von einem Gericht aufgehoben werden können.

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Der Arbeitsalltag eines Standesbeamten

Wie bereits erwähnt, befasst sich der Arbeitsalltag eines Standesbeamten nicht nur mit Eheschließungen. Natürlich ist Hochzeit ein wichtiger Teil der Arbeit, da ein Besuch beim Standesamt eine Voraussetzung für eine rechtliche Eheschließung ist. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 500.000 Hochzeiten pro Jahr. Nur ein Standesbeamter oder eine Standesbeamtin kann eine rechtsgültige Eheurkunde ausstellen. Der Job als Standesbeamter ist jedoch sehr vielfältig und abwechslungsreich: Nachdem man gerade noch im Sozialamt war, kann man kurze Zeit später schon Verliebte verheiraten.

Der Großteil des Arbeitsalltags besteht jedoch aus klassischer Sachbearbeitung: Standesbeamte dokumentieren Todesfälle, kümmern sich um das Geburtenregister, prüfen Ehe- und Adoptionsfähigkeit und klären Streitfragen zur Namensgebung.

Ausbildung

Möchtest du Standesbeamter werden? Sehr gut! Dafür musst du jedoch zuerst den Beamtenweg im mittleren oder gehobenen Dienst durchlaufen. Auch als Quereinsteiger hast du die Möglichkeit, Standesbeamtin zu werden. Dafür musst du als Verwaltungsfachangestellte spezielle Standesamt-Lehrgänge absolvieren. Diese werden in Schleswig-Holstein, Bayern und Hessen angeboten und dauern in der Regel etwa zwei Wochen. Im Seminar zur Standesbeamtin lernst du Themen wie Abstammungs- und Namensrecht, Privatrecht, Staatsangehörigkeitsrecht und Sterbefallbeurkundung, da der Arbeitsalltag eines Standesbeamten nicht nur Hochzeiten umfasst.

Gehalt

Als Standesbeamter wirst du nach Tarif bezahlt. Dein Einkommen wird kontinuierlich steigen. Du erhältst auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die Höhe deines Verdienstes hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von deiner Berufserfahrung. Im Durchschnitt verdienen Standesbeamte rund 45.000 Euro brutto pro Jahr.

Weiterbildungen für Standesbeamte

Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, ist es wichtig, über rechtliche Neuerungen und Veränderungen informiert zu sein. Immer mehr Standesbeamte erweitern ihr Tätigkeitsfeld jedoch um freie Trauungen. Schließlich haben Standesbeamte täglich mit Brautpaaren zu tun. Viele Standesbeamte möchten ihr eher trockenes und juristisches Arbeitsumfeld um etwas Emotionales erweitern. Deshalb absolvieren viele Standesbeamte derzeit Ausbildungen zum Hochzeitsredner bei martinredet. Möchtest du Standesbeamter werden? Oder möchtest du lieber Trauredner werden? Das erspart dir den mühsamen Weg durch die Verwaltung. Außerdem kannst du dich als Trauredner voll und ganz auf das Thema Hochzeiten konzentrieren und dich den schönen Dingen widmen, ohne Sterbefälle oder Geburten zu beurkunden.

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Perspektiven

Als Standesbeamter arbeitest du normalerweise als Beamter. Es sollte also genug Arbeit geben 😉 Dazu kommt ein gutes, geregeltes Einkommen. Du musst aber nicht dein ganzes Leben lang als Standesbeamter arbeiten. Dank deiner Beamtenlaufbahn und deiner bisherigen Ausbildung hast du auch die Möglichkeit, in anderen Bereichen tätig zu sein.