Blutgruppen sind ein interessantes Phänomen, das von der Kombination der Antigen-Merkmale auf den roten Blutkörperchen abhängt. Aber wie werden diese Blutgruppen vererbt? In diesem Artikel werden wir uns mit der Vererbung der Blutgruppen und des Rhesus-Faktors beschäftigen.
Die AB0-Blutgruppe
Die AB0-Blutgruppe wird durch die Anwesenheit der Antigene A und B oder deren Abwesenheit bestimmt. Menschen mit der Blutgruppe A produzieren Antikörper gegen das Merkmal B, während Menschen mit der Blutgruppe B Antikörper gegen das Merkmal A produzieren. Menschen mit der Blutgruppe AB haben beide Antigene, daher produziert ihr Immunsystem keine Antikörper gegen A oder B. Menschen mit der Blutgruppe 0 besitzen weder Antigen A noch Antigen B und produzieren Antikörper gegen beide.
Die Vererbung der Blutgruppen folgt den Mendelschen Erbregeln. Eine reinerbige Blutgruppe gibt das gleiche Merkmal an die Nachkommen weiter, während eine mischerbige Blutgruppe entweder das eine oder das andere Merkmal vererben kann. Ein Beispiel: Lisa hat die Blutgruppe A und ist reinerbig, während ihr Freund Heiko die Blutgruppe A0 hat, was mischerbig ist. Ihr gemeinsames Kind Thomas könnte das Merkmal A von Lisa erben und das Merkmal 0 von Heiko, was ihn zu einem Träger der Blutgruppe A0 macht.
Die Vererbung des Rhesus-Faktors
Der Rhesus-Faktor, auch bekannt als Rh-Faktor, ist ein weiteres wichtiges Merkmal bei der Vererbung von Blutgruppen. Menschen können entweder Rhesus-positiv oder Rhesus-negativ sein, je nachdem, ob sie das Merkmal D auf ihren roten Blutkörperchen haben oder nicht. Das Merkmal D ist dominant gegenüber dem Merkmal d.
Wenn beide Elternteile Rhesus-positiv sind, kann ihr Kind entweder Rhesus-positiv oder Rhesus-negativ sein, je nachdem, welches Merkmal von beiden Elternteilen vererbt wird. Wenn ein Elternteil Rhesus-negativ ist, besteht die Möglichkeit, dass das Kind entweder Rhesus-positiv oder Rhesus-negativ ist.
Die Rhesusformel im Blutspendeausweis
Im Blutspendeausweis ist oft eine erweiterte Rhesusformel zu finden. Diese bezieht weitere Merkmale der Rhesusblutgruppe ein, wie zum Beispiel C, c, E und e. Diese Merkmale können in beliebiger Kombination mit dem Rhesusmerkmal auftreten.
Die Vererbung von Blutgruppen und des Rhesus-Faktors ist ein komplexes Thema, das durch die Mendelschen Erbregeln geregelt wird. Durch das Verständnis der Vererbung können wir mehr über die Zusammensetzung und Eigenschaften verschiedener Blutgruppen erfahren.