Die Kfz-Steuer ist ein wichtiger Bestandteil der Autokosten. Sie hängt von Fahrzeugart, Antrieb, Hubraum und CO₂-Ausstoß ab. Mit einem Kfz-Steuer-Rechner kann die Berechnung ganz einfach erfolgen.
Kfz-Steuer richtig berechnen
Die genauen Kriterien für die Berechnung der jährlichen Kfz-Steuer sind im Kraftfahrzeugsteuergesetz geregelt. Fahrzeuge mit hohem Schadstoff- und CO₂-Ausstoß werden stärker besteuert, während umweltfreundlichere Autos steuerlich entlastet werden. Die Berechnung der Kfz-Steuer berücksichtigt neben dem Hubraum auch die Abgasnorm und den CO₂-Ausstoß. Informationen zum CO₂-Wert können in den Herstellerprospekten oder beim Händler gefunden werden.
Die Berechnung des Jahresbetrags erfolgt über den Kfz-Steuer-Rechner des Bundesministeriums der Finanzen. In einem Eingabeformular müssen Fahrzeugart (Pkw oder Motorrad), Antrieb (Diesel oder Benziner), Hubraum und CO₂-Wert des Fahrzeugs angegeben werden, die aus der Zulassungsbescheinigung Teil I entnommen werden können. Nach Eingabe aller erforderlichen Informationen zeigt das Online-Tool die Höhe der jährlichen Kraftfahrzeugsteuer an.
Folgen des WLTP-Verfahrens
Seit 2018 werden die Emissionen bei neuen Modellen nach dem WLTP-Prüfverfahren gemessen. Dadurch werden die Kraftstoffverbrauchs- und CO₂-Emissionswerte realistischer erfasst als beim alten NEFZ-Zyklus. Dies hat auch Auswirkungen auf die Höhe der Kfz-Steuer. Für technisch identische Fahrzeuge, die jedoch nach dem 1. September 2018 zugelassen wurden, kann die Kfz-Steuer deutlich höher sein als für Altbesitzer.
Ausnahmen bei der Kfz-Steuer
Um die E-Mobilität weiter voranzubringen, sind rein elektrisch angetriebene Autos bis Ende 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Dies gilt auch für Elektroautos, die zwischen 2020 und 2025 erstmals zugelassen wurden. Fahrzeuge, die mit Autogas (LPG) oder Erdgas (CNG) betrieben werden, genießen oft Steuervorteile aufgrund ihres geringeren CO₂-Ausstoßes.
Menschen mit Behinderung können je nach Art ihres Handicaps von der Kfz-Steuer befreit werden. Die Befreiung oder Ermäßigung der Kfz-Steuer gilt jedoch nur für ein Fahrzeug und erfolgt auf Antrag.
Kfz-Steuer für ältere Autos
Pkw mit einer Erstzulassung vor dem 5. November 2008 unterliegen der alten Kfz-Steuer, die sich nach Hubraum und Schadstoffklasse richtet. Die Umstellung des Altbestands auf die CO₂-Steuer wurde bisher nicht umgesetzt.
Pkw mit einer Erstzulassung zwischen dem 5. November 2008 und dem 30. Juni 2009 werden entweder nach der alten Hubraumsteuer oder der neuen CO₂-Steuer besteuert. Für diese “Günstiger-Regelung” muss der Fahrzeughalter nichts unternehmen, da das Finanzamt automatisch die korrekte Berechnung vornimmt.
Für Pkw mit Erstzulassung ab dem 1. Juli 2009 wird eine CO₂-orientierte Kfz-Steuer angewendet. Je nach Erstzulassung gelten unterschiedliche Freibeträge für CO₂-Emissionen. Ältere Pkw unterliegen noch nicht den seit 2021 stufenweise ansteigenden Steuersätzen gemäß CO₂-Wert.
Kfz-Steuer für Krafträder, Leichtfahrzeuge, Wohnmobile und Anhänger
Bei Motorrädern beträgt die Kfz-Steuer pro angefangenen 25 cm³ Hubraum jährlich 1,84 Euro. Leichtkrafträder und Kleinkrafträder sind von der Kfz-Steuer befreit, sofern sie bestimmte Anforderungen erfüllen.
Für zulassungspflichtige Leichtfahrzeuge wie Quads, Buggys, Trikes und ähnliche Fahrzeuge gelten unterschiedliche Kfz-Steuer-Sätze in Abhängigkeit vom Schadstoffausstoß, Hubraum und Antriebsart.
Die Kfz-Steuer für Wohnmobile richtet sich nach der Schadstoffklasse und bewegt sich zwischen 10 und 40 Euro pro angefangene 200 Kilogramm Gesamtgewicht. Anhänger werden je nach Gewicht besteuert, wobei die Kfz-Steuer pro angefangene 200 Kilogramm 7,46 Euro beträgt.
Kfz-Steuer für Oldtimer
Für Oldtimerkennzeichen und rote Kennzeichen zur wiederkehrenden Verwendung beträgt die Jahressteuer pauschal 46,02 Euro für Motorräder und 191,73 Euro für alle anderen Kraftfahrzeuge und Anhänger.
Kfz-Steuer steuerlich absetzen
Selbstständige können die Kfz-Steuer in ihrer Einkommenssteuererklärung als Betriebsausgaben absetzen, wenn das Fahrzeug zwischen 50 und 100 Prozent beruflich genutzt wird. Arbeitnehmer können die Entfernungspauschale als Werbungskosten geltend machen, wenn sie ihr privates Auto für den Arbeitsweg nutzen.
Die Kosten für Reparaturen, Kfz-Versicherungen und die Kfz-Steuer können mit der Entfernungspauschale und anderen beruflichen Fahrten abgesetzt werden.
Zusammenfassend sind die Autokosten nicht nur auf den Kaufpreis beschränkt. Neben dem Wertverlust spielen Betriebskosten wie die Kfz-Steuer eine Rolle. Die Gesamtkosten können mit dem ADAC Autokostenrechner ermittelt werden.
