Wie wird eine Parodontitis behandelt?

Wie wird eine Parodontitis behandelt?

Parodontitis ist eine weit verbreitete Erkrankung, die zu Entzündungen im Zahnfleisch führt. In diesem Artikel werden wir einen Blick auf die Behandlungsmöglichkeiten werfen und erfahren, wie man die Krankheit in den Griff bekommen kann.

Was ist eine Parodontitis?

Parodontitis entsteht durch bakterielle Entzündungen im Zahnfleisch, wenn Essensreste nicht gründlich entfernt werden. Die Bakterien bilden dann Zahnbeläge, die zu Entzündungen führen. Eine schlechte Mundhygiene ist oft die Hauptursache für Parodontitis. Allerdings handelt es sich hierbei um eine komplexe Erkrankung mit verschiedenen Risikofaktoren wie Rauchen, genetischer Veranlagung oder Diabetes. Eine Parodontitis verursacht in den Anfangsstadien keine Schmerzen und wird oft erst spät entdeckt. Unbehandelt kann sie zu Blutungen, Eiterbildungen, Knochenabbau und Zahnverlust führen. Eine Parodontitis-Behandlung kann die Krankheit nicht rückgängig machen, aber den weiteren Verlauf stoppen.

Parodontitis
(Quelle: Illustration von bilderzwerg / Fotolia.com)

Parodontitis-Behandlung: Was wird gemacht?

Am 1. Juli 2021 trat die PAR-Richtlinie in Kraft, die die systematische Behandlung von Parodontitis und anderen Parodontal-Erkrankungen regelt. Vor Beginn der Therapie müssen Zahnärzte das Stadium und den Grad der Erkrankung sowie die Risikofaktoren wie Rauchen oder Diabetes ermitteln. Nach der Diagnose wird ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt. Anschließend folgt ein Aufklärungs- und Therapiegespräch mit einer Mundhygieneschulung, bei dem die weiteren Schritte besprochen werden.

Abhängig vom Stadium und Grad der Erkrankung können eine antiinfektiöse Therapie, eine Antibiotikatherapie oder chirurgische Eingriffe erforderlich sein. Die Fortschritte der Behandlung werden regelmäßig überprüft. Zur Sicherung der Ergebnisse schließt sich eine Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT) an. Die Zahnreinigung ist ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge.

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Hier sind die einzelnen Schritte einer Parodontitis-Behandlung im Überblick:

  • Anamnese, Befund, Diagnose und Dokumentation (Parodontalstatus) und Behandlungsbedürftigkeit
  • Begutachtung und Genehmigung
  • Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch
  • Konservierend-chirurgische Maßnahmen
  • Patientenindividuelle Mundhygieneunterweisung
  • Antiinfektiöse Therapie
  • Adjuvante Antibiotikatherapie
  • Befund-Evaluation
  • Chirurgische Therapie
  • Befund-Evaluation
  • Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)

Die Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT) sollte über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt werden. Die Häufigkeit der Behandlung richtet sich nach dem Grad der Erkrankung und kann bei Bedarf verlängert werden. Die UPT umfasst die Mundhygienekontrolle, eine erneute Mundhygieneunterweisung, die Reinigung von Biofilmen und Belägen sowie die Messung und Reinigung der Zahnfleischtaschen. Ab dem zweiten Jahr ist eine jährliche Untersuchung des Parodontalzustandes Kassenleistung.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: https://www.dgparo.de/patientenportal