Wirkungsabsicht Märchen – Die Kunst des Erzählens

Wirkungsabsicht Märchen – Die Kunst des Erzählens

Märchen sind eine faszinierende Form der Literatur, die seit Jahrhunderten die Menschen in ihren Bann zieht. In meiner Facharbeit möchte ich den Vergleich zwischen Kunstmärchen und Volksmärchen untersuchen und insbesondere die Darstellungsweise der Wirkungsabsicht in Kunstmärchen analysieren. Hierbei werde ich mich auf das Kunstmärchen “Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern” von Hans Christian Andersen konzentrieren. Dieses Märchen habe ich gewählt, da es bereits seit meiner Kindheit ein Teil meiner Erinnerungen ist und ich mich gerne genauer mit der Intention dahinter auseinandersetzen möchte. Es ist kein gewöhnliches Märchen, sondern enthält viele Botschaften und Anspielungen auf das gesellschaftliche und soziale Leben.

Im Laufe meiner Recherche stieß ich auf die Problematik, dass man bei Andersen vorsichtig sein muss, wenn es um Bezüge zur Romantik geht, da er kein deutscher Autor ist. Normalerweise werden Ludwig Tieck, Novalis, Friedrich de la Motte Fouqué, E. T. A. Hoffmann, Adelbert von Chamisso und Clemens Brentano als typische Vertreter von Kunstmärchen aus der Romantik genannt. Nach eingehender Recherche über die Biografie von Hans Christian Andersen fand ich jedoch heraus, dass man Andersen durchaus zu den deutschen Romantikern zählen kann. Dies ist einer der Gründe, warum ich Andersen und sein Märchen “Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern” verwende. Es zeigt deutlich, dass nicht nur die Herkunft des Autors ausschlaggebend ist, sondern auch die Einflüsse, die er während seines Lebens erfahren hat. Weitere Details finden sich im Verlauf meiner Facharbeit.

Um das Verständnis von Kunstmärchen zu vertiefen, werde ich zunächst auf den allgemeinen Begriff Märchen eingehen. Dann werde ich den Ursprung der Kunstmärchen beleuchten und mich anschließend mit den Charakteristika von Kunstmärchen auseinandersetzen, wobei ich Bezug auf Volksmärchen nehme. Im weiteren Verlauf werde ich anhand des Kunstmärchens “Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern” von Hans Christian Andersen zeigen, wie die Wirkungsabsicht von Kunstmärchen dargestellt wird.

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Der Begriff “Märchen” stammt ursprünglich vom Wort “Mär” ab, was so viel wie “Kunde” oder “Bericht” bedeutet. Märchen sind kürzere, volksläufig-unterhaltende Prosaerzählungen von phantastisch-wunderbaren Begebenheiten und Zuständen aus freier Erfindung ohne zeitlich-räumliche Festlegung.

Kunstmärchen haben ihren Ursprung in der Epoche der Romantik. In dieser Zeit suchten die Schriftsteller die Flucht aus der Wirklichkeit, um der damaligen politischen und gesellschaftlichen Situation zu entkommen, die von Industrialisierung, Verstädterung und Landflucht geprägt war.

Volksmärchen waren zu dieser Zeit sehr beliebt. In der Romantik begann man, das volkstümliche Kulturgut zu sammeln und in schriftlicher Form festzuhalten. Dabei wurde jedoch deutlich, dass diese Erzählform auch dazu verwendet werden kann, ein Kunstmärchen zu schaffen. Diese neue Form sollte künstlerische Qualität entwickeln und einem hohen literarischen Anspruch genügen. Das Kunstmärchen wurde zu einer geistesgeschichtlichen Spätform, einem Ausdruck von Sehnsucht und subjektivem Traum, der oft sozialkritische Inhalte transportiert. Es ermöglichte auch die Flucht aus der Wirklichkeit.

Kunstmärchen zeichnen sich durch ihre literarische Qualität aus und sind eine Weiterentwicklung von Volksmärchen. Sie werden von bestimmten Autoren geschrieben, die ihre literarischen Strömungen und Wirkungsabsichten in den Text einfließen lassen. Die Sprache der Kunstmärchen richtet sich bewusst an das einfache Bürgertum und nicht an die elitäre Gesellschaft. Kunstmärchen sollen gelesen und vorgelesen werden und erfordern einen komplexen Erzählstil. Sie verbinden das Diesseits und Jenseits miteinander und verwenden sprachliche Mittel wie Metaphern und Zahlensymbole. Magie und Mystik spielen eine große Rolle in Kunstmärchen, und märchenhafte Motive wie sprechende Tiere werden verwendet.

Im Vergleich zu Volksmärchen sind die Charaktere in Kunstmärchen komplexer und haben sowohl körperliche als auch seelische Tiefe. Kunstmärchen richten sich an ein breites Publikum, insbesondere an Erwachsene. Sie zielen darauf ab, den Verstand und die Vernunft anzusprechen und enthalten oft eine moralische oder sozialkritische Botschaft. Anders als bei Volksmärchen ist ein glückliches Ende nicht zwingend erforderlich, und die Erfüllung des Strebens nach Glück kann oft scheitern. Diese Grausamkeit am Ende des Kunstmärchens lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf Missstände und regt zur Reflexion an.

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Volksmärchen unterscheiden sich von Kunstmärchen in ihrer Entstehungsgeschichte, ihrer Zielgruppe, ihrer literarischen Form und ihrer Bedeutung. Volksmärchen sind mündliche Überlieferungen, die sich im Laufe der Zeit verändert haben. Sie sind einfach gehalten, leicht verständlich und oft mit einer klaren moralischen Botschaft. Anders als bei Kunstmärchen bedarf es keiner Interpretation oder Übersetzung. Volksmärchen werden unmittelbar verstanden und stellen nur das dar, was in der Handlung passiert.

In meiner Facharbeit werde ich schließlich anhand des Kunstmärchens “Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern” von Hans Christian Andersen zeigen, wie die Wirkungsabsicht in Kunstmärchen dargestellt wird. Das Märchen bietet viele Möglichkeiten zur Analyse und Interpretation der Intention des Autors.

Märchen haben eine besondere Faszination, die auch nach vielen Jahrhunderten nicht verblasst ist. Sie entführen uns in phantastische Welten und regen zum Träumen und Nachdenken an. Durch den Vergleich von Kunstmärchen und Volksmärchen erhalten wir Einblicke in die unterschiedlichen Darstellungsweisen und Wirkungsabsichten dieser literarischen Form. Lasst uns gemeinsam in die Welt der Märchen eintauchen und die Kunst des Erzählens entdecken!