Wissensmanagement: Optimierung des Wissensaustauschs in Unternehmen

Wissensmanagement

Das heutige Geschäftsumfeld erfordert von Unternehmen eine stetige Anpassung und Lösung komplexer Probleme im Arbeitsalltag. Eine effektive Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert das Vorhandensein von relevantem Wissen. Deshalb haben Unternehmen in den letzten Jahren erkannt, dass das Wissen ihrer Mitarbeiter ein wertvolles Gut ist, das gefördert, konserviert und dauerhaft verfügbar gemacht werden sollte.

Modelle des Wissensmanagements

In der Literatur werden zwei Modelle des Wissensmanagements am häufigsten zitiert: das Modell von Nonaka und Takeuchi sowie das Modell von Probst, Raub und Romhardt.

Nonaka und Takeuchi unterscheiden zwischen zwei Dimensionen der Wissensschaffung: der epistemologischen Dimension, die zwischen explizitem und implizitem Wissen unterscheidet, und der ontologischen Dimension, die angibt, auf welcher Ebene (Einzelne, Gruppe, Unternehmen) das Wissen vorliegt. Sie beschreiben auch vier Formen der Wissensumwandlung: Sozialisation, Externalisierung, Internalisierung und Kombination.

Das Modell von Probst et al. definiert acht Schritte des ganzheitlichen Wissensmanagements: Definition von Wissenszielen, Wissensidentifikation, Wissenserwerb, Wissensentwicklung, Wissensverteilung, Wissensbewahrung, Wissensnutzung und Wissensbewertung.

Methoden im Wissensmanagement

Es gibt verschiedene Methoden, die Unternehmen bei der Umsetzung des Wissensmanagements unterstützen können. Dazu gehören:

  • Methoden zur Wissensidentifikation, wie Benchmarking, Expertenverzeichnisse und Wissenskarten.
  • Methoden zum Wissenserwerb, wie die Anwerbung externer Experten oder den Erwerb von Wissen aus externen Quellen.
  • Methoden zur Wissensentwicklung, wie Forschungskooperationen oder die Durchführung von Workshops zur Dokumentation von Projekterfahrungen.
  • Methoden zur Wissensverteilung, wie die Schaffung von Kommunikationsnetzwerken oder die Nutzung von Newslettern.
  • Methoden zur Wissensnutzung, wie die Schaffung eines lernbereiten Klimas und die Förderung einer Fehler- und Fragekultur.
  • Methoden zur Wissensbewahrung, wie die Systematisierung von Wissensdokumenten und die regelmäßige Aktualisierung von Wissensbeständen.
  • Methoden zur Wissensbewertung, wie die Verwendung von Balanced Scorecards und die Durchführung von Benchmarking-Analysen.
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Aktuelle Tendenzen des Wissensmanagements

Innovative Ansätze, wie die Verwendung von Ontologien, revolutionieren die Art und Weise, wie Wissen in Datenbanken gespeichert und abgerufen wird. Durch die Zuweisung bestimmter Eigenschaften und semantischer Informationen zu gespeichertem Wissen kann die Suche nach relevantem Wissen verbessert werden.

Ein weiterer Trend im Wissensmanagement ist der Einsatz von elektronischen Wissensbrokern. Dies sind Softwarelösungen, die die Expertisen der Mitarbeiter durch das Screening von E-Mails und Dokumenten ermitteln und bei Bedarf kompetente Mitarbeiter auf bestimmten Wissensgebieten vorschlagen. Diese Systeme können die Effizienz und Produktivität in Unternehmen verbessern.

Insgesamt bietet das Wissensmanagement eine Vielzahl von Möglichkeiten, um das Wissen in Unternehmen zu optimieren und erfolgreich zu nutzen. Durch die gezielte Umsetzung von Methoden und die Berücksichtigung aktueller Entwicklungen können Unternehmen ihr Wissenspotenzial voll ausschöpfen und wettbewerbsfähig bleiben.

Abbildung 1 zeigt die Spirale der Wissensschaffung im Unternehmen nach dem Modell von Nonaka und Takeuchi.

Abbildung 2 stellt die Bausteine des Wissensmanagements nach dem Modell von Probst dar.

Quellen:

  • Schindler, M.: Wissensmanagement in der Projektabwicklung, Gable, Lohmar.
  • Gehle, M.; Mülder, W.: Wissensmanagement in der Praxis, Frechen: Datakontext.
  • Fischemann, T.: Zufahrt zum Gehirn, In: Die Zeit – Wirtschaft.
  • Nonaka, I.; Takeuchi, H.: Die Organisation des Wissens, Wie japanische Unternehmen eine brachliegende Ressource nutzbar machen, Frankfurt/Main: Campus.
  • Probst, G.; Raub, S.; Rombardt, K.: Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen., Wiesbaden: Gabler.