Die Verkehrssicherheit hat in Deutschland einen hohen Stellenwert. Wenn sich Kraftfahrer nicht an die Vorschriften im Straßenverkehr halten, kann dies schnell die Sicherheit gefährden. Besonders Geschwindigkeitsüberschreitungen erhöhen das Unfallrisiko erheblich.
Um dem entgegenzuwirken und die betroffenen Fahrer mit den entsprechenden Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog zu konfrontieren, setzen die Polizisten verschiedene Blitzer ein. Sie müssen jedoch bestimmte Richtlinien beachten. Doch wie sehen diese aus? Wo darf geblitzt werden und wo nicht?
Wo sind Blitzer zulässig? – Infos im Video
Wo darf außer- und innerorts geblitzt werden?
Nicht nur von Autofahrern wird erwartet, dass sie sich an geltendes Verkehrsrecht halten. Auch Behörden, die sich um die Ahndung von Zuwiderhandlungen im Straßenverkehr kümmern, müssen gewisse Regeln einhalten. Dazu gehört unter anderem ein bestimmter Abstand zwischen dem Blitzer und einem Verkehrszeichen.
Dies soll den Fahrern genügend Zeit geben, um ihre Geschwindigkeit zu reduzieren. Wenn beispielsweise direkt hinter einem Verkehrsschild ein Blitzer stehen würde, würden die meisten Fahrer überraschend stark abbremsen, um nicht geblitzt zu werden. Dadurch könnten schwere Auffahrunfälle begünstigt werden. Die Regeln für den Mindestabstand variieren je nach Bundesland.
Doch wo darf nun genau geblitzt werden? Welche Entfernung sieht das Gesetz zwischen Schild und Blitzer vor? Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluss darüber:
Bundesland | Mindestabstand |
---|---|
Bayern | 200 Meter |
Hessen | 100 Meter |
Nordrhein-Westfalen | Keine Angabe |
Thüringen | 200 Meter |
Bremen | 150 Meter |
Sachsen | 150 Meter |
Berlin | 75 Meter (150 Meter an Ortsschildern) |
Rheinland-Pfalz | 100 Meter |
Saarland | Keine Angabe |
Niedersachsen | 150 Meter |
Brandenburg | 150 Meter |
Baden-Württemberg | 150 Meter |
Sachsen-Anhalt | 100 Meter |
Schleswig-Holstein | 150 Meter |
Mecklenburg-Vorpommern | 100 Meter (250 Meter auf der Autobahn) |
Hamburg | Keine Angabe |
(Quelle: Sobisch in DAR 1/2010)
Die Antwort auf die Frage “Ab wo darf geblitzt werden nach einem Verkehrsschild?” lautet demzufolge in den meisten Bundesländern: 150 Meter danach. Manche Bundesländer sind strenger, wie zum Beispiel Rheinland-Pfalz oder Hessen, andere hingegen nachsichtiger, wie zum Beispiel Bayern. Doch wo darf eigentlich geblitzt werden, wenn keine Vorschriften zum Abstand zwischen Schild und Messgerät existieren, wie zum Beispiel in Hamburg?
Die zuständigen Beamten dürfen auch dort nicht nach Belieben Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Ob ein Blitzerstandort noch im Rahmen des Zulässigen liegt oder nicht, muss in Bundesländern ohne Mindestangaben immer individuell entschieden werden. Grundsätzlich gilt: Sobald Autofahrer ein Verkehrsschild passieren, muss die entsprechende Höchstgeschwindigkeit eingehalten sein.
Bei den Mindestabständen handelt es sich eher um eine Art Kulanz des Gesetzgebers, um plötzliche Bremsmanöver und mögliche Auffahrunfälle zu verhindern. Die Frage “Wo darf nicht geblitzt werden und wo schon, wenn es keine Angaben zum Mindestabstand gibt?” ist dementsprechend nicht immer leicht zu beantworten.
Sie wurden fälschlicherweise geblitzt?
Vermuten Sie, dass Sie nur deshalb geblitzt wurden, weil die zuständigen Beamten die Mindestabstände nicht eingehalten haben? In diesem Fall sollten Sie darüber nachdenken, Einspruch gegen den jeweiligen Bußgeldbescheid einzulegen. Ein Anwalt kann Ihnen dabei helfen, der die Antwort auf die Frage “Wo darf geblitzt werden?” quasi im Schlaf parat hat.
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