In unserem letzten Artikel haben wir darüber gesprochen, wie du entscheiden kannst, welche Dinge du nicht mehr brauchst. Aber jetzt kommt die eigentliche Arbeit – du musst das Zeug loswerden!
Die Entscheidung, dich von Gegenständen zu trennen, fällt leichter, wenn du weißt, wohin du sie bringen kannst. Es gibt immer eine Alternative zur Mülltonne. Die richtige Option hängt davon ab, was dir wichtig ist:
- Möchtest du möglichst viel Geld herausholen?
- Möchtest du möglichst wenig Aufwand haben?
- Ist es dir wichtig, dass jemand anders einen Nutzen daraus zieht?
Für jede Priorität gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich werde dir die gängigsten Optionen vorstellen, von denen ich selbst schon viele angewendet habe.
Hier wirst du dein Zeug los
Freundeskreis
Gegenstände, die noch nützlich sind oder die du magst, kannst du in deinem Freundeskreis unterbringen. Mein Opa hat mein altes iPad bekommen und spielt jetzt damit Skat. Ein paar Bücher hat Jasmin von mir abgenommen. Andere Dinge habe ich über mein privates Facebook-Profil angeboten und so einiges losgeworden. Das Verschenken von Gegenständen an Freunde hat viele Vorteile: Der Aufwand ist gering, es gibt keine Preisverhandlungen oder Versandkosten und du kannst jemand anderem eine Freude machen. Aber achte darauf, dass du niemandem deinen Krempel aufdrängst.
FBA (Fulfillment by Amazon)
Bei Amazon kann jeder zum Marktplatzhändler werden. Du kannst deine Gegenstände dort verkaufen und selbst an die Kunden schicken oder du schickst alles zu Amazon und lässt es von ihnen verschicken. Dafür musst du dich für den Versand durch Amazon registrieren und einmal ein großes Paket schnüren. Ich habe das gemacht, als ich meinen Haushalt aufgelöst habe und darüber etliche CDs, DVDs, Bücher und Elektronik verkauft. Das lohnt sich jedoch nur bei größeren Mengen oder wertvollen Produkten.
Momox
Momox ist einer der größten Ankäufer von Büchern, CDs, DVDs und Spielen. Neuerdings kaufen sie auch Kleidung an. Ich habe vor Kurzem eine große Kiste mit Büchern und DVDs gepackt und an Momox geschickt. Dafür musste ich mir nur die App auf mein Handy laden und jeden Artikel scannen. Der Ankaufspreis wurde sofort angezeigt. Für viele Artikel gibt es nur Cent-Beträge, aber der Prozess ist sehr bequem. Am Ende drucke ich einen Lieferschein und einen bereits frankierten Adressaufkleber aus und schicke das Paket ab. Ich kann das Paket sogar kostenfrei zu Hause abholen lassen.
Wirkaufens
Wirkaufens funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie Momox, aber nicht für Medien, sondern für Elektronik. Du kannst dort alles von Laptops bis zu Digitalkameras verkaufen. Das kann sich lohnen, wenn du ein wertbeständiges Produkt hast, das noch in gutem Zustand ist, aber keine Lust auf eBay & Co. hast. Wirkaufens eignet sich auch gut, um den Marktwert von Geräten zu testen.
eBay
Der Klassiker – bei eBay kannst du fast alles verkaufen. Ich persönlich nutze eBay nur selten, da ich keine Lust habe, viele kleine Artikel einzeln zu versenden. Für größere Artikel setze ich daher lieber auf lokale Kleinanzeigen.
Kleinanzeigen
Für sperrige und wertvolle Dinge verwende ich oft eBay Kleinanzeigen. Eine Anzeige kostet dort nichts und in der Regel melden sich Interessenten, wenn der Gegenstand attraktiv ist. Ich verkaufe meistens nur an Selbstabholer. Vor meiner großen Reise bin ich dort viel losgeworden und nutze es auch heute noch gelegentlich. Alternativen zu eBay Kleinanzeigen sind Quoka und Kalaydo, die ich jedoch selbst noch nicht genutzt habe.
Schwarzes Brett
In vielen Städten gibt es ein Schwarzes Brett, auf dem du Dinge günstig loswerden kannst. Studenten können immer etwas gebrauchen.
Facebook-Gruppen
Für größere Städte gibt es auf Facebook Gruppen, in denen du deine Sachen verschenken kannst. In Leipzig gibt es zum Beispiel “Free Your Stuff Leipzig” und “Free Your Books Leipzig”. Dort stelle ich einfach ein Foto von meinen Dingen ein und interessierte Menschen melden sich, um die Gegenstände abzuholen. Für Kleinigkeiten ist das mir zu aufwendig, aber für Dinge, die sich schlecht verschicken lassen oder keinen hohen Wiederverkaufswert haben, ist das eine gute Option.
Flohmarkt
Wenn du gerne direkt an andere Menschen verkaufst, ohne vorher alles zu fotografieren und Anzeigentexte zu schreiben, kannst du deine Sachen auch auf einem Flohmarkt verkaufen. Hier wirst du von CDs bis zu kleinen Möbelstücken alles los. Eine Google-Suche nach “Flohmarkt” und deiner Stadt hilft dir dabei, den nächsten Flohmarkt zu finden.
Kleider- und Möbelspende
Kleidung und Möbel kannst du wahrscheinlich in jeder Stadt spenden, zum Beispiel ans Deutsche Rote Kreuz, Diakonie oder Caritas. Suche einfach bei Google nach “Kleiderkammer” oder “Kleiderspende” zusammen mit deiner Stadt. Die Kleidung wird regional umverteilt oder für einen symbolischen Preis verkauft. Möbelannahmestellen findest du, indem du deine Stadt zusammen mit dem Wort “Möbelspende” googelst. Du kannst Sachspenden auch in Oxfam-Läden abgeben, allerdings müssen sie in einwandfreiem Zustand sein.
Altkleidercontainer
In vielen Städten stehen Altkleidercontainer an jeder zweiten Straßenecke. Wenn du deine Kleidung dort abgibst, spendest du sie, aber nicht unbedingt an bedürftige Menschen, sondern an Unternehmen, die den Inhalt dieser Container ins Ausland verkaufen. DRK, Johanniter & Co. werden jedoch an den Erlösen beteiligt, wenn ihr Logo auf dem Container prangt.
Kleiderkreisel
Auf der Website kleiderkreisel.de kannst du Kleidung verkaufen, tauschen oder verschenken. Du fotografierst dein Kleidungsstück, stellst es online und verschickst es an jemanden, der es gebrauchen kann. Die Plattform wird hauptsächlich von Frauen genutzt.
Secondhand-Läden
Du kannst deine Kleidung auch an Secondhand-Läden verkaufen. Das ist aufwendiger als sie zu spenden, aber du bekommst noch etwas Geld für modische und gut erhaltene Kleidung. Suche bei Google einfach nach “Secondhand Laden” zusammen mit deiner Stadt.
Bibliothek
Bücher, CDs und DVDs kannst du auch in deiner lokalen Bibliothek abgeben. Das habe ich vor ein paar Jahren mit Medien gemacht, die ich nicht verkaufen konnte.
Kramkiste
Manchmal sehe ich in Leipzig Kramkisten auf der Straße stehen, die Passanten bedienen können. Ein Schild “zu verschenken” deutet darauf hin. Einige Dinge wirst du dort wahrscheinlich los, aber wenn nicht, solltest du den Krempel wieder mitnehmen und die letzte Option in Betracht ziehen.
Bücherschränke
In einigen Städten gibt es wetterfeste Schränke zur Aufbewahrung von Büchern. Bei uns in Sachsen sind sie nicht sehr verbreitet, aber im Westen des Landes gibt es sie öfter. Dort kannst du Bücher ablegen, die du selbst nicht mehr brauchst.
Sperrmüll
Wenn nichts anderes funktioniert oder du es dir einfach machen möchtest, kannst du alles ins Auto laden und zum Sperrmüll bringen. Es ist nicht die ökonomischste oder ökologischste Option, aber manchmal der letzte Ausweg. Manche Gegenstände sind nun mal einfach Müll.
Die Liste ist vielleicht etwas unübersichtlich, wenn du schon eine Menge konkreter Gegenstände hast, die du loswerden möchtest. Deshalb findest du hier alles noch einmal sortiert nach Art des Gegenstandes.
Bücher, CDs & DVDs, Games:
Freundeskreis, Amazon FBA, Amazon Trade-In, Momox, Rebuy, Facebook-Gruppen, Bücherkisten, Bibliothek, Freundeskreis, eBay, Kramkiste, Bücherschränke, Flohmarkt, Oxfam
Kleidung:
Altkleidercontainer, Kleiderkammer, Flohmarkt, Secondhand Laden, Kleiderkreisel, Momox, Oxfam (nur neuer Zustand), Kleinanzeigen
Möbel:
Freundeskreis, Kleinanzeigen, Schwarzes Brett, Möbelspende, Flohmarkt, Sperrmüll
Elektronik:
Wirkaufens, Rebuy, Kleinanzeigen, Facebook-Gruppen, Amazon FBA, Freundeskreis, Schwarzes Brett, eBay, Amazon Trade-In, Flohmarkt
Andere Dinge:
Schwarzes Brett, Facebook-Gruppen, Kleinanzeigen, eBay, Flohmarkt, Sperrmüll
Ich glaube, es gibt nicht viele weitere Optionen. Aber eins solltest du auf keinen Fall tun: deinen Krempel einfach in den Keller stellen. Was dort einmal steht, kommt nie wieder nach oben und verliert nur noch weiter an Wert. Bemühe dich daher sofort darum, es loszuwerden.
Jetzt wünsche ich dir viel Erfolg beim Ausmisten!