Wo finde ich in Deutschland noch Gold?

Wo finde ich in Deutschland noch Gold?

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber wenn es Gold ist, glänzt es nicht nur, sondern glitzert regelrecht: der stabile Goldwert macht die Anlage in das Edelmetall für immer mehr Menschen interessant. Momentan liegt der Goldpreis bei um die 1000 Euro pro Feinunze (31 Gramm).

Aber was ist, wenn ich kein Geld habe? Kann ich dann auch selbst auf Suche gehen?

Experte Sven Kreher (41) vom Goldmuseum Buchwald in Limbach (Sachsen) sagt: ja!

BILD beantwortet die wichtigsten Fragen zum Goldrausch!

Darf ich gefundenes Gold behalten?

Wem gehört das Gold in Deutschland?

Rechtsanwalt Dr. Bernhard Hilland (60): „Grundsätzlich ist Gold als Bodenschatz staatliches Eigentum des jeweiligen Bundeslandes.“ Schätze, die im Wasser gefunden werden, sind von der Regel ausgenommen.

Muss ich meinen Goldfund deshalb abgeben?

Nein. Der Finder muss nur eine Förderabgabe an das Land entrichten. Das Gold darf er behalten.

Brauche ich als Privatperson eine Schürflizenz?

Hilland: „Gold ist ein bergfreier Rohstoff, jeder darf prinzipiell danach suchen. Allerdings muss man beim Land einen Antrag stellen, der aber in der Regel ohne Probleme bewilligt wird.“

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Das brauchen Sie zum Goldsuchen

  • Gummistiefel: Weg mit Pumps und Sneakers! Um keine nassen Füße zu kriegen, müssen Stiefel her (je höher, desto besser). Ab 15 Euro
  • Anglerhose: Damit die Beine nicht nass werden. Ab 50 Euro. Günstige Alternative: Blue Jeans – typische Goldsucherhose!
  • Metall- oder Kunststoffpfanne: Mit der Schale schöpft man Schlamm oder Sand aus dem Wasser, wäscht die Goldkrümel heraus.
  • Multimeter: Mit diesem Gerät wird ermittelt, ob das Gold echt ist! Es zeigt die Leitfähigkeit des Fundes. Kosten: rund 15 Euro
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BILD begleitet Goldsucher

Tatsächlich hatte Rentner Heinz Martin (71) 2004 in einem Bach im Schwarzatal (Thüringen) einen funkelnden Goldnugget von 9,64 Gramm (Wert: 347,95 Euro) entdeckt. Mit diesem Goldfund kann Experte Kreher zwar nicht mithalten (sein Rekord: 2,3 Gramm), dennoch bietet er seit einem Jahr gewerbliches Goldsuchen an – und wird derzeit besonders oft gebucht!

BILD begleitete ihn und 20 Hobby-Forscher auf Schatzsuche.

In Gummistiefeln und Anglerhosen stehen die Goldsucher im Fluss bei Mylau im Vogtland. Geologen sind dabei, aber auch Schüler, Rentner, eine ehemalige Kinderärztin.

Das Auf und Ab des Goldpreises in den vergangenen 15 Jahren

Gold-Profi Kreher verteilt Goldwaschpfannen, dann geht es los. Schon nach wenigen Minuten die ersten Funde! Schülerin Lisa-Maria Wagner (15) hat ein winziges Pünktchen entdeckt – echtes Gold! Vorsichtig tupft sie es mit der Fingerkuppe in ihr Sammelröhrchen. Ein Junge ist enttäuscht: „Ich dachte, dass die Gold-Stücke größer sind…“

Tatsächlich sind die Goldflitter bloß 0,4 mg schwer – für ein Gramm müsste man also 2500 Mini-Pünktchen finden. Kaum ein Sammler geht mit der Beute zur Bank, der Erlös wäre zu gering.

Die Hoffnung auf den großen Schatz aber bleibt, auch am anderen Ende der Republik. Am Rhein bietet Klaus Peel Kurse zum Goldwaschen an. Er liebt den Nervenkitzel, sagt: „Wenn man nicht nur Flitter, sondern Goldkörner oder Nuggets findet, fangen die Hände an zu zittern vor Aufregung!“

Sicher ist: Die Suche kann sich tatsächlich lohnen – denn Geologen zufolge liegen in ganz Deutschland noch rund 32 000 Tonnen Edelmetall verborgen.

Dem sind auch deutsche Wissenschaftler auf der Spur: Sachsen etwa sucht nun als erstes Bundesland gezielt nach Goldvorkommen in 25 Quarzkiesgruben.

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Ein Abbau des Goldes wäre zwar aufwendig, würde sich laut Gold-Experten aber langfristig rentieren.