Jesus wurde außerhalb der Stadtmauern, an einem Ort namens “Golgota” (Schädelhöhe) und in der Nähe eines Gartens gekreuzigt und bestattet. Die genaue Lage der Kreuzigung und Grablegung Jesu ist umstritten, aber die Grabeskirche im Christlichen Viertel der Jerusalemer Altstadt ist der überzeugendste Ort. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Golgota-Felsen in der Antike Teil eines Steinbruchs außerhalb der Stadtmauern war.
Die Grabeskirche wurde im 4. Jahrhundert von Kaiser Konstantin erbaut. Unterhalb der Kirche wurden die Überreste der Grabanlage entdeckt. Es gibt verschiedene Legenden über die Entdeckung des Kreuzes Jesu, eine besagt, dass Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin, das Kreuz in Jerusalem gefunden hat.
Die Geschichte der Grabeskirche ist geprägt von Zerstörungen und Renovierungen. Im Jahr 614 wurde sie von den Persern beschädigt, aber wieder aufgebaut. Unter dem Kalifen al-Hakim wurde sie im Jahr 1009 zerstört und 1042 erneut aufgebaut. Nach der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer wurde die Grabeskirche im 12. Jahrhundert umgestaltet. Zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert war sie schwer zugänglich und drohte zu verfallen.
Im 17. Jahrhundert begann der Kampf zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen um ihre Anteile an der Grabeskirche. Eine Restaurierung gestaltete sich schwierig aufgrund der Konflikte. Trotzdem konnte im Jahr 2017 die Grabeskapelle renoviert werden, ein positives Zeichen des ökumenischen Zusammenhalts.
Eine alternative Theorie besagt, dass das Gartengrab der historische Ort der Grablegung Jesu sei. Dort gab es bereits im 7. oder 6. Jahrhundert v. Chr. ein Felsgrab, das im 5. Jahrhundert zu einem Kloster gehörte. Die anglikanische Kirche unterstützte diese Theorie zeitweise, aber sie konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Heute ist das Gartengrab ein Ort der Meditation und des Gebets.
Es gibt also verschiedene Theorien und Legenden über den genauen Ort der Kreuzigung und Grablegung Jesu. Die Grabeskirche im Christlichen Viertel der Jerusalemer Altstadt gilt jedoch als der überzeugendste Ort.
