Wo Long: Gefallene Dynastie ist ein neues Soulslike-Abenteuer von Team Ninja. Als spiritueller Nachfolger von Nioh und dessen Fortsetzung bietet das Spiel eine düstere Fantasieversion der chinesischen Mythologie mit einer anspruchsvollen Lernkurve – und einer umfangreichen Liste von Plattformen, auf denen es veröffentlicht wird. In unserem heutigen technischen Überblick betrachten wir PlayStation 5, Xbox Series X/S und die älteren Xbox One- und PS4-Konsolen. Mit insgesamt sieben Konsolen und jeweils zwei Modi auf den aktuellen Generationen gibt es insgesamt 11 Möglichkeiten, das Spiel zu spielen. Es ist allerdings kaum überraschend, dass einige Optionen deutlich besser sind als andere. Series X und PS5 bieten die besten Möglichkeiten zum Spielen, aber es gibt interessante Feinheiten in der Erzählung.
Leistung und Auflösung
Normalerweise erwarten wir bei einem Spiel der aktuellen Generation mit Performance- und Auflösungsmodi eine Option mit 30 FPS und eine mit 60 FPS. Doch merkwürdigerweise laufen beide Optionen in Wo Long: Gefallene Dynastie mit 60 FPS. Die grafischen Einstellungen sind in beiden Modi identisch und beide haben auch eine unbeschränkte Bildrate. Der große Unterschied besteht daher in der Auflösung, auf die sie abzielen. Der Performance-Modus hat eine interne Auflösung von 2240×1260 auf sowohl der PS5 als auch der Series X, während der Auflösungsmodus 2560×1440 anstrebt. Ehrlich gesagt gibt es zwischen den beiden Optionen keinen drastischen visuellen Unterschied und der Performance-Modus sorgt dafür, dass beide Konsolen eine stabile Bildrate von 60 FPS erreichen.
Auf dem Auflösungsmodus der PS5 erreicht die Erforschung und kleine Kämpfe problemlos 60 FPS, aber für aufwendigere Effekte gibt es nicht genügend GPU-Leistung. Feuersprüche, Verwandlungszauber und Partikeleffekte bei Konterangriffen führen zu Framerate-Einbrüchen in den Bereich von 50 FPS, manchmal sogar bis in die 40er. Die Zwischensequenzen des Spiels sind unabhängig vom Modus auf 30 FPS begrenzt (mit unregelmäßigem Frame-Pacing). Der Auflösungsmodus der Series X verhält sich ähnlich, bietet jedoch eine etwas höhere Durchschnittsbildrate. Bei beiden Konsolen sorgt ein VRR-Display dafür, dass die unregelmäßigen Bildraten in diesem Modus verbessert werden. Dennoch ist der Performance-Modus insgesamt der bessere Modus, da er längere Phasen mit 60 FPS ermöglicht und weniger starke Frame-Rate-Einbrüche aufweist.
Series S – Eine gute Wahl mit visuellen Abstrichen
Die Series S verfügt ebenfalls über zwei Modi, die sich jedoch auf die Bildrate auswirken. Der Auflösungsmodus rendert mit 900p und 30 Bildern pro Sekunde, wenn auch mit unregelmäßigem Frame-Pacing, während der Performance-Modus ebenfalls auf 60 FPS abzielt – jedoch merkwürdigerweise weiterhin mit einer nativen Auflösung von 900p. Die gute Nachricht ist, dass die Series S im Performance-Modus durchaus bemerkenswert gute 60 FPS erreicht. Es ist möglich, dass DRS aggressiver eingesetzt wird, um den Performance-Modus auf 60 FPS zu bringen, aber die Auflösung weicht nicht stark ab. Das macht den 60 FPS Performance-Modus hier zur offensichtlichen Wahl und bringt die Bildrate in einen ähnlichen Bereich wie bei PS5 und Series X.
Auf den ersten Blick sieht die Series S also gar nicht so schlecht aus – aber es gibt einen Preis in Bezug auf die visuellen Einstellungen. Texturen, Schatten und sogar Physik sind auf der Series S abgespeckt. Abgesehen von der Unterstützung von 60 FPS entsprechen die visuellen Aspekte eher der vorherigen Konsolengeneration.
Last-Gen-Konsolen erhalten auch Einschränkungen
Was ist mit der Situation auf den Konsolen der vorherigen Generation? Alle vier älteren Konsolen laufen zunächst einmal mit 30 FPS, aber mit unregelmäßigem Frame-Pacing. Die PS4 Pro und die Xbox One X rendern mit 1920×1080, höher als die 900p auf der Series S, aber die Original-Konsolen der vorherigen Generation liegen noch darunter. Die Basis-PS4 zielt nur auf 1280×720 ab, während die Xbox One S bei 1152×648 rendern. Glücklicherweise ist die Performance hier zumindest größtenteils solide und bietet eine recht stabile Bildrate von 30 FPS – wenn auch mit schwankenden Frame-Zeiten. Dadurch fühlt sich das Spiel in der Aktion zwar nicht besonders flüssig an, aber echte Einbrüche unter 30 FPS sind überraschend selten. Dennoch sorgen die stark reduzierten Auflösungen – insbesondere bei der Basis-PS4 oder der Xbox One – dafür, dass das Spiel kein schmeichelhaftes Bild zeigt.
Zusätzlicher Feinschliff erforderlich
Jenseits der Leistung und der Diskussion zur Bildqualität muss ein technischer Überblick von Wo Long: Gefallene Dynastie auch die Tatsache berücksichtigen, dass das Spiel einige Probleme hat und zusätzliche Optimierungen erfordert. Während meiner Spielzeit habe ich visuelle Fehler bemerkt, wie flackernde Schatten auf alten und neuen Xbox-Konsolen sowie eine einzelne mehrsekündige Einfrierung auf der Series X. Ebenfalls störend sind die häufig fehlenden Schattenkarten: Ganze Teile des Geländes und des Grases sind ohne Schatten und ambientale Okklusion. Selbst auf PS5 und Series X lässt die optimale Darstellung zu wünschen übrig. In beiden Fällen hat Wo Long den Look und das Gefühl eines last-gen-Projekts, das mit 60 FPS läuft. Glücklicherweise sorgen die SSDs in der PS5 und Series X/S dafür, dass die Ladezeiten erheblich schneller sind als auf PS4 oder Xbox One. Das ist zumindest ein echter Spielveränderer.
Fazit
Nachdem ich kürzlich Wild Hearts, ein weiteres von Koei Tecmo produziertes Spiel eines anderen Entwicklers, behandelt habe, kann ich nicht umhin, ein Gefühl von Déjà-vu zu empfinden. Sowohl Wo Long als auch Wild Hearts sind spaßige, mechanisch gut gestaltete Spiele mit einem engen Kampfsystem, einer hervorragenden künstlerischen Gestaltung und faszinierenden Settings – auch wenn sie sich von anderen Spielen inspirieren lassen. Ich kann beide Spiele empfehlen, aber aufgrund ihrer instabilen technischen Umsetzung – insbesondere der Frame-Pacing-Probleme von Wo Long in der letzten Konsolengeneration und der abgespeckten Grafik auf der Series S – muss jede Empfehlung mit einem Sternchen versehen werden. Die beste Möglichkeit, diese Spiele auf Konsolen zu spielen, ist offensichtlich auf der PS5 oder Series X. Ich wünschte nur, dass diese Spiele auf den schwächeren Konsolen besser skalieren würden.