Tommy Hilfiger ist eine der wichtigsten Modemarken unserer Zeit. Seit 2010 gehört die Marke zum US-amerikanischen Textilkonzern Phillips-Van Heusen, der auch Calvin Klein besitzt. Die jährlich zwei neuen Tommy Hilfiger Kollektionen werden in verschiedenen Ländern produziert.
Produktionsbedingungen der Modemarke Tommy Hilfiger
Tommy Hilfiger lässt die Textilien in Indonesien, Bangladesch und anderen asiatischen Ländern fertigen, ähnlich wie viele andere Modemarken auch. Die Marke hat ein eigenes Kontroll-Programm zur Überwachung der Fabriken eingeführt. Zusammen mit der international anerkannten Audit-Firma ‘Verité’ setzt sich Tommy Hilfiger für faire Arbeitsbedingungen und ausreichende Löhne für die Näherinnen ein. Die grundlegende Verantwortung und Umsetzung der Richtlinien liegt jedoch bei der Muttergesellschaft Phillips van Heusen (PVH).
Sind die Arbeitsbedingungen fair?
Tommy Hilfiger betont, dass sie “einen Arbeitsplatz schaffen wollen, an dem jeder sein Potenzial maximieren kann”. Allerdings fehlt es der Marke an Transparenz. Obwohl Informationen zu Lieferantenrichtlinien und Audits veröffentlicht werden, gibt es bislang keine Beweise für die Zahlung eines existenzsichernden Lohns. Die Marke hat zwar Richtlinien zum Schutz der Lieferanten während der COVID-19-Pandemie veröffentlicht, jedoch keine für die Arbeitnehmer. Auch gab es öffentliche Kritik, als nach einem Brand in Bangladesch 29 Arbeiter ums Leben kamen und die Produktion wie gewohnt weiterging. PVH hat zwar ein Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz unterzeichnet, aber es gibt noch Raum für Verbesserungen.
Nachhaltige Produktion
Tommy Hilfiger hat im Jahr 2020 die “Make It Possible”-Initiative gestartet, um die Auswirkungen der Marke auf den Planeten zu reduzieren und das Leben der Menschen in der Lieferkette zu verbessern. Die Marke verwendet umweltfreundliche und recycelte Materialien. Zum Beispiel wurden im Frühjahr 2019 die ersten Denim-Jeans aus 100% recycelter Baumwolle eingeführt. Die Ziele des PVH-Reports zur Unternehmensverantwortung umfassen unter anderem erneuerbare Energie, Abfallvermeidung und den Bezug von nachhaltiger Baumwolle.
Emissionen reduzieren
Tommy Hilfiger setzt sich auch das Ziel, die Treibhausgasemissionen, die durch ihre eigenen Betriebe und ihre Lieferkette entstehen, zu reduzieren. Die Marke hat eine Richtlinie zur Vermeidung der Entwaldung alter und gefährdeter Wälder in ihrer Lieferkette.
Wie steht Tommy Hilfiger zu Tierschutz?
Tommy Hilfiger hat eine formelle Tierschutzrichtlinie, die die Verarbeitung von Angora, Pelz und exotischer Tierhaut ausschließt. Allerdings werden immer noch Leder, Wolle, exotische Tierhaare und Daunen verwendet. Es besteht die Forderung nach mehr Transparenz in Bezug auf die Herkunft tierischer Produkte.
Die Marke Tommy Hilfiger hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um nachhaltiger und ethischer zu werden. Es gibt jedoch noch Raum für Verbesserungen, wie die Berichterstattung über Fortschritte bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Zahlung existenzsichernder Löhne an Arbeiter und den Verzicht auf Materialien tierischen Ursprungs.
