Du möchtest wissen, woher du gutes Holz für den Möbelbau bekommst und welche Materialien am besten geeignet sind? Keine Sorge, ich habe die Antworten für dich! In diesem Artikel werde ich kurz meine bevorzugten Holz- und Plattenwerkstoffe sowie meine Bezugsquellen vorstellen. Also, lass uns gleich loslegen!
Leimholzplatten
Für den Möbelbau in der Hobbywerkstatt empfehle ich in der Regel Leimholzplatten. Diese sind sofort verwendbar und werden in gängigen Größen angeboten. Du musst also nur noch die Bauteile zuschneiden. Die Oberflächen der Leimholzplatten sind meist schon gut gehobelt oder geschliffen, sodass nur noch der abschließende Feinschliff nötig ist.
Ein Wohnzimmertisch aus Buche und ein kleiner Beistelltisch mit Schubladen sind beispielhafte Möbelbauprojekte, die ich mit Leimholzplatten gebaut habe.
Im Holzhandel sind hochwertige Buchenleimholzplatten mit durchgängigen Lamellen von den Marken “Pollmeier” und “Wibeba” erhältlich. Diese Platten haben durchgängige Holzstreifen und eine gleichmäßige Holzmaserung, was nicht nur eine schöne Optik ergibt, sondern auch den Feinschliff erleichtert. Im Baumarkt erhältliche billige Leimholzplatten haben hingegen keilgezinkte Lamellen, die aus vielen kurzen Holzstücken zusammengesetzt sind. Je billiger die Platte, desto kürzer sind die Holzabschnitte und desto schwieriger ist das Aushobeln beim Hobeln dünnerer Materialien.
Ein kleiner Beistelltisch, den ich vor einigen Jahren aus günstigen Leimholzplatten mit keilgezinkten Lamellen gebaut habe, zeigt deutlich die unruhigere Optik der Holzoberfläche im Vergleich zu Leimholz mit durchgehenden Lamellen.
Plattenwerkstoffe
Wenn hochwertige Leimholzplatten zu teuer sind, empfehle ich Plattenwerkstoffe als Alternative. Multiplexplatten aus Birke, Sperrholzplatten aus Kiefer, OSB-Platten oder Spanplatten mit Beschichtung sind die von mir verwendeten Materialien. Im Möbelbau verwende ich MDF-Platten nur für Rückwände aufgrund ihrer mangelhaften Verwindungssteifigkeit.
Multiplexplatten eignen sich besonders gut für mechanisch stark belastete Möbel. Ein Beispiel dafür ist der Computertisch, den ich mehrfach für meine Söhne gebaut habe.
Beim Bau von Schränken, bei denen die mechanische Belastung nicht so groß ist, habe ich oft auf preiswertes Plattenmaterial zurückgegriffen. Für den Bau einer großen Schrankwand für meine Tochter habe ich beispielsweise 19 mm starke, kunststoffbeschichtete Möbelbau-Spanplatten von Thermopal verwendet. Dieses Material erfordert keine weitere Oberflächenbehandlung, da die Kunststoffoberfläche perfekt glatt und pflegeleicht ist. Es ist jedoch erforderlich ABS-Kunststoffumleimer anzubringen, entweder durch Aufbügeln oder beim Zuschnitt der Platten gleich beim Holzhändler.
Wenn die Optik keine hohen Anforderungen erfüllen muss und der Schrank einfach nur preiswert und stabil sein soll, sind OSB-Platten eine gute Wahl. Diese Platten sind sehr stabil, sehr preiswert und oft schon mit einer gewachsten Oberfläche erhältlich.
Ich habe mehrere Schränke für den Hobbyraum und das Bügelzimmer aus OSB-Platten gebaut. Mit Quadratmeterpreisen von etwa 10 EUR sind diese Materialien unschlagbar preiswert. Die Schnittkanten von OSB-Platten können einfach mit selbst zugeschnittenen Kiefern- oder Fichtenholzleisten versehen und mit einem Handhobel bündig gehobelt werden.
Weitere Optionen für den Möbelbau mit Holzwerkstoffen sind Tischlerplatten oder 3-Schicht-Platten. Hierbei ist es jedoch unbedingt empfehlenswert, Umleimer aus Massivholz anzubringen, da die Schnittkanten optisch nicht besonders attraktiv sind.
Wo kann man geeignetes Holz kaufen?
Der Kauf von qualitativ hochwertigem Holz und Holzwerkstoffen für den Möbelbau kann in manchen Regionen eine Herausforderung sein. Nicht alle Holzhandlungen heißen “Hobbyhandwerker” willkommen und manchmal wird man sogar ignoriert. Viele Holzwerker gehen dann notgedrungen zum Baumarkt, wo Preis und Qualität oft nicht stimmen.
Ich habe jedoch sehr gute Erfahrungen mit den Niederlassungen von Holzland gemacht, wo auch Hobbyhandwerker herzlich willkommen sind.
Hier sind einige Bezugsquellen für hochwertiges Holz, die ich selbst regelmäßig besuche:
Holzland Neckarmühlbach
Diese Holzland-Niederlassung bietet eine sehr gute Beratung, auch für Privatkunden. Das Sortiment umfasst Multiplex-, Siebdruck- und Kiefernsperrholz. Es gibt auch eine große Auswahl an imprägniertem Holz für den Außenbereich.
Holzland Megerle Öhringen
Auch diese Holzland-Niederlassung bietet eine große Auswahl an Leimholzplatten. Hier erhältst du Nussbaum, Ahorn, Eiche, Erle, Akazie, Kirsche, Kiefer und vieles mehr. In der Regel sind alle Holzsorten ab Lager verfügbar, Sondermaße werden kurzfristig bestellt und geliefert.
Holz-Hauff Leingarten
Dieser große, inhabergeführte Holzhandel bietet eine riesige Auswahl an Massivhölzern, sowohl roh als auch gehobelt. Es sind sogar “exotische” Hölzer wie amerikanischer Nussbaum oder kanadischer Ahorn vorrätig. An Samstagen ist viel Betrieb, also solltest du etwas mehr Zeit mitbringen. Dieser Profi-Holzhandel bedient auch Privatkunden sehr zuvorkommend und professionell.
Und dann habe ich noch einen Geheimtipp für dich:
Sägewerk Dorsch – Hardthausen
Dieses kleine Sägewerk wird von der Familie Dorsch im Ortsteil Lampoldshausen betrieben. Es bietet eine große Auswahl an Bau- und Nadelholz, darunter Konstruktionsvollholz, Latten, Bretter und Kanthölzer. Da du hier direkt an der Quelle kaufst, sind die Preise günstig. Du kannst hier die besten Stücke aus dem Stapel auswählen. Für Neukunden ist Barzahlung bei Abholung erforderlich. Das Sägewerk hat leider keine Website, daher hier die Adresse: Sägewerk Dorsch, Lamprechtstraße 6, 74239 Hardthausen am Kocher.
Das waren meine Tipps zum Beziehen von Holz für den Möbelbau. Ich hoffe, sie helfen dir bei deinen Projekten. Viel Spaß beim Bauen deiner eigenen Möbel!