Die verheerenden Überschwemmungen haben rund 42.000 Menschen getroffen und 70 Prozent der Gebäude entlang der Ahr beschädigt. Da viele Betroffene nicht ausreichend versichert sind, benötigen sie dringend Hilfe. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zu spenden, und wir erklären, wohin das Geld der einzelnen Spendenaktionen fließt.
Aktionsbündnis “Deutschland hilft”
Das Bündnis “Aktion Deutschland hilft” hat bisher die meisten Spenden erhalten – insgesamt mehr als 170 Millionen Euro. Auch bei der ARD-Benefizgala für die Opfer der Hochwasserkatastrophe wurde für dieses Bündnis gesammelt.
Hilfsorganisationen springen in Vorleistung
Der Großteil der Gelder wird an insgesamt 20 Hilfsorganisationen wie die Johanniter oder Malteser weitergeleitet. Diese haben seit Beginn ihres Hilfseinsatzes in Vorleistung gearbeitet und können nun ihre Rechnungen beim Spendenbündnis einreichen. Jede Hilfsorganisation, die das Bündnis “Deutschland hilft” finanziell unterstützt, erhält einen festen Betrag, der von der Größe und der Dringlichkeit der Hilfe vor Ort abhängt. Der größte Teil der Spendengelder wird voraussichtlich für den Wiederaufbau in den Flutregionen verwendet, so eine Sprecherin des Aktionsbündnisses.
Knapp 13 Prozent der Spenden, die beim Aktionsbündnis “Deutschland hilft” gesammelt wurden, werden vorerst für die Verwaltung der Spenden einbehalten. Dieser Betrag kann und sollte jedoch am Ende geringer ausfallen, so eine Sprecherin des Bündnisses.
Aktionsbündnis “Katastrophenhilfe”
Auch das Aktionsbündnis “Katastrophenhilfe” gibt die gesammelten Gelder an Hilfsorganisationen weiter. Die Gelder des Bündnisses werden beispielsweise an das Deutsche Rote Kreuz, Unicef oder kirchliche Hilfsorganisationen wie Caritas und Diakonie verteilt.
Spenden an betroffene Landkreise
Im Gegensatz zu den Spenden der Aktionsbündnisse, die in der Regel nicht direkt an Betroffene, sondern an Hilfsorganisationen vor Ort weitergeleitet werden, gehen Spenden, die von den betroffenen Landkreisen selbst gesammelt werden, direkt als Soforthilfe an die Opfer der Hochwasserkatastrophe. Pro Haushalt können 1.000 bis 2.000 Euro ausgezahlt werden. Diese Soforthilfen der Landkreise können Flutopfer zusätzlich zur Soforthilfe des Landes Rheinland-Pfalz beantragen. Im Kreis Ahrweiler wurden bisher bereits über 9 Millionen Euro Soforthilfe an mehr als 7.000 Flutopfer ausgezahlt.
Kinderhilfsaktion “Herzenssache”
Auch der Verein Herzenssache, eine Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, leitet Spendengelder nicht über Hilfsorganisationen an die Betroffenen weiter. Die Gelder fließen direkt und gezielt in Projekte zur Unterstützung von Kindern und ihren Familien in den Überschwemmungsgebieten. Zum Beispiel unterstützt Herzenssache den Aufbau einer Anlaufstelle für Familien in Bad Neuenahr-Ahrweiler oder ein Sommercamp in Andernach für Kinder aus betroffenen Familien. Es werden laufend neue Projekte hinzugefügt.
Wenn Sie spenden möchten, egal ob direkt an die Landkreise, Aktionsbündnisse, Hilfsorganisationen oder Vereine, ist es wichtig, das richtige Stichwort anzugeben, da Spenden auch für andere Projekte verwendet werden können. Außerdem sollten Sie sich vor falschen Spendenkonten in Acht nehmen: Spendenorganisationen werden vom Zentralinstitut für soziale Fragen kontrolliert. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Sie an eine seriöse Organisation spenden und Ihr Geld auch wirklich den Opfern der Hochwasserkatastrophe zugutekommt, sollten Sie auf ein Spenden-Siegel auf der Homepage des jeweiligen Anbieters achten.