Hamburger legen großen Wert auf Wohnqualität. Doch nicht nur das – auch die Wahl des Stadtviertels spielt eine wichtige Rolle. Allerdings spiegeln sich die hohen Einkommen der Hamburger auch im hohen Mietniveau wider, insbesondere in den noblen Vierteln wie Blankenese, Eppendorf, Harvestehude, Rothenbaum, Othmarschen oder Uhlenhorst. Direkt an der Elbe oder rund um die Alster zu wohnen, hat seinen Preis. Wer hierher zieht, muss bereit sein, tief in die Tasche zu greifen. Aber es lohnt sich! Hamburg ist die schönste Stadt Deutschlands, wenn nicht sogar der Welt. Hier zu wohnen ist ein Privileg und es gibt jeden Tag Neues zu entdecken. Allerdings gibt es auch hier, wie in jeder Stadt, bessere und schlechtere Viertel. In diesem Artikel haben wir für Sie die besten und schlechtesten Wohngegenden Hamburgs zusammengefasst.
Die angesagtesten Hamburger Viertel
Wenn Sie gerne feiern und dort leben möchten, wo immer etwas los ist, sollten Sie sich für eines der hippen Viertel in Hamburg entscheiden. Der hippste Stadtteil ist dabei wohl nicht allzu schwer zu erraten.
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St. Pauli: Es ist wohl kein Wunder, dass St. Pauli als hippstes Viertel gilt. Auf der Reeperbahn ist immer etwas los. Wer hier wohnen will, muss jedoch auch dafür gemacht sein. Denn es kann ein Vorteil und gleichzeitig ein Nachteil sein, dass dieses Viertel niemals schläft. Für ausreichend Programm ist jedoch bestens gesorgt mit den unzähligen Bars, Clubs, Restaurants und anderen Amüsierbetrieben. Hier gilt das Motto: Leben und leben lassen.
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Schanzenviertel: Nach St. Pauli ist das Schanzenviertel Sternschanze das hippste Hamburger Viertel. Neben Clubs und Bars bekommen Sie hier zusätzlich ein großes Angebot an Kultur und Gastronomie. Hier heißt es: Alternativ und gleichzeitig hip. Allerdings sorgt die fortschreitende Gentrifizierung dafür, dass die Preise für Wohnraum hier kräftig steigen. Insbesondere WG-Wohnungen sind sehr teuer.
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St. Georg, Altstadt und HafenCity: Hier finden Sie die Speicherstadt, Museen, Theater sowie die vielen hochwertigen Neubauten in der HafenCity. Mittlerweile ist in der HafenCity auch eine ambitionierte Gastronomieszene entstanden. In St. Georg ist der eine Straßenzug multikulti und andere gentrifiziert. Viel mehr Vielfalt auf engem Raum lässt sich schwer denken.
Allerdings kommt es nicht immer nur auf die “Hippness” eines Viertels an. Meist spielen noch weitere Faktoren wie der Geldbeutel, Grünflächen und Infrastruktur eine Rolle.
Die Stadt vor der Stadt: Bergedorf
Bergedorf liegt im Osten Hamburgs und kann von seiner Struktur her wie eine eigenständige Stadt gesehen werden. An Bergedorf schließen sich die ländlichen Gebiete der Vier- und Marschlande sowie Boberg an. Hier dominieren Bauernhöfe und Gartenbau. In Bergedorf ist alles weniger hektisch und unaufgeregter als in der Stadt. Mit der S-Bahn ist man in weniger als 20 Minuten am Hauptbahnhof.
“Marina”: So soll die Harburger Schlossinsel mal aussehen © IBA Hamburg
Ganz im Süden und durch die Elbe getrennt – Harburg
Ähnlich wie Bergedorf ist auch Harburg eine Stadt vor der Stadt. Dies hat historische Gründe: Harburg hat sich unabhängig von Hamburg entwickelt und war geographisch durch die zwei Elbarme von Hamburg getrennt. Rund um den Harburger Hafen ist eine kleine HafenCity entstanden. Besonders interessant ist das Projekt Marina Harburg auf der Schlossinsel. Die Harburger Berge sind ein beliebtes Naherholungsgebiet, und insgesamt ist das Mietniveau in Harburg deutlich niedriger. Der Wohnungsmarkt im Hamburger Süden ist glücklicherweise noch weit entfernt von den Anspannungen des Hamburger Marktes.
Ottensen: Bunt und trendy
Ottensen, bunt, etwas verrückt und direkt an der Elbe gelegen, ist einer der angesagtesten Stadtteile in Hamburg und besonders bei Kreativen und Hipstern sehr beliebt. Mitten in der Stadt gibt es immer wieder eine urbane Dorfatmosphäre. Es ist eine wunderschöne Wohngegend, vor allem für Kinder hat Ottensen in Altona viel zu bieten. Hier können Sie durchatmen und gleichzeitig viel erleben, wie beispielsweise einen entspannten Sommerabend auf dem Alma-Wartenberg-Platz oder einen Spaziergang durch die Eulenstraße zur Elbe. Junge Paare und Eltern werden hier sicherlich ihre Freude haben. Ottensen hat das Potenzial, Eimsbüttel als Familienviertel den Rang abzulaufen.
Eimsbüttel punktet mit urbanem Charme
Wohnen in Eimsbüttel ist begehrt. Viel Lebensqualität, eine lebendige Gastronomie- und Restaurantszene sowie viele Altbauten machen das Viertel beliebt und begehrt. Schnell ist man an der Alster oder in der Innenstadt. Wer ein wilderes Nachtleben schätzt, macht sich auf ins Schanzenviertel. Mit dem Fahrrad sind es selten mehr als 10-15 Minuten.
Kultur und Natur in Winterhude
Winterhude ist nicht so nobel und teuer wie Eppendorf. Dafür ist der Hamburger Stadtpark viel näher. Rund um die Mühlenkamp gibt es viele angesagte Bars, Clubs, gute Restaurants und originelle, inhabergeführte Geschäfte. Viele Altbauten, die Alsterkanäle und Stadthäuser prägen das Viertel. Der Wochenmarkt am Goldbekufer gehört zu den besten in Hamburg. Das kulturelle Herz ist die Kampnagel Fabrik.
Elegantes Shopping am Eppendorfer Baum in Hamburg © ganz-hamburg.de
Eppendorf: Lässige Eleganz
Hippness und Chic werden Sie hier in Eppendorf vergeblich suchen. Allerdings bietet Ihnen der Stadtteil Ruhe und Bürgerlichkeit. Eppendorf wirkt fast schon etwas spießig. Aber das ist völlig in Ordnung. Hier können Sie zur Ruhe kommen und beispielsweise abseits der Hektik der Innenstadt gemütlich flanieren, shoppen oder Kaffee trinken. Doch so viel Ruhe und Gemütlichkeit haben auch ihren Preis.
Die Mietmap Hamburg: So viel sind Wohnungssuchende bereit, von ihrem Haushaltsnettoeinkommen für die Miete auszugeben © ImmoScout24
Hier möchten Hamburger nicht so gerne wohnen
Altona, Winterhude, Barmbek, Eimsbüttel, Poppenbüttel und Alsterdorf sind sehr beliebte Stadtteile für das Wohnen in Hamburg. Während diese Stadtteile besonders beliebt sind und viele Vorteile wie Kultur, Natur, Sicherheit und zahlreiche Ausgeh- und Einkaufsmöglichkeiten bieten, gibt es auch andere Stadtteile, die weniger beliebt sind. Oft möchten nicht einmal die Hamburger selbst dort leben.
Vor allem die Stadtteile Wilhelmsburg, Veddel, Rothenburgsort, Billstedt, Mümmelmannsberg, Osdorfer Born und Steilshoop sind weniger beliebt. Dies liegt vor allem an den Hochhaussiedlungen und sozialen Brennpunkten vor Ort. Der Vorteil hier ist, dass die Mieten mit rund 7 Euro pro Quadratmeter mehr als erschwinglich sind. Das liegt auch daran, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA und viele Genossenschaften hier Wohnungen vermieten. Derzeit investiert der Senat viel Geld in Wilhelmsburg und startet zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Wohnqualität.
Bei Ihrer Entscheidung, wo Sie in Hamburg hinziehen möchten, spielen letztendlich viele Faktoren eine Rolle. Der Hauptaspekt ist wohl der Geldbeutel. Viele Stadtviertel sind schlichtweg zu teuer. Allerdings werden in Hamburg hohe Gehälter gezahlt. Auch die Lage in der Nähe einer Schnellbahnstation ist wichtig. Für bezahlbaren Wohnraum müssen jedoch einige Abstriche gemacht werden. Erst wenn die finanzielle Frage geklärt ist, spielen Kultur, Natur und Infrastruktur eine Rolle.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Überblick über die beliebtesten und weniger beliebten Stadtviertel in Hamburg bei Ihrer Entscheidung weiterhilft!