Als typisch skandinavisches Land bietet Finnland eine ideale Kulisse für Wohnmobil-Rundreisen. Hier kannst du unberührte Naturregionen mit klaren Seen, verschneiten Wäldern und atemberaubenden Nordlichtern erleben und gleichzeitig eine traditionsreiche Kultur entdecken, die von der bekannten Sauna bis hin zum ikonischen finnischen Design reicht.
Finnland entdecken: Ein Paradies für Camper
Es gibt keine Urlaubsvariante, die so gut zum nordischen Finnland und Skandinavien im Allgemeinen passt wie der Campingurlaub mit dem Wohnmobil. Die wunderschöne Natur kannst du auf diese Weise besonders intensiv erleben. Das Wohnmobil bietet nicht nur eine komfortable Übernachtungsmöglichkeit inmitten von Kiefernwäldern und an blauen Seen, sondern ermöglicht auch einen flexiblen Transport von A nach B. So kannst du die spannenden Regionen Finnlands ohne Mietwagen oder öffentliche Verkehrsmittel erkunden.
Campingplätze in Finnland – ein besonderes Erlebnis
In Finnland gibt es zahlreiche naturnahe und gepflegte Campingplätze, egal ob an der südlichen Ostseeküste oder am nördlichsten Zipfel Lapplands. Viele dieser Plätze bieten kleine Geschäfte, Kiosks und sogar typisch finnische Saunen, die zum Verweilen und Entspannen einladen. Oftmals findest du in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz auch einen attraktiven Badestrand an einem malerischen See.
Noch intensivere Nähe zur Natur kannst du beim Wildcamping erleben, das dank des Jedermannsrechts in Finnland möglich ist. Dabei solltest du jedoch darauf achten, dich nicht auf Privatgrundstücken oder in Sperrgebieten aufzuhalten und die fragilen Ökosysteme nicht zu beeinträchtigen.
Die beste Reisezeit für eine Wohnmobiltour durch Finnland
Die Sommermonate Juni, Juli und August sind die Hochsaison des Tourismus in Finnland. Zu dieser Jahreszeit herrschen angenehme Temperaturen um die 20 °C. Für eine naturnahe Reise mit dem Wohnmobil entlang der unten aufgeführten Route durch den milden Süden Finnlands ist dieses Klima mit bis zu neun Sonnenstunden pro Tag ideal. Allerdings kann es auch zu Regentagen kommen, daher sollte ein Regenschirm im Reisegepäck nicht fehlen.
Möchtest du die Polarlichter im nördlichen Lappland bewundern, solltest du deine Campingreise zwischen Dezember und März antreten. Die dauerhafte Dunkelheit und die eisigen Temperaturen werden durch den fantastischen Anblick des alljährlichen Naturspektakels und die einzigartige Atmosphäre wieder wett gemacht.
Unser Routenvorschlag für deine Finnland Tour im Camper
Falls du nun Lust bekommen hast, Finnland in einem Campingurlaub zu entdecken, haben wir eine beispielhafte Reiseroute für den Trip im Wohnmobil zusammengestellt. Diese führt dich von der Anreise in die Hauptstadt Helsinki über Hochburgen der skandinavischen Kultur bis hin zu inspirierenden Naturorten und Zwischenstopps auf attraktiven Campingplätzen.
Dieser Wohnmobilurlaub in Finnland dauert etwa zehn Tage und kann je nach Belieben erweitert oder verkürzt werden. Wenn du die Spontanität des Campingurlaubs schätzt, kannst du die einzelnen Destinationen, Campingplätze und Highlight-Orte auch als lockere Anhaltspunkte oder als Inspirationsquelle für deine Reise nutzen.
Mit der Fähre nach Helsinki
Um mit dem eigenen Wohnmobil Urlaub in Finnland zu machen, musst du zunächst die Anreise mit der Fähre absolvieren. Die einzige Verbindung, um direkt von Deutschland in die finnische Hauptstadt Helsinki überzusetzen, beginnt in Travemünde, in der Nähe von Lübeck in Schleswig-Holstein. Von dort aus bringt dich das Fährunternehmen Finnlines in 29-stündiger Nachtfahrt über die Ostsee direkt ins Land der tausend Seen. Eine alternative Variante bietet die Verbindung von Tallinn nach Helsinki, die eine kürzere Fahrdauer von zwei Stunden und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Zudem kann ein Abstecher ins idyllische Baltikum um die Länder Estland, Lettland und Litauen eine Bereicherung für die Skandinavien-Reise sein. In der Hauptsaison von Juni bis August solltest du die Überfahrt mit dem Wohnmobil frühzeitig buchen, um einen sicheren Platz an Bord zu bekommen.
Startschuss in Helsinki: Auf Tuchfühlung mit der Hauptstadt
Da Helsinki der Ankunftsort deiner Fähre ist, liegt es nahe, die Rundreise dort zu beginnen und direkt in die kulturelle Vielfalt des skandinavischen Landes einzutauchen. Vom Rastila Campingplatz, der direkt am Ufer liegt, gelangst du innerhalb von etwa 15 Minuten mit der Metro ins Stadtzentrum. Dort kannst du zwischen einem zwanglosen Stadtbummel, kulturellem Sightseeing, einem entspannten Spaziergang am Wasser oder einer Mischung aus all dem wählen.
Von der Felsenkirche bis zum Design District
Für Kulturinteressierte hält Helsinki nicht nur das beliebte Kunst- und Architekturmuseum Kiasma, das finnische Nationalmuseum und das Helsinki Art Museum bereit, sondern auch zahlreiche Kirchen und Kapellen, die rund um die Uhr besichtigt werden können. Dabei kannst du sinnliche Momente in der Kamppi-Kapelle der Stille, dem neoklassischen Dom auf dem Senatsplatz oder der beeindruckenden Temppeliaukio-Kirche erleben.
Auch das inspirierende Designviertel Punavuori ist einen Besuch wert. Hier befinden sich zahlreiche offene Studios, Ateliers, Läden, Galerien und Designcafés, in denen du bummeln und dich inspirieren lassen kannst.
Auch kulinarisch hat Helsinki einiges zu bieten. Anstatt Starbucks-Filialen findest du hier zahlreiche kleine Kaffeehäuser und Röstereien. Auch die lokale Streetfood-Szene und die angesehenen Michelin-Restaurants versprechen kulinarischen Genuss.
Zwischenstopp in der Metropole des finnischen Glasdesigns
Auf dem Weg von Helsinki ins finnische Seenland liegt die Stadt Hämeenlinna, die etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt entfernt ist. Hier gibt es ebenfalls viel zu entdecken, von spannenden und gut erhaltenen Burgen bis hin zum ikonischen Glasmuseum in Iittala. Der Aulanko Campingplatz direkt in einem der umliegenden Stadtparks bietet eine schöne Atmosphäre für die Übernachtung sowie ein renommiertes Restaurant.
Über Tampere nach Jyväskylä
Etwa 80 Kilometer nördlich von Hämeenlinna liegt die sehenswerte Stadt Tampere, die sich von einer Industriestadt zu einem abwechslungsreichen Kulturort entwickelt hat. In den ehemaligen Fabrikgebäuden findest du heute hippe Cafés, vielfältige Läden und spannende Museen. Die Seen Näsijärvi und Pyhäjärvi bieten eine schöne Gelegenheit zur Entspannung. Der empfehlenswerte Härmäla Campingplatz liegt direkt an einem dieser Seen und ist gut vom Stadtzentrum aus erreichbar.
Am nächsten Morgen geht es weiter in die Universitätsstadt Jyväskylä. Umgeben von Wäldern und Seen gibt es hier zahlreiche architektonische Meisterwerke des finnischen Kult-Designers Alvar Aalto zu entdecken. Die Alte Kirche von Petäjävesi, die komplett aus Holz erbaut wurde und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist ebenfalls eine Sehenswürdigkeit. Der Campingplatz Ruuhimäki bietet eine großartige Übernachtungsmöglichkeit, während du den Tag beim Rudern auf dem See, einem Saunabesuch oder einem entspannten Spaziergang am Strand ausklingen lassen kannst.
Halbzeit der Rundreise: Genieße Finnlands außergewöhnliche Natur
Nach 130 Kilometern Fahrstrecke erreichst du die Stadt Kuopio, den nördlichsten Ort deines Campingurlaubs in Finnland. Direkt am idyllischen Kallavesi-See gelegen, bietet der Ort jede Menge Höhepunkte. Vom 75 Meter hohen Puijo-Turm hast du einen atemberaubenden Panorama-Ausblick über das Land der Tausend Seen. Auch eine Tour auf einer der zahlreichen Aussichtsfähren im Hafen von Kuopio bietet ein beeindruckendes Erlebnis. Kulinarische Spezialitäten erwarten dich in den erstklassigen Restaurants in der Hafenregion. Der Campingplatz im Ferienzentrum Rauhalahti bietet eine ideale Übernachtungsmöglichkeit und ein Abstecher zur größten Rauchsauna der Welt rundet den Tag perfekt ab.
Von Kuopio geht es weiter in die etwas abgelegene Stadt Joensuu, die in der Region Nordkarelien in der Nähe zur russischen Grenze liegt. Hier kannst du weitere Facetten der finnischen Kultur kennenlernen, insbesondere in den kulinarischen Spezialitäten. Der örtliche Markt bietet lokale Köstlichkeiten wie karelische Piroggen und Kalakokku an. Im Wok&Chococafe Hyve&Pahe kannst du außergewöhnliche Torten probieren. Der Holiday Linnunlahti Campingplatz bietet eine geeignete Übernachtungsmöglichkeit, und auch das Wildcamping in dieser Region ist reizvoll.
Das Land der Tausend Seen in Anttola und Lappeenranta erleben
In dieser Etappe des Campingurlaubs erlebst du Skandinavien in seiner vollen Pracht. Verträumte Wälder und der idyllische Saimaa-See sorgen für eine Atmosphäre wie in einem Bilderbuch und machen die Region ideal für ereignisreiches Wildcamping. In Anttola solltest du folgende Höhepunkte nicht verpassen:
- Die alte Pfarrei Kenkävero inmitten der Seeidylle
- Die zahlreichen Wanderwege durch die traumhafte Natur
- Der Neitvuori-Gipfel als Aussichtspunkt
Direkt am Ufer des Saimaa-Sees befindet sich der Campingplatz Lakeistenranta, der zugleich Ausgangspunkt für die Tagesreise nach Lappeenranta ist.
Lappeenranta liegt etwas östlich in der Nähe der russischen Grenze, aber immer noch am Ufer des Saimaa-Sees. Hier erwarten dich entspannte Plätze am größten See Finnlands sowie spannende Outdoor-Aktivitäten. Dank der guten touristischen Infrastruktur in der Region kannst du dich auf eine Übernachtung im schönen Huhtiniemi Tourist Resort freuen.
Ein wenig Kleinstadtidylle zum Abschluss der Wohnmobilreise
In der charmanten Kleinstadt Porvoo, die auch unter den Einheimischen Helsinkis als Geheimtipp gilt, kannst du deine spannende Wohnmobilreise perfekt ausklingen lassen. Du kannst direkt auf das Meer blicken und das friedvolle Schärengebiet mit zahlreichen Mini-Inseln bewundern.
Außerdem bietet das belebte, aber dennoch ruhige und gelassene Örtchen eine sehenswerte Altstadt, in der du nach dem ikonischen Süßigkeitenladen Brunberg Ausschau halten kannst. Der Campingplatz Sun Camping, der sich in einem Park befindet und unweit des Zentrums von Porvoo liegt, bietet eine perfekte Übernachtungsmöglichkeit auf der Rundreise durch Finnland.
Am nächsten Tag hast du noch einmal die Gelegenheit für einen Abschiedsbesuch in der spannenden Hauptstadt Helsinki, bevor es mit dem Wohnmobil über die Ostsee zurück in die Heimat geht.
Autor: Tom Sperner