Wohnmobilzulassung leicht gemacht: Tipps und Tricks für deinen Camper-Selbstausbau

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Die letzte Hürde nach dem Camper-Selbstausbau ist die Wohnmobilzulassung. Anfangs mag es schwierig klingen, aber ich versichere dir, es ist einfacher als gedacht. In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen und gebe dir hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Wohnmobilzulassung. Außerdem kannst du durch die Ummeldung Steuern und Versicherungskosten sparen. Los geht’s!

Warum ist die TÜV-Abnahme nach dem Camper-Selbstausbau wichtig?

Wenn du dein Fahrzeug zu einem Camper ausbaust, änderst du seine Fahrzeugart. Das bedeutet, dass deine allgemeine Betriebserlaubnis erlöschen kann. Daher solltest du nach dem Ausbau einen Termin beim TÜV oder der DEKRA vereinbaren. Der TÜV-Verband schreibt dazu auf seiner Website:

Wohnmobile sind häufigen Um- oder Aufbauten von Transportern. Doch durch den Umbau zum Wohnmobil kann ihre allgemeine Betriebserlaubnis erlöschen.

Auszug aus dem Artikel “Merkblatt Wohnmobile” des TÜV-Verbandes (VdTÜV)

Update zur Wohnmobilzulassung

Am 19.01.2022 wurde das TÜV Merkblatt: Anforderungen an Sonstiges Kraftfahrzeug – Wohnmobil (MB FZMO 0740:2022-01-19) komplett überarbeitet und veröffentlicht. Das Merkblatt kostet etwa 40 € und enthält detaillierte Informationen für eine erfolgreiche Wohnmobilzulassung. Vor dem Update gab es oft unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Abnahme von Wohnmobilen. Das soll nun einheitlicher werden und die Zulassung übersichtlicher machen.

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Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wohnmobilzulassung

Für eine erfolgreiche Wohnmobilzulassung werden bestimmte Mindestausstattungen überprüft. Dazu gehören eine Sitzgelegenheit, ein klappbarer Tisch, eine Schlafgelegenheit, eine feste Kochstelle und ausreichender Stauraum. Diese Einrichtungen müssen fest im Wohnbereich installiert sein. Eine Stehhöhe wird nicht gefordert.

Ist deine Einrichtung sicher?

Der Ausbau muss so ausgeführt sein, dass bei einem Unfall kein großes Verletzungsrisiko besteht. Insbesondere dort, wo Personen während der Fahrt sitzen dürfen, sollte nichts durch die Gegend fliegen. Es sollten keine magnetische Blöcke oder ähnliches verwendet werden.

Aufbaurichtlinien und Gewichtsverteilung im Wohnmobil

Beim Ausbau sind die Aufbaurichtlinien des Fahrzeugherstellers zu beachten. Zudem ist eine gleichmäßige Gewichtsverteilung im Fahrzeug wichtig, um Fahr- und Bremsverhalten nicht zu beeinträchtigen.

Fenster- und Dachluken-Einbau nach TÜV-Vorgaben

Es gibt keine genaue Vorgabe zur Anzahl der Fenster. Eine Empfehlung besagt, dass Licht aus verschiedenen Seiten in den Wohnbereich fallen sollte. Eine Dachluke mit Zwangsbelüftung ist empfehlenswert und erleichtert die Belüftung im Wohnmobil.

Belüftung im Wohnmobil

Eine ausreichende Belüftung ist wichtig, insbesondere bei Verbrennungsgeräten ohne direkten Abzug ins Freie. Es müssen Lüftungsöffnungen vorhanden sein, die unabhängig von Fenstern und Türen für Zu- und Abluft sorgen.

Hinweisaufkleber für offene Kochstellen

An offenen Kochstellen wie Gaskochern oder Spirituskochern muss ein Warnhinweis-Aufkleber angebracht werden.

Geeigneter Kocher für die Wohnmobilzulassung

Nicht jeder Camping-Kocher ist für den Einbau im Camper geeignet. Spirituskocher, gasbetriebene Kocher mit Gasanlage oder Gaskartusche, elektrische Kochplatten und Dieselkocher sind mögliche Optionen. Alle Kocher müssen fest verbaut sein.

Elektro-Installation im Camper

Die Elektro-Installation muss nach VDE-Vorschrift erfolgen. Eine Bestätigung durch einen Elektrofachbetrieb wird nicht mehr gefordert, aber die Einhaltung der VDE-Vorgaben bleibt eine Anforderung.

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Standheizung nachrüsten

Die Standheizung muss nach den Herstellervorgaben eingebaut sein und ein Prüfzeichen haben.

Eingetragene Drehkonsole und Hinweisaufkleber für Sitze

Eine eingebaute Drehkonsole für den Doppelsitz muss in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden. Zudem müssen Sitze, die während der Fahrt nicht verwendet werden dürfen, mit einem Hinweisaufkleber gekennzeichnet werden.

Kosten und Einsparungen bei der Wohnmobilzulassung

Die Kosten für die Wohnmobilzulassung beim TÜV liegen bei etwa 49,16 €. Die Gesamtkosten hängen von deiner Versicherung ab. Eine Ummeldung zum Wohnmobil kann zu Einsparungen bei den Versicherungs- und Steuerkosten führen.

Fazit

Die Wohnmobilzulassung nach einem Camper-Selbstausbau ist einfacher als gedacht, wenn du dich an die Vorgaben hältst. Der wichtigste Tipp ist, frühzeitig den Kontakt zum TÜV zu suchen und dich mit den Sachverständigen auszutauschen. Falls du weitere Fragen hast, kannst du das TÜV Merkblatt für detaillierte Angaben zur Wohnmobilzulassung nutzen. Viel Erfolg bei deiner Wohnmobilzulassung!