Wer sich bei der Marathonvorbereitung schon mal “einen Wolf gelaufen” hat, weiß ziemlich genau, wie schmerzhaft aufgescheuerte Haut sein kann – besonders im Intimbereich und in der Leistengegend. Von solchen Beschwerden sind aber natürlich nicht nur Läufer betroffen. Alle Ausdauersportler, vor allem Radfahrer, können ein Lied davon singen. Was gegen Wundscheuern zwischen den Beinen hilft, wie es sich vermeiden lässt und wir ihr die lädierten Stellen behandeln könnt? Wir geben euch einen Überblick.
Ursachen: Wann hat man sich “einen Wolf gelaufen”?
Der fiese Wolf entsteht, wenn Hautflächen aneinander reiben oder Kleidung auf der Haut scheuert. Eine häufige Ursache für Wundscheuern während des Sports ist tatsächlich der Kontakt mit Kleidungsnähten. Hitze und Schweiß verschlimmern diese Hautreizungen zusätzlich.
Denn die Kombination aus Reibung und Feuchtigkeit wirkt wie Schmirgelpapier: Die Haut weicht auf und auf der Oberfläche entstehen rote Entzündungen und häufig auch kleine Pusteln. Brennen und Juckreiz sind unangenehme Nebeneffekte. In besonders schlimmen Fällen entwickeln sich sogar offene Wunden.
Dabei führt Baumwolle tendenziell zu mehr Scheuern als synthetische Fasern. Das liegt daran, dass Naturfasern die Feuchtigkeit speichern, anstatt sie wie moderne synthetische Materialien abzuleiten.
Die Langstreckenläufer oder Rennradfahrer unter euch haben solche leidvollen Erfahrungen bestimmt schon häufiger gemacht. Aber auch Männer mit Hang zum Übergewicht klagen oft unter solchen schmerzhaften Hautirritationen. Das klingt erst mal trivialer, als es tatsächlich sein kann. Denn wer sich einen Wolf gelaufen hat, leidet unter einem dermatologischen Problem. Mediziner nennen es Intertrigo und sprechen von einem “Zerfall” der Haut, der sogar zu Infektionen führen kann.
Wolf gelaufen: Oberschenkel, Leisten und Hoden betroffen
Am häufigsten tritt bei Sportlern Wundscheuern im Schritt auf: in den Innenseiten der Oberschenkel, in der Leiste, aber auch am Hodensack oder in der Gesäßfalte. Bei einigen von euch sind womöglich auch die Achseln betroffen. Bei Männern kann Wundscheuern außerdem an den Brustwarzen vorkommen.
Weil die Haut an all diesen Körperstellen besonders sensibel ist, ist hier natürlich besondere Vorsorge geboten. Nicht nur, um die sportliche Performance körperlich anzukurbeln, sondern auch, um euer Mindset auf Erfolg zu trimmen! Glücklicherweise gibt es ein paar einfache Mittel und Wege, als Sportler einer ernsthaften Hauterkrankung vorzubeugen.
Vor dem Sport: Wie beugt man Wundscheuern im Schritt vor?
Atmungsaktive Funktionskleidung tragen
Den aktiven Sportlern unter euch müssen wir ja nicht erst erklären, dass Kleidung aus Baumwolle langsamer trocknet als synthetische Fasern. Dass atmungsaktive Klamotten für eure Gesundheit eine Rolle spielen, wusstet ihr also schon.
Weniger im Hinterkopf habt ihr vielleicht, dass feuchte Baumwolle die Haut natürlich stärker aufweicht – und dadurch das Wundscheuern im Schritt begünstigt. Außerdem ist die Textur ziemlich rau, was für zusätzliche Reibung sorgt. Atmungsaktive Stoffe dagegen sind textile Deos: Sie leiten den Schweiß nach außen ab und sorgen auf diese Weise für eine natürliche Durchlüftung.
Hinzu kommt: Funktionskleidung liegt enger an. Sie wirft im Gegensatz zu Klamotten aus Baumwollfasern also keine Falten, die beim Ausdauersport auf der Haut scheuern können, und hat meist abgedeckte Nähte. Für eine professionelle Wettkampf-Montur, in der ihr angemessen schwitzen könnt, habt ihr jetzt also gleich drei wesentliche Argumente.
Cremes und Salben gegen Wundscheuern
Die zweite Lektion: Eincremen nicht vergessen. Alle Körperstellen, die beim Sport anfällig sind für Wundreibung, solltet ihr mit einer Extraportion Fett vorbehandeln. Viele Radfahrer zum Beispiel schwören zum Schutz ihrer Haut an Innenschenkeln, Eiern und Po auf Vaseline aus der Drogerie.
Allerdings schließen Melkfette und Co. die Haut luftdicht ab, weshalb in Fachkreisen spezielle atmungsaktive Sitzcremes begehrt sind. Die sogenannten Chamois Cremes machen eine ausgedehnte Sitz-Tortur im Fahrradsattel erträglich, weil sie die Haut mit einer Gleitschicht überziehen, die übermäßiges Scheuern verhindert. Zusätzlich schützen solche Spezial-Cremes die Haut auch noch vor Pilzen und Bakterien, wodurch sie ernsthaften Hauterkrankungen wie einer Intertrigo aktiv vorbeugen.
Übrigens: Einige Sportler greifen unserer Erfahrung nach auch mal auf Babypuder zurück. Das kann zwar ein nützliches Alltagsmittel sein, weil es Schweiß sehr gut absorbiert. Für Trainingszwecke ist es aber nicht geeignet, weil der Gleitfilm-Effekt fehlt. Gleichzeitig erweist sich das Puder als ziemlich unpraktisch, weil es überall weiße Reste hinterlässt.
Nach dem Sport: Und wenn man sich doch den Wolf gelaufen hat?
Erste Hilfe gegen Wundscheuern im Schritt
Wenn ihr euch trotz einer guten Vorbereitung doch einen Wolf gelaufen und wundgescheuerte Stellen entwickelt habt, solltet ihr sie mit einer Salbe oder einem Balsam einschmieren. Gut geeignet ist zum Beispiel Kamillenöl. Kamillenextrakte fördern die Heilung und haben entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Eine ähnliche Wirkung haben Ringelblumenessenzen (Calendula).
Alternativ könnt ihr auch ein waschechtes Hausmittel ausprobieren: Feuchte Umschläge mit schwarzem Tee sollen ebenfalls schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.
Auch Zinksalben sind ein bewährtes Mittel zur Wundheilung. Zusätzlich verhindern sie, dass die gereizte Haut weiter aufweicht und dadurch anfälliger für Keime und Krankheitserreger wird.
Reinigt die betroffenen Stellen aber unbedingt mit lauwarmem Wasser, bevor ihr sie mit Cremes oder Ölen behandelt, auch wenn es anfangs etwas brennt. Die Reinigungsprozedur hilft, um Infektionen vorzubeugen.
Ihr könnt die betroffene Scheuerstelle natürlich auch mit einem kleinen Verband abdecken, um die Haut zu schützen und weitere Reibung zu verhindern.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann übrigens auch dazu beitragen, dass sich eure geschädigte Haut schneller erholt. Nahrungsmittel, die viel Vitamin A und C oder Beta-Carotin enthalten, stärken das Immunsystem und fördern dadurch den Heilprozess.
Im Zweifel: Ab zum Arzt
Wenn der betroffene Bereich geschwollen oder verkrustet ist, blutet oder ungewöhnlich stark schmerzt, solltet ihr aber lieber einen Arzt aufsuchen. Haut, die infiziert ist, muss möglicherweise mit verschreibungspflichtigen Antibiotika behandelt werden.
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