Weder eine Wühlmaus noch eine Ratte sind gern gesehene Gäste in unseren Gärten. Kein Wunder: Beide können dort erhebliche Schäden anrichten, bei Ratten kommt noch ein gewisser Ekelfaktor hinzu. Um sie wieder loszuwerden, muss man freilich erst einmal erkennen, um welchen Nager es sich genau handelt. Dabei orientiert man sich am besten an ihren Spuren und Hinterlassenschaften. Zu sehen wird man die nachtaktiven Tiere in der Regel nämlich nicht bekommen.
Wühlmaus oder Ratte?
Es gibt eine ganze Reihe von Tieren, über deren Anwesenheit im Garten man sich freuen kann. Dazu gehören etwa Vögel und Igel, aber auch Regenwürmer. Zu den absolut unerwünschten tierischen Gästen gehören hingegen Wühlmäuse und Ratten. Zwar geht von ihnen keine direkte Gefahr für Menschen aus, jedoch kann ihr natürliches Verhalten zu erheblichen Problemen führen. Zu den Eigenheiten beider Nager gehört es nämlich, dass sie sich mit einer gewissen Vorliebe durch den Garten wühlen. Wühlmäuse legen dabei ein weit verzweigtes Netz von Gängen und Höhlen an. Dabei werfen sie immer wieder Erdhügel auf. Bei Ratten ist dieser Drang weit weniger ausgeprägt. Sie unterhöhlen allerdings mit großer Hartnäckigkeit Steinplatten, um sich in den dadurch geschaffenen Höhlen zurückziehen zu können.
Um Wühlmäuse und Ratten effektiv bekämpfen zu können, muss erst einmal festgestellt werden, um welche Nagerart es sich denn nun handelt. Dies gelingt am einfachsten, indem man die Hinterlassenschaften, Spuren und Veränderungen im Garten genau unter die Lupe nimmt. Die Tiere selbst wird man meist kaum zu Gesicht bekommen. Unterschiede lassen sich meist bei einer genaueren Inaugenscheinnahme des Gartens feststellen.
Wühlmäuse
Folgende Auffälligkeiten sind typisch für Wühlmäuse:
Erdhügel:
Erdhügel deuten darauf hin, dass Wühlmäuse sich im Garten breit gemacht haben. Ratten graben zwar auch, werfen dabei aber keine Hügel auf.
Gänge:
Wühlmäuse neigen dazu, ein ausgedehntes System von Gängen im Boden anzulegen. Sie graben dabei allerdings relativ dicht an der Oberfläche. Bricht man beim Gehen in so einen oberflächennahen Gang ein, deutet das ebenfalls auf einen entsprechenden Befall hin. Ratten legen im Gegensatz dazu keine derartigen Gänge an.
Pflanzenschäden:
Eine Wühlmaus ist im Gegensatz zur Ratte und übrigens auch zum Maulwurf ein reiner Pflanzenfresser. Entdeckt man im Gartenareal und insbesondere in den Beeten angefressene Pflanzen, ist das schon mal ein deutlicher Hinweis auf einen Befall mit Wühlmäusen. Gewissheit erhält man spätestens dann, wenn die Wurzeln von Pflanzen angefressen worden sind.
Ratten
Folgende Auffälligkeiten sind wiederum typisch für Ratten:
Unterhöhlungen:
Tauchen plötzlich Unterhöhlungen von Platten oder Gartenwegen auf, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass darunter eine Ratte am Werk war. Eine Wühlmaus wird Wege hingegen eher meiden.
Rattenkot:
Ratten haben keinen speziellen Ort, an dem sie sich erleichtern. Sie verteilen ihren Kot deshalb auf dem gesamten Areal – und zwar sowohl unter- als auch oberirdisch. Entdeckt man also Rattenkot, kann man getrost davon ausgehen, dass hier mindestens eines der Tiere lebt.
Nageschäden:
Ratten sind Allesfresser. Sie verschmähen kaum ein mögliches Futter. Ratten lassen sich deshalb häufig auch sehr leicht an den Nageschäden erkennen, die sie verursacht haben.
Laufwege:
Bewegen sich Ratten im Garten werden sie nach Möglichkeit immer dieselben Wege nutzen. Diese Laufwege lassen sich mit der Zeit relativ leicht erkennen.
Kompostbefall:
Wer Kompost auf seinem Grundstück hat, wird bei einem Rattenbefall sehr schnell feststellen, dass dort alsbald Chaos herrscht.
Die Unterschiede zwischen Wühlmaus und Ratte dürften damit deutlich geworden sein. Die Spuren beider Nager dürften im Normalfall relativ eindeutig entdeckt werden können. Wichtig ist einfach der aufmerksame Blick auf den Garten. Sobald sich dort Veränderungen bemerkbar machen, sollte man die Sache auf jeden Fall im Auge behalten. Ein einzelner Erdhügel im Rasen bedeutet übrigens nicht zwangsläufig, dass sich auf dem Gelände Wühlmäuse festgesetzt haben. Mehrere Hügel hingegen sind ein deutlicher Hinweis. Auch wenn der Kompost von einer Ratte durchwühlt worden ist, kann es dennoch sein, dass die Ratte ganz woanders lebt. Für beide Nager gilt deshalb: Wenn mehrere Spuren gleichzeitig und vor allem gehäuft auftreten, kann man davon ausgehen, dass sich ungebetene Gäste breit gemacht haben. Insbesondere Ratten können sich dabei geradezu explosionsartig und in sehr kurzer Zeit vermehren. Bei gehäuften Rattenspuren empfiehlt sich unbedingt, einen Kammerjäger zu rufen, der das Problem unter die Lupe nimmt.