Wurmkuren für Haustiere: Vor- und Nachteile

Wurmkur Pro und Contra

Hast du dich jemals gefragt, ob du dein Haustier entwurmen solltest? Ist es wirklich notwendig, dein Tier mit Chemikalien zu behandeln? Welche Vor- und Nachteile hat eine Wurmkur? Diese Fragen hören wir jeden Tag in unserer Praxis. Es herrscht viel Unsicherheit unter Tierbesitzern, wenn es um das Thema Entwurmung geht. Zahlreiche mehr oder weniger fundierte Informationen im Internet verstärken diese Unsicherheit noch. Deshalb möchten wir das Thema mit fachlichem Hintergrund genauer beleuchten.

Wie stecken sich Tiere an?

Die Ansteckung von Würmern kann bei Tieren auf verschiedene Weisen erfolgen. Welpen können sich bereits im Mutterleib oder durch die Muttermilch infizieren. Ansonsten erfolgt die Ansteckung durch die Aufnahme infektiöser Wurmeier, die von befallenen Tieren mit dem Kot ausgeschieden werden. Auch Flöhe können den Gurkenkernbandwurm übertragen. Daher sollten Tiere mit Flohbefall auch entwurmt werden. Hunde- und Fuchsbandwürmer werden durch das Fressen von rohem Fleisch wildlebender Tiere aufgenommen.

Wie gefährlich sind Wurminfektionen?

Die Gefährlichkeit einer Wurminfektion hängt von der Art der Würmer und ihrem Entwicklungszyklus im Körper ab. Die meisten Parasiten leben im Darm und können Magen-Darm-Symptome wie Durchfall und Erbrechen verursachen. Sie können auch die Darmschleimhaut schädigen und Futtermittelallergien auslösen. Bei Welpen kann ein Wurmbefall schwerwiegende Folgen haben, wie Mangelerscheinungen, Abmagerung, Nährstoffmangel und Wachstumsstörungen. In schweren Fällen kann es zu Darmverschluss und Tod kommen. Lungenwürmer können Husten verursachen.

Kann der Mensch sich anstecken?

Ja! Viele Wurminfektionen sind auch für den Menschen gefährlich. Besonders Kinder, die oft engen Kontakt zu Haustieren haben, sind stark gefährdet. Der Mensch kann Fieber, Bauchschmerzen, Übelkeit, Unterernährung, Blutarmut und Darmverschluss entwickeln. Je nach Wanderweg der Wurmlarven können auch Husten (Lunge) oder Larven im Auge auftreten. Bandwürmer bilden Zysten in der Leber, Lunge und Gehirn, die schwer und manchmal aussichtslos zu behandeln sind. In Entwicklungsländern stellen Wurminfektionen ein ernstes Problem dar.

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Was kann gegen Wurminfektionen getan werden?

Die regelmäßige Entfernung des Kots des Haustiers ist der erste Schritt. Eine regelmäßige Wurmkur wird empfohlen. Es gibt viele Wurmkur-Präparate auf dem Markt, die abhängig von der Art der Würmer eingesetzt werden können. Die ESCCAP (European Scientific Council Companion Animal Parasites) empfiehlt bestimmte Intervalle für die Entwurmung von Hunden und Katzen. Welpen sollten ebenfalls regelmäßig entwurmt werden. Eine Wurmkur hat jedoch nur eine therapeutische Wirkung und wirkt nur für etwa 24 Stunden. Danach kann sich das Tier erneut infizieren.

Nur entwurmen, wenn auch Würmer vorhanden sind?

Manche Tiere scheiden Würmer mit dem Kot aus, aber bei den meisten Tieren zeigen sich keine Krankheitssymptome. Eine Kotuntersuchung kann vorhandene Wurmeier nachweisen, aber nur wenn sie ausgeschieden wurden. Eine Kotuntersuchung während der Präpatenzzeit ist “falsch negativ”. Deshalb wird empfohlen, Tiere regelmäßig zu entwurmen, besonders wenn Kinder im Haushalt leben. Eine Kotuntersuchung ist jedoch eine gute Alternative für Hunde, die keinen engen Kontakt zu Artgenossen haben.

Kosten und Alternativen

Wurmkuren sind in verschiedenen Preiskategorien erhältlich, je nach Präparat, Körpergewicht und Befall des Tieres. Es gibt auch alternative Produkte auf dem Markt, die auf Kräutermischungen basieren. Die Wirksamkeit dieser Produkte wurde jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Das Risiko für Mensch und Tier besteht weiterhin. Meine persönliche Meinung ist, dass regelmäßige Wurmkuren – insbesondere bei Vorhandensein von Kindern – unvermeidlich sind.

Wurmkuren sind ein wichtiges Thema für Tierbesitzer. Die Gesundheit von Mensch und Tier steht dabei im Vordergrund. Deshalb sollte man die Ratschläge von Fachleuten befolgen und regelmäßig entwurmen.