Zahnextraktion beim Hund: Alles, was du wissen musst!

Zahnextraktion beim Hund: Alles, was du wissen musst!

Unsere pelzigen Freunde setzen ihre Zähne täglich ein – sei es zum Knabbern an Leckerlis, Kauspielzeug oder sogar ungesunden Gegenständen wie Tennisbällen. Kein Wunder, dass nicht jeder Zahn ein Leben lang hält. In diesem Artikel erfährst du alles über die Gründe einer Zahnextraktion beim Hund und was dich und deinen vierbeinigen Liebling erwartet.

Gründe für eine Zahnextraktion beim Hund

In der Tierzahnmedizin ist eine Zahnextraktion beim Hund keine Seltenheit. Häufig sind Schäden durch Zahnstein oder andere Probleme bereits zu weit fortgeschritten, um die Zähne noch zu retten. Im Gegensatz zu uns Menschen ist Karies bei Hunden eher selten. Stattdessen treten oft Schäden am Zahnhalteapparat aufgrund unbehandelter Gingivitis und Parodontitis auf. Diese Schäden sind irreversibel und können dazu führen, dass ein oder mehrere Zähne nicht mehr erhalten werden können. Aber auch andere Zahnprobleme wie Zahnfrakturen oder persistierende Milchzähne können eine Zahnextraktion erforderlich machen. Eine Zahnextraktion kann auch notwendig sein, wenn der Kiefer nicht genug Platz bietet oder die Zähne schief wachsen – besonders kleine Hunderassen mit kurzen Kiefern sind gefährdet.

Wie verläuft eine Zahnextraktion beim Hund?

Das Bild vom Tierarzt, der einfach mit einer Zange den Zahn zieht, ist völlig falsch. Eine Zahnextraktion beim Hund ist ein aufwändiger Eingriff, der unter Narkose durchgeführt wird. Vorher wird in der Regel ein Röntgenbild gemacht, um die Zahnwurzel und den umliegenden Knochen beurteilen zu können. Es gibt zwei Möglichkeiten der Zahnextraktion: Die geschlossene Zahnextraktion und die Flap-Technik. Bei der geschlossenen Zahnextraktion wird die umliegende Schleimhaut nicht beschädigt. Das Zahnfleisch wird lediglich gelöst, um mit speziellen Werkzeugen (Extraktionshebel oder Luxatoren) den betroffenen Zahn zu lockern und vorsichtig zu entfernen. Bei diesem Verfahren besteht jedoch das Risiko, dass die Wurzel abbricht und im Maul des Hundes zurückbleibt. Dies kann zu weiteren Problemen führen, die dann operativ behoben werden müssen. Die Flap-Technik minimiert dieses Risiko. Dabei wird ein Schleimhautlappen präpariert, um an die Wurzel zu gelangen. Der Knochen über den zu entfernenden Wurzeln wird weggefräst, sodass der Zahn in seine Wurzelanteile zerkleinert und entfernt werden kann. Anschließend wird der Schleimhautlappen wieder zugeschlagen und die Wunde vernäht. Diese Methode wird besonders bei den tiefsitzenden Fang- und Reißzähnen bevorzugt.

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Komplikationen nach der Zahnextraktion

Nach einer Zahnextraktion beim Hund können verschiedene Komplikationen auftreten. Die Wurzel sollte vollständig entfernt werden, da verbleibende Wurzelreste zu Abszessen und Fisteln führen können. Bei älteren oder kleineren Hunden kann der Kiefer durch parodontale Schäden geschwächt sein und brechen, insbesondere wenn viele Zähne herausgenommen werden müssen. Das Risiko einer Kieferfraktur wird normalerweise im Vorfeld erkannt und die Behandlung entsprechend vorsichtig durchgeführt. Bei Hunden mit schmaler Nase ist besonders beim Entfernen des Eckzahns im Oberkiefer Vorsicht geboten, um Durchbrüche zwischen Maul und Nase zu vermeiden. Nachblutungen oder Infektionen treten bei korrekter Durchführung der Zahnextraktion beim Hund selten auf, und die Nahrungsaufnahme kann in der Regel bereits nach wenigen Tagen wieder normal erfolgen. Beachte jedoch die Empfehlungen deines Tierarztes oder deiner Tierärztin.

Kosten einer Zahnextraktion beim Hund

Die genauen Kosten einer Zahnextraktion beim Hund hängen vom Zustand der Zähne, besonderen Anforderungen des Eingriffs und der Nachsorge ab. Du musst jedoch mit Kosten von mehreren Hundert Euro rechnen. Regelmäßiges Zähneputzen und eine sorgfältige Zahnpflege sparen langfristig Geld und tragen zum Wohlbefinden deines Lieblings bei!

Bildquelle: Originalartikel

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.