Zähneputzen beim Hund? Ist das wirklich notwendig? Diese Frage hört man oft. Schließlich putzt niemand einem Wolf die Zähne, und Hunde stammen ja bekanntlich vom Wolf ab. Doch hier lohnt es sich genauer hinzuschauen. Denn rund 4 von 5 Hunden leiden an Parodontitis, meist schon ab einem Alter von 2 Jahren. Die Folgen von Zahnstein und Zahnfleischentzündungen sind weitreichend. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass diese Probleme schneller auftreten können, als man denkt. Daher empfehle ich jedem Hundebesitzer, möglichst frühzeitig mit der Zahnpflege beim Hund zu beginnen.
Wann sollte man mit dem Zähneputzen beginnen?
Am besten startet man bereits im Welpenalter mit dem Zähneputzen beim Hund. Es ist dabei nicht notwendig, dies täglich durchzuführen. Wichtig ist jedoch, von Anfang an regelmäßig die Zahnpflege zu üben, unabhängig davon, ob der Hund als Welpe zu einem kommt oder bereits älter ist. So lernt der Hund, dass es normal ist, wenn Frauchen oder Herrchen ins Maul schaut und die Zähne mit einem Zahnfingerling reinigt. Dabei kann man auch eine geschmacksneutrale Zahnpasta für Hunde verwenden, um den Vierbeiner daran zu gewöhnen.
Wie oft und womit sollte man die Zähne putzen?
Bei der Auswahl der Zahnpasta ist es wichtig, dass sie für Hunde geeignet ist und keine giftigen Substanzen enthält. Hunde, die noch keine Probleme mit Zahnbelag haben, sollten 2-3 Mal pro Woche die Zähne mit einem feuchten Zahnfingerling und etwas Hunde-Zahnpasta reinigen.
Was tun, wenn der Hund sich nicht ins Maul schauen lässt?
Manche Hunde lassen es gar nicht zu, dass man ihnen ins Maul schaut und an das Zähneputzen ist nicht zu denken. In diesem Fall können ein Dentalspray oder ein Dentalgel unterstützend wirken. Diese können in der Regel schnell ins Maul gebracht werden und sind wirkungsvoller als gar keine Zahnpflege beim Hund. Das Gel oder Spray verteilt sich im Maul des Hundes durch den Speichel. Auch hier ist es wichtig, bei der Auswahl auf die Inhaltsstoffe zu achten, um dem Hund keine unerwünschten Stoffe zuzuführen.
Mein Hund lässt sich nicht ins Maul fassen
In solchen Fällen können spezielle Zahnputzleckerlis oder geeignete Kauknochen eine gute Alternative zum Zähneputzen sein. Auch wenn der Hund sich nicht ins Maul fassen lässt, können Zahnputzflocken in Kombination mit Kokosöl sowie geeigneten Kauknochen hilfreich sein. Mit viel Übung und eventuell zusammen mit einem Hundetrainer lässt sich möglicherweise im Laufe der Zeit erreichen, dass der Hund sich ins Maul fassen lässt.
Achtung bei der Auswahl von zahnpflegenden Leckerlis und Kauknochen
Bei der Auswahl diverser zahnpflegender Leckerlis oder Dental Kauknochen ist es wichtig, genau auf die Zutatenliste zu achten. Manche Produkte enthalten viele Kohlenhydrate oder werden sogar chemisch behandelt. In unserem Shop findest du ausschließlich qualitativ hochwertige Produkte, die wir sorgfältig ausgewählt haben.
Zahnstein beim Hund vorbeugen
Mit den genannten Maßnahmen lässt sich Zahnstein beim Hund effektiv vorbeugen. Selbst wenn dein Hund zu den besonders anfälligen Exemplaren gehört, lohnt es sich, alle vorbeugenden Maßnahmen durchzuführen. So kannst du die nächste nötige Zahnsteinentfernung beim Tierarzt hinauszögern.
Zahnstein beim Hund selbst entfernen
Wenn dein Hund bereits Zahnstein hat, hängt es vom Ausmaß der Ablagerungen ab, ob du den Zahnstein selbst entfernen kannst oder nicht. Wenn der Zahnbelag bereits fest am Zahn sitzt, ist es wahrscheinlich nicht möglich, ihn einfach wegzuputzen oder abzukratzen.
Schritt 1: Den Zahnstein lockern
In diesem Fall kannst du versuchen, den Zahnstein zunächst zu lockern, indem du über einen bestimmten Zeitraum unterstützend ein Zahnsteinpulver mit Seealge ins Futter gibst und täglich die Zähne mit einem Dental Gel und einem Zahnfingerling reinigst. Das Zahnsteinpulver mit Seealge verändert das Milieu im Maul, während das Dental Gel durch enthaltenes Eierschalenpulver den Belag abreibt und entzündungshemmend wirkt. Wenn dein Hund bereits Seealge über das tägliche Futter erhält, kann das Dental Spray eine gute Alternative sein. Es wird täglich ins Maul gesprüht.
Im Laufe der Zeit löst sich der Zahnstein durch diese Maßnahmen allmählich ab. Dies kann jedoch etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Schritt 2: Zahnstein selbst entfernen
Wenn du den Prozess beschleunigen möchtest, kannst du nach etwa 2-4 Wochen vorsichtig versuchen, den Zahnstein mit einem speziellen Zahnreinigungsinstrument, dem Zahnreiniger (Scaler), abzuschaben. Dabei sollte man nicht am Zahn selbst kratzen, sondern nur am Zahnstein ansetzen. Ist der Belag gut gelöst, können sich manchmal regelrecht Zahnstein-Brocken vom Zahn lösen. Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten, um weder den Zahnschmelz noch das Zahnfleisch zu verletzen.
Lässt sich ein Teil des Zahnsteins nicht durch leichtes “Anhebeln” ablösen, lässt man es und versucht es nach einer Weile erneut. In dieser Zeit sollte man die Kur mit Zahnsteinpulver oder alternativ mit dem Dental Spray und/oder dem Dental Gel fortsetzen. Auch Ultraschallzahnbürsten sollen beim Lockern des Zahnsteins gute Wirkung zeigen, doch hierzu habe ich keine eigenen Erfahrungen.
Schritt 3: Kontinuierliche Zahnpflege
Sobald die Zähne deines Hundes wieder schön weiß sind, ist es wichtig, kontinuierlich an der Zahnpflege dranzubleiben. Neuer Zahnbelag entsteht sehr schnell, oft schon innerhalb von 2-3 Wochen. Daher empfehlen wir, die Zähne mindestens 3-mal pro Woche mit Hunde-Zahnpasta, einem Zahnfingerling oder alternativ unserem Dentalspray/Dentalgel zu reinigen.
Bitte beachte, dass unsere Tipps und/oder Produktempfehlungen lediglich unterstützend wirken können und keine Heilung versprechen. Sie ersetzen auch nicht den Besuch beim Tierarzt.
Falls du noch weitere Fragen zur Zahnpflege und unserem Produktangebot hast, wende dich gerne an uns. Unser umfangreiches Sortiment an Zahnpflegeprodukten findest du in unserem Shop.
Erfahren Sie mehr über das Thema Zahnstein und wie er entsteht in unserem Blog. Auch weitere Informationen zum Gebiss des Hundes, wie Aufbau, Entwicklung und Zahnwechsel, findest du bei uns.
Bildquelle: 
Silvia Papadatos, Spürnasen-4you, zertifizierte Ernährungsberaterin für Hunde nach Swanie Simon
Quellenangabe:
- Webinar Nils Steenbuck, Zahngesundheit beim Hund, Isolde Richter Heilpraktiker und Therapeutenschule
