Zehn günstige Elektroautos unter 35.000 Euro: Fiat 500, MG 4 und Dacia Spring

Zehn günstige Elektroautos unter 35.000 Euro: Fiat 500, MG 4 und Dacia Spring

Die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele: Bis 2030 sollen 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen fahren. Doch die Realität sieht anders aus. Bis zum 1. Oktober 2023 waren erst 1,3 Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen. Einer der Gründe für die geringe Anzahl an Elektroautos ist der hohe Preis. Modelle unter 25.000 Euro sind immer noch schwer zu finden. Der elektrische Renault R5, eine Hommage an den französischen Kleinwagenklassiker, wird voraussichtlich im März auf dem Genfer Autosalon vorgestellt. Der neue Fiat Panda soll erst 2024 kommen. Der VW ID.2, das Einstiegsmodell von Volkswagen in die Elektromobilität, wird erst 2025 erwartet. Ebenso der Cupra Raval, der Toyota bZ Small und der Nachfolger des Renault Twingo. Der Tesla Model 2 wird in Berlin gebaut, aber der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Selbst auf dem Gebrauchtmarkt sind Elektroautos noch begrenzt verfügbar. Selbst für Modelle wie den nicht mehr produzierten BMW i3 und VW e-Golf beginnen die Preise erst bei 20.000 Euro.

Die Wahl eines Elektroautos ist also immer noch eine Frage des Geldes. Die Förderung für diese Fahrzeuge wurde gestrichen und die Auswahl an Elektroautos unter 35.000 Euro ist begrenzt. Es gibt jedoch einige Modelle, die in diesem Preisbereich liegen.

VW ID.3 und ID.4

Volkswagen hat sich bisher nicht durch günstige Elektroautos ausgezeichnet. Die Modelle des Herstellers starteten erst ab 40.000 Euro. Nach dem Wegfall der Förderung steigt VW jetzt jedoch in den Preiskampf ein. Bis zum 31. März gewährt Volkswagen Nachlässe von bis zu 7.800 Euro für den ID.3 und ID.4. Der Preis für beide Basismodelle sinkt von etwa 40.000 Euro auf 33.000 Euro. ID.3 und ID.4 bieten viel fürs Geld: Die Verarbeitungsqualität ist hoch, die Ladezeiten sind gut und die Reichweite der Basismodelle in dieser Preiskategorie überdurchschnittlich. Das SUV ID.4 hat eine Reichweite von 364 Kilometern, der Kompaktwagen ID.3 schafft bis zu 435 Kilometer. Das Platzangebot ist für Familien ausreichend und das Kofferraumvolumen liegt auf dem Niveau vergleichbarer Benzinmodelle wie dem VW Golf und VW Tiguan, mit deutlichen Vorteilen für den ID.4 (543 bis 1575 Liter).

  • Preis: ID.3: 32.975 Euro (statt 39.995 Euro), ID.4: 32.600 Euro (statt 40.335 Euro)
  • Reichweite: ID.3: 435 Kilometer, ID.4: 364 Kilometer

Dacia Spring Electric

Der Dacia Spring wurde zum Marktstart als das günstigste Elektroauto Deutschlands beworben. Auch zwei Jahre später ist er immer noch das günstigste Modell auf dem Markt. Das Einstiegsmodell, genannt Essential Electric 45, kostet derzeit etwas mehr als 22.000 Euro. Es gibt jedoch auch Angebote unter 20.000 Euro. Dacia gibt bekannt, dass bis Ende März ein Elektrobonus von 10.000 Euro auf Spring-Lagerfahrzeuge gewährt wird. Das bedeutet, dass der Kleinwagen derzeit nur 12.750 Euro kostet. Der niedrige Preis spiegelt sich jedoch auch in der Ausstattung wider. Der Innenraum ist dominiert von Hartplastik und die Sitze sind nur mäßig bequem. Trotzdem ist der Dacia Spring ein solides Elektroauto, wenn man bescheidenere Ansprüche hat. Das größte Manko ist das desaströse Crashtest-Ergebnis des Euro NCAP, das nur einen von fünf möglichen Sternen zeigt, sowie die Reichweite im Realbetrieb von unter 200 Kilometern. Der Dacia Spring ist also ein klassisches Stadtauto mit nur 44 PS, das selbst in der Vollausstattung mit 24.550 Euro immer noch günstiger ist als jedes andere Elektroauto.

  • Preis: ab 12.750 Euro (bis 31. März 2024)
  • Reichweite: 230 Kilometer
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Citroën E-C3

Das interessanteste “günstige” Elektroauto ist derzeit der Citroën E-C3. Das kleine SUV kostet etwas mehr als 23.000 Euro, hat aber auch hier seine Kompromisse. Citroën wirbt mit dem Slogan “Das Smartphone wird zum Infotainmentsystem Ihres Fahrzeugs”. Das bedeutet jedoch, dass es anstelle eines Displays in der Mittelkonsole nur eine Halterung für das Handy gibt. Dafür verspricht der Hersteller eines der komfortabelsten Fahrzeuge in diesem Segment, was schon immer das Markenzeichen von Citroën war. Mit 113 PS und einer Reichweite von 320 Kilometern ist der E-C3 dem Dacia Spring zumindest auf dem Papier weit überlegen. In 26 Minuten kann er mit maximal 100 kW seine Batterien von 20 auf 80 Prozent aufladen. Da Citroën Teil des Stellantis-Konzerns ist, könnte auf dieser technischen Basis auch der elektrische Fiat Panda entstehen, der jedoch erst später im Jahr 2024 erwartet wird. Der E-C3 kann bereits jetzt bestellt werden und soll Anfang nächsten Jahres ausgeliefert werden.

  • Preis: ab 23.300 Euro
  • Reichweite: 320 Kilometer

Microlino

Der Microlino könnte das Elektroauto der Herzen werden, eine Neuauflage des legendären Isetta. Das kleine Auto, das in den 1950er Jahren BMW vor dem Ruin bewahrte, wird jedoch nicht vom deutschen Hersteller wiederbelebt, sondern von Wim Ouboter und seinen Söhnen Oliver und Merlin. Die ersten Prototypen gab es bereits 2016, und die Serienversion wird seit kurzem verkauft. Das Design ist immer noch knuffig, aber der Preis ist happig. Die Einstiegsvariante “Dolce” mit einer Reichweite von nur 91 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h kostet mindestens 21.190 Euro. Die Version mit einer Reichweite von 177 Kilometern ist bereits lieferbar, und Ende 2024 soll eine Version mit einer Reichweite von 230 Kilometern folgen. Beide Varianten sind nur unwesentlich teurer als das Basismodell. Das Retro-Feeling wird serienmäßig durch ein Schiebe-Stofffaltdach verstärkt.

  • Preis: ab 21.190 Euro
  • Reichweite: 91 Kilometer (Anfang 2024), 177 Kilometer (jetzt bestellbar) oder 230 Kilometer (Ende 2024)
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Fiat 500

Das beliebteste retro-elektrische Auto ist derzeit der Fiat 500. In den letzten Jahren hat er dem Mini in Großstädten den Rang abgelaufen. Der schicke Italiener ist jedoch nicht gerade günstig. Die neue Generation des Kleinwagens mit 95 PS, einer Batteriegröße von 23 kWh und einer durchschnittlichen Reichweite von 190 Kilometern kostet 30.000 Euro. Die nächstgrößere Variante mit mehr Batterien (42 kWh) und 118 PS nähert sich bedrohlich der Marke von 40.000 Euro. Allerdings gewährt Stellantis, der Mutterkonzern von Fiat, allen bis zum 29. Februar 2024 zugelassenen Fahrzeugen die mittlerweile gestrichene Prämie für Elektroautos in Höhe von 4.500 Euro. Das ist jedoch immer noch viel Geld für ein relativ kleines Auto. Reisen mit vier (erwachsenen) Personen, Transport von großen Einkäufen oder Möbeln – das ist mit dem Fiat 500 eher utopisch. Aus rein praktischen Gründen ist der im kommenden Jahr erwartete elektrische Panda sicherlich das bessere Fahrzeug, aber darum ging es beim Fiat 500 nie. In einer Welt voller zu großer, immer gleich aussehender SUVs ist der italienische Kleinwagenklassiker der Beweis dafür, dass es auch anders geht.

  • Preis: ab 29.990 Euro
  • Reichweite: 190 Kilometer (23 kWh), 298 bis 324 Kilometer (42 kWh)

Renault Twingo E-Tech Electric

Der Renault Twingo ist ein weiterer Kleinwagenklassiker, der seit einigen Jahren auch in einer elektrischen Version erhältlich ist. 1993 wurde der Twingo mit den typischen Merkmalen eines preisgünstigen Einstiegsautos für ein Millionenpublikum eingeführt: erschwinglicher Preis, knuffiges Design. Bis heute ist der Twingo eines der meistverkauften Modelle der Welt. Seit 2020 gibt es den Kleinwagen auch mit Elektromotor, der jedoch sein größtes Problem darstellt. Der Motor stammt aus den alten Smart-Modellen, die mittlerweile nicht mehr produziert werden. Die Basisversion hat eine Leistung von 65 PS und eine Reichweite von durchschnittlich 190 Kilometern – unter idealen Bedingungen. Im SZ-Test im Winter schaffte der Kleinwagen etwas mehr als 120 Kilometer. Der Twingo ist also ein klassisches Zweitauto, um die Kinder zur Schule zu bringen. 2025 soll der Nachfolger kommen, was dazu führen dürfte, dass die Preise für den Kleinwagen im nächsten Jahr sinken.

  • Reichweite: 190 Kilometer
  • Preis: ab 28.000 Euro
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MG 4 und MG 5

Alle derzeit erhältlichen Elektroautos unter 30.000 Euro fallen in das Kleinwagensegment. Wer mehr Platz benötigt, muss deutlich mehr Geld ausgeben. Doch auch oberhalb dieser Preisklasse ist das Angebot noch recht überschaubar. Die meisten Hersteller verlangen in der Kompaktklasse 40.000 Euro und mehr für ihre Modelle. Eine der wenigen Ausnahmen ist der ehemals britische Hersteller MG, der heute Elektroautos unter chinesischer Eigentümerschaft baut. Die Preispolitik ist eine Kampfansage an europäische Hersteller: Sowohl der MG 4, ein Crossover in der Größe eines VW Golf, als auch der MG 5, lange Zeit der einzige elektrische Kombi, kosten etwas mehr als 30.000 Euro. Beide Modelle sind erstaunlich gut. Qualität, Verarbeitung, Platzangebot und Reichweite stimmen. Der Kombi entspricht in seinen Abmessungen ziemlich genau einem VW Golf Variant. MG bietet zwei Varianten an (177 PS / 50 kWh oder 156 PS / 61 kWh), wobei erstaunlicherweise das günstigere Modell die größte Reichweite von bis zu 400 Kilometern hat. Der MG 4 kommt noch weiter und ist mit 170, 204 oder 245 PS erhältlich. Die Reichweite des Basismodells beträgt 350 Kilometer, während die Top-Version bis zu 520 Kilometer Reichweite bietet.

  • Reichweite: 350 bis 520 Kilometer (MG 4), 310 bis 400 Kilometer (MG 5)
  • Preis: ab 32.312,50 Euro (MG 4), 32.812,50 Euro (MG 5)

Opel Corsa Electric

Mit der aktuellen Modellreihe hat Opel eine Renaissance der eigenen Marke eingeleitet. Modern, aber dennoch etwas retro, gut verarbeitet, mit vielen stilvollen Akzenten wie der schwarzen Blende an der Front. Der Fahrkomfort des Opel Corsa Electric ist gut, die Bedienung der Displayleiste ist einfach und die Vordersitze sind sehr bequem. Der Kompaktwagen ist jedoch kein Raumwunder. Der ähnlich positionierte MG 4 bietet deutlich mehr Platz, und der Kofferraum des Corsa ist mit 267 Litern eher überschaubar. Er ist auch teurer als der chinesische Konkurrent. Dafür bietet Opel monatliche Leasingraten von unter 200 Euro an, die sich nur geringfügig von einem Benzinmodell unterscheiden. Mit dem Corsa Electric erhalten Autokäufer ein flinkes Fahrzeug mit 136 oder 156 PS und einer Reichweite von 357 oder 405 Kilometern (GS Long Range), das für die meisten Anforderungen ein vollständiger Ersatz für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ist. Eine Alternative dazu ist der elektrische Peugeot 208, ebenfalls aus dem Stellantis-Konzern, der auf derselben technischen Basis beruht und sich nur durch sein Design vom Opel Corsa unterscheidet. Auch für diese beiden Modelle gilt der zeitlich begrenzte Rabatt von 4.500 Euro vom Stellantis-Konzern.

  • Reichweite: 357 oder 405 Kilometer (Corsa GS, 156 PS)
  • Preis: ab 34.650 Euro