Endlich ist es soweit – unser langersehnter Roadtrip nach Ærø in Dänemark beginnt! Obwohl wir unseren Blazer nicht dabei haben, sind wir voller Vorfreude auf unsere Zeit in der idyllischen dänischen Südsee. Mit Fahrrädern, Wassersportausrüstung und Campingausrüstung beladen, machen wir uns auf den Weg zu einem unvergesslichen Abenteuer.
Eine anstrengende Anreise
Aufgrund der Corona-Bestimmungen müssen wir mindestens sechs Nächte in Dänemark bleiben und eine Unterkunft vorab buchen. Obwohl diese Bestimmung einen Tag vor unserer Abreise aufgehoben wird, haben wir bereits einen Campingplatz und die Fähre gebucht. Also fahren wir los, um unseren Mietwagen in Empfang zu nehmen und die 730 Kilometer bis zur Fähre rechtzeitig zu bewältigen.
Das Ticket für die Fähre nach Ærø kostet unglaubliche 1,69 € für zwei Erwachsene, zwei Kinder und das Auto. Ein Schnäppchen, das uns jedoch misstrauisch werden lässt. Trotz unserer Bedenken verläuft alles reibungslos, sogar eine kurze Pause in Flensburg ist drin. Als wir am Hafen von Fynshav ankommen, werden wir von der wunderschönen dänischen Südsee und zahlreichen Segelschiffen begrüßt. Die Fähre bringt uns sicher nach Søby, dem wirtschaftlichen Zentrum der Insel Ærø. Hier befinden sich die Werft von Søby und eine Fischereiflotte. Die entspannte Fährfahrt hat uns bereits den Stress der Anreise vergessen lassen und die langsame Lebensweise auf der Insel wird uns noch mehr beeindrucken.
Ein traumhafter Campingplatz in Marstal
Die Insel Ærø ist nur etwa 30 Kilometer lang, daher erreichen wir schnell den Campingplatz auf der anderen Seite der Insel im östlichen Teil. Hier erwartet uns ein idyllischer Campingplatz mit hohen Gräsern, einer Weide mit schwarzen Stieren und direktem Zugang zum Meer. Die sanitären Einrichtungen sind sauber, es gibt kostenloses WLAN, eine voll ausgestattete Küche und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie einen Spielplatz und einen Fußballplatz. Wir sind begeistert von den freundlichen Mitarbeitern und der entspannten Atmosphäre. Der Campingplatz in Marstal ist genau das, was wir uns erhofft hatten.
Jeden Morgen radeln wir schnell in die Stadt, um frische Zimtschnecken beim Bäcker zu holen – ein wahrer Genuss! Das Kochen von Kaffee und Tee gestaltet sich manchmal etwas schwierig aufgrund des Windes, aber wir machen das Beste daraus. Vor dem Frühstück wagen wir sogar eine erfrischende Schwimmrunde. Das Kaffee trinken danach fühlt sich besonders wohlig an und die Zimtschnecken schmecken doppelt so gut. Für mich ist dies der Inbegriff von “hygge” – das glückliche Gefühl, die kleinen Dinge im Leben zu genießen.
Wasserspaß auf Ærø: Baden, Bootfahren, Kiten und Segeln
Die Dänische Südsee bietet alles andere als Langeweile. Das Meer ist durch den starken Wind oft aufgewühlt und lädt zum Baden ein. Besonders schön ist das Baden in der Nähe von Marstal, wo die Segelschiffe am Horizont zum Träumen einladen. Die kleinen Badehäuschen auf der Landspitze von Eriks Hale haben ihren ganz eigenen Charme. Sie sind 100 Jahre alt und gehören zum Kulturerbe Dänemarks. Hier können wir nicht nur im Meer schwimmen, sondern auch Kiten. Die flachen und wellenfreien Gewässer sind ideal für Anfänger. Obwohl wir uns keinen Kite ausleihen können, genießen wir es, anderen beim Kiten zuzuschauen.
Am Kiesstrand suchen wir nach schönen Steinen und unsere Füße fühlen sich wohl. Die Kinder lieben es, die Küste vom Wasser aus zu beobachten, also rudern wir fleißig gegen den Wind und springen ins Meer. Hier inmitten der Dänischen Südsee fühlen wir uns sofort wohl und genießen die erfrischende Seeluft.
Marstal: Eine geschichtsträchtige Seefahrerstadt
Marstal ist eine Stadt mit langer Seefahrertradition. Schon seit Jahrhunderten befahren hier Schiffe die Weltmeere. Besonders bekannt sind die riesigen Segelschiffe aus Holz, die dem Nordatlantik trotzen – die Neufundlandschoner. Kein Wunder, dass Marstal früher der zweitwichtigste Hafen Dänemarks war. Heute sind alte Fabrikhallen, Reedereien und Werften Zeugen dieser vergangenen Zeit. Marstal ist die größte Stadt auf Ærø und beherbergt eine der größten Seefahrtschulen des Landes.
Die Stadt hat ein pulsierendes Zentrum mit charmanten Cafés und Geschäften. Die bunten, niedrigen Häuser erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Es ist ein besonderes Gefühl, durch die Gassen eines Romans zu wandeln und die Realität mit den Beschreibungen zu vergleichen. Marstal ist eine Stadt, die ihre Geschichte stolz präsentiert und uns beeindruckt.
Das Schifffahrtsmuseum in Marstal
Ein absolutes Muss ist das Schifffahrtsmuseum in Marstal. Hier finden wir nicht nur den im Buch “Wir Ertrunkenen” erwähnten Schrumpfkopf, sondern auch zahlreiche Artefakte aus fernen Ländern, historische Schiffsmodelle und Gemälde von Schiffen auf hoher See. Das Museum bietet eine faszinierende Reise in die maritime Geschichte Dänemarks. Besonders beeindruckend ist die riesige Sammlung von Flaschenschiffen. Die Kinder sind begeistert von der funktionierenden Dampfmaschine und der lauten Schiffsglocke.
Ein Ausflug in die Märchenstadt Ærøskoping
Da uns der Weg nach Ærøskoping mit dem Fahrrad zu weit ist, nutzen wir die kostenlosen Busse auf Ærø. Die Fahrt führt uns durch malerische Felder zur Nordküste der Insel. Ærøskoping ist ein mittelalterliches Städtchen mit alten Häusern und engen Kopfsteinpflastergassen. Die Stadt wird auch “Märchenstadt” genannt und ist bekannt für ihre gut erhaltenen Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hier können wir die historische Atmosphäre und den Hafen mit seinen Freizeitbooten genießen. Ein Fischlokal am Wasser lädt zum Verweilen ein. Obwohl wir etwas anstehen müssen, um die köstlichen Fischbrötchen zu bekommen, lohnt es sich. Die frische Luft und der Geschmack des Meeres machen diese Zwischenmahlzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Fazit
Unsere Zeit auf Ærø war einfach wunderbar. Die Nähe zum Wasser, die entspannte Atmosphäre, der frische Fisch und die kleinen Freuden des Alltags haben uns glücklich gemacht. Die Hauptsaison ist vorbei, und wir hatten das Glück, die Insel in Ruhe genießen zu können. Das Wetter war perfekt für Aktivitäten wie Kiten, Radfahren, Schwimmen und Wandern. Ærø hat einen besonderen Platz in unseren Herzen gefunden, und wir sind uns sicher, dass wir wiederkommen werden.
