Hast du schon einmal von Zen gehört? Die meisten Menschen assoziieren damit Wellness, Ruhe und Räucherstäbchen. Aber die Lehren des Zen-Buddhismus und insbesondere die Zen-Meditation können dein Leben auf vielfältige Weise bereichern. Erfahre hier, wie das geht.
Was ist Zen-Buddhismus eigentlich?
Zen bedeutet übersetzt Meditation und stammt aus dem Sanskrit, einer indischen Sprache, in der viele hinduistische und buddhistische Schriften verfasst sind. Im Zen-Buddhismus steht die Praxis der Meditation im Vordergrund und unterscheidet sich damit von anderen buddhistischen Strömungen.
Im Zen-Buddhismus gibt es keine Götter und keine bestimmten Regeln. Heilige Schriften spielen keine Rolle, daher wird Zen oft eher als Philosophie denn als Religion bezeichnet. Auch Menschen ohne religiösen Hintergrund praktizieren die Methoden des Zen-Buddhismus, da es nicht um Glaubenssätze geht, sondern um die Praxis des Meditierens.
Leben im Hier und Jetzt
Das Ziel des Zen-Buddhismus ist es, im Hier und Jetzt zu leben, befreit von Gedanken, Gefühlen, Moralvorstellungen, Konzepten und Verhaltensmustern. Dieser Zustand wird als Nirwana bezeichnet. Um diese Form der Erleuchtung zu erreichen, musst du Abstand von deinen eigenen Gedanken und Gefühlen gewinnen. Das gelingt durch Meditation und Achtsamkeit.
Bevor du das Nirwana erreichst, erlebst du das spirituelle Erwachen, genannt Satori. Dieser Zustand wird durch jahrelanges regelmäßiges Meditieren erreicht und wird als Befreiung von sich selbst oder als positives Gefühl der Leere beschrieben.
Zazen Meditation (Sitzmeditation)
Die wichtigste Meditationstechnik im Zen-Buddhismus ist das Zazen, was “sitzende Meditation” bedeutet. Beim Zazen geht es nicht um ein bestimmtes Thema, sondern um die Konzentration auf die Atmung und die Körperhaltung. Diese Form der Meditation ist besonders einfach und effektiv und eignet sich auch für Anfänger.
Die Zen-Meditation hilft dabei, zur Ruhe zu kommen, weniger Sorgen zu machen und fokussierter zu sein. Durch Zen-Meditation fällt es leichter, Abstand von den eigenen Gedanken zu gewinnen und sie einfach vorbeiziehen zu lassen.
Kinhin Meditation (Gehmeditation)
Kinhin bezeichnet im Zen-Buddhismus die Praxis des Meditierens im Gehen. Beim Kinhin geht es darum, im Rhythmus der Atmung zu gehen und sich auf den Körper und die einzelnen Schritte zu konzentrieren. Die Körperhaltung spielt dabei eine wichtige Rolle, ebenso wie die Ausrichtung des Blicks.
Während des Kinhin wird die normale Bewegung des Gehens bewusst wahrgenommen und ausgeführt. Diese Art der Meditation kann zwischen zwei Sitzmeditationen praktiziert werden, um die Gelenke zu lockern.
Zen-Meditation in der Praxis: Anleitung
Die wichtigsten Meditationspraktiken im Zen-Buddhismus sind Zazen (Sitzmeditation) und Kinhin (Gehmeditation). Es geht auch darum, eine achtsame und meditative Haltung im Alltag beizubehalten.
Zazen richtig ausführen
Bei der Zazen-Sitzmeditation gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
- Suche einen ruhigen Ort, an dem du nicht abgelenkt wirst und schaffe eine beruhigende Umgebung.
- Achte auf eine stabile und bequeme Sitzposition, wie den halben Lotussitz oder den Schneidersitz.
- Lege deine Hände gefaltet in deinem Schoß ab.
- Halte deinen Blick gesenkt und entspanne deinen Kiefer und deine Gesichtsmuskeln.
- Konzentriere dich auf deine Atmung und werde dir deiner Atemzüge bewusst.
- Lass deine Gedanken vorbeiziehen und kehre immer wieder zur Atmung zurück.
Zen-Tipps für Anfänger
Auch als Anfänger kannst du mit kleinen Schritten in die Zen-Meditation einsteigen:
- Beginne mit kurzen Meditationseinheiten und steigere dich nach und nach.
- Finde einen festen Zeitpunkt für deine Meditation, zum Beispiel morgens oder abends.
- Nutze geführte Meditationen oder besuche ein Zen-Dojo, um Unterstützung zu erhalten.
- Verwende ein bequemes Kissen und eine Decke für deine Meditation.
Mit Zen entspannter durch den Alltag
Zen bedeutet, im Moment präsent zu sein und achtsamer zu leben. In Zen-Klostern spielt auch die körperliche Arbeit eine große Rolle. Im Alltag geht es darum, im Hier und Jetzt zu sein und sich bewusst auf den Moment zu konzentrieren.
Es ist nicht einfach, im hektischen Alltag den Kopf frei zu bekommen. Aber durch regelmäßige Zen-Meditation fällt es dir leichter, im Moment zu leben und dich von störenden Gedanken zu befreien.
Zen kann dein Leben bereichern und dir helfen, dich selbst besser kennenzulernen. Probiere es aus und entdecke die wunderbare Welt der Zen-Buddhismus und Meditation.
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