Die Tagesgeldzinsen sind im Aufwind und können aktuell bis zu 2,20 Prozent erreichen. Ein Grund zur Freude! Schon zu Beginn dieses Jahres setzen die Tagesgeldzinsen ihren Aufwärtstrend fort. Laut dem Tagesgeld-Index des Verbraucherportals biallo.de, basierend auf rund 60 Tagesgeldangeboten deutschlandweit, liegen die Zinsen derzeit bei 0,90 Prozent. Im Vergleich dazu lag der Tagesgeld-Index Mitte des letzten Jahres bei einem Allzeittief von 0,05 Prozent.
Zinserhöhungen zum Jahresauftakt
Seit dem Jahresanfang haben mehrere Banken im Biallo-Tagesgeld-Vergleich ihre Konditionen weiter nach oben geschraubt. Die französische Renault Bank Direkt und die luxemburgische Advanzia Bank bieten Neukunden derzeit bis zu 2,00 Prozent Zinsen für drei bzw. vier Monate. Danach sinken die Zinsen auf das Bestandskundenniveau von 0,80 bzw. 1,40 Prozent pro Jahr.
Auch die etablierten Banken ING und Consorsbank bieten Neukunden einen Aktionszins von 2,00 bzw. 2,10 Prozent für vier bzw. sechs Monate. Allerdings fallen die Bestandskundenzinsen bei diesen Banken mit jeweils 0,30 Prozent deutlich niedriger aus im Vergleich zur Advanzia und Renault Bank.
Spanische Direktbank mit bis zu 2,20 Prozent Zinsen
Aktuell bietet die zur spanischen Santander gehörende Suresse Direkt Bank den höchsten Zins im Tagesgeld-Vergleich. Diese Woche haben sie den Tagesgeldzins von 1,70 auf 2,20 Prozent erhöht. Der neue Zinssatz ist für Neukunden bis zum 31. Mai garantiert. Der Standardzins beträgt variable 1,00 Prozent pro Jahr.
Was die Suresse besonders macht, ist die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung in den nächsten Wochen. Anlegerinnen und Anleger, die während des Aktionszeitraums investieren, profitieren automatisch von der Zinssteigerung. Ein potenzieller Verlust nach unten ist jedoch abgesichert.
Trade Republic sorgt für Wettbewerb
Die maltesische FCM Bank bietet derzeit das beste Tagesgeldangebot ohne Zinsgarantie an. Sie zahlt sowohl für Neu- als auch Bestandskunden einheitliche 1,81 Prozent pro Jahr. Vor Kurzem sorgte der Neobroker Trade Republic für Aufsehen, indem sie Guthaben bis zu 50.000 Euro auf dem Verrechnungskonto bis auf Weiteres mit 2,00 Prozent verzinsen. Das Verrechnungskonto ähnelt einem Tagesgeldkonto, ist jedoch an die Eröffnung eines Depots geknüpft.
“Nach langen Jahren mit Null- und Negativzinsen haben Tagesgeld-Anleger und Zinssucher mittlerweile die Qual der Wahl”, sagt Horst Biallo, Gründer und Geschäftsführer des Verbraucherportals. Trotz des höheren Zinsniveaus sollten Sparer jedoch beachten, dass sie trotzdem einen negativen Realverlust erzielen, wenn man die Inflation berücksichtigt. Dennoch gibt es derzeit keine echte Alternative zum Tagesgeld, wenn es um Liquiditätssicherung geht.
Biallo erwartet, dass die Tagesgeldzinsen in den kommenden Wochen weiter steigen werden, vor allem da die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen voraussichtlich im Februar und März weiter anheben wird. Laut Biallo ist eine Drei vor dem Komma beim Tagesgeldzins bis zum Frühjahr realistisch.
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