Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung sind ein großes Problem in Deutschland. Der Zoll hat die Aufgabe, dagegen vorzugehen und Verstöße zu ahnden. Doch welche Strafen drohen denjenigen, die sich nicht an die Regeln halten? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über das Thema wissen müssen.
Was ist Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung?
Schwarzarbeit bezeichnet eine Tätigkeit, bei der keine Steuern oder Sozialabgaben abgeführt werden. Sie liegt zum Beispiel vor, wenn ein Arbeitgeber seine sozialversicherungsrechtlichen Pflichten nicht erfüllt oder ein Dienstleister keine gewerberechtliche Anmeldung vornimmt. Illegale Beschäftigung hingegen bezieht sich auf das Beschäftigen von ausländischen Arbeitskräften ohne Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis oder das Verstoßen gegen das Mindestlohngesetz.
Warum ist Schwarzarbeit ein Problem?
Schwarzarbeit verursacht enorme Verluste für den Staat und die Sozialversicherungen. Allein im Jahr 2017 belief sich der geschätzte Steuerverlust auf etwa 1 Milliarde Euro. Zusätzlich bedeutet die Schattenwirtschaft für Unternehmen Umsatzeinbußen von bis zu 300 Milliarden Euro jährlich. Diese Verluste wirken sich letztendlich auf uns alle aus, zum Beispiel durch Beitragserhöhungen oder geringere Leistungsangebote.
Der Zoll im Kampf gegen Schwarzarbeit
Der Zoll hat die Aufgabe, Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung zu bekämpfen. Die Mitarbeiter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) haben weitreichende Befugnisse, um Verstöße zu überprüfen und zu ahnden. Sie dürfen unter anderem Geschäftsräume betreten, Personen befragen und Unterlagen einsehen. Oftmals kommt der Zoll Schwarzarbeit durch Kontrollen auf die Spur, die auch auf Meldungen aus der Bevölkerung zurückzuführen sein können.
Schwarzarbeit melden
Wenn Sie Kenntnis von illegalen Arbeitsverhältnissen oder Schwarzarbeit haben, können Sie dies beim Zoll melden – anonym oder namentlich. Der Zoll ist auf solche Meldungen angewiesen, um Verstöße effektiv bekämpfen zu können. Auch betroffene Angestellte können Verstöße melden, zum Beispiel wenn sie um ihren Lohn betrogen werden. Ihre personenbezogenen Daten werden dabei vertraulich behandelt.
Strafen bei Verstößen
Bei Verstößen gegen das SchwarzArbG können unterschiedliche Strafen drohen. Privatpersonen, die gegen die Regeln verstoßen, handeln in der Regel ordnungswidrig und können mit Bußgeldern von bis zu 300.000 Euro belegt werden. Arbeitgeber, die illegal beschäftigen oder Schwarzarbeit betreiben, können sich strafbar machen und Geld- oder Freiheitsstrafen erhalten. Auch das Beziehen von Sozialleistungen und gleichzeitiges Schwarzarbeiten kann zu Strafen führen. Verstöße gegen das Mindestlohngesetz werden meistens als Ordnungswidrigkeit behandelt und können mit Bußgeldern von bis zu 500.000 Euro geahndet werden.
Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung sind ein ernsthaftes Problem, das großen Schaden anrichten kann. Der Zoll ist entschlossen, dagegen vorzugehen und Verstöße zu ahnden. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, indem er Verstöße meldet und sich an die Regeln hält. Nur so können wir gemeinsam gegen Schwarzarbeit vorgehen.