Zur Unterscheidung von Adjektiven und Adverbien in adverbialem Gebrauch

Zur Unterscheidung von Adjektiven und Adverbien in adverbialem Gebrauch

Im Rahmen des Seminars “Probleme der deutschen Grammatik: Indeklinabilia” wurde die Definition eines Adverbs nach Duden diskutiert. Die Definition besagt, dass Adverbien Verben, Adjektive, Adverbien, Substantive (attributiv und prädikativ) oder einen ganzen Satz näher bestimmen. Doch bei genauerer Betrachtung der Adverbien stößt man auf ein Problem: die Abgrenzung zwischen Adjektiven und Adverbien. Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob ein Wort wie “schnell” in dem Satz “Er rennt schnell” ein Adverb, ein Adjektivadverb oder ein Adjektiv ist.

Historische Entwicklung der Adjektivadverbien im Deutschen

Die Wortart Adverb wird als sehr flexibel angesehen, da ständig neue Adverbien entstehen, hauptsächlich durch Wortbildungsprinzipien. In der historischen Entwicklung des Deutschen spielten Reduktion und Apokope eine wichtige Rolle bei den Adjektivadverbien. Diese Veränderungen betrafen die Morphologie, nicht die Semantik. Dadurch entstanden Schwierigkeiten bei der Zuordnung von attributiv (bzw. prädikativ) verwendeten Adjektiven und Adverbien.

Im Althochdeutschen konnte die Unterscheidung von Adjektiv und Adverb durch Suffigierung erfolgen. Jedes qualitative Adjektiv konnte durch das Hinzufügen der Endung “-o” in ein Adverb umgewandelt werden. Dieses Suffix wurde direkt an die Wurzel angehängt. Bei Adjektiven mit umlautfähigen ja-Stämmen, i- und u-Stämmen erfolgte die Unterscheidung zusätzlich durch den nicht umlautenden Wurzelvokal im Adverb.

Im Mittelhochdeutschen wurde das Suffix “-o” zu “-e” abgeschwächt. Bei Adverbien mit den Ableitungssilben “-el”, “-en” und “-er” wurde das “-e” apokopiert. Die Umlautung bei den ja-Stämmen änderte sich so, dass sie formal nicht mehr von den Adjektiven unterschieden werden konnten. Bereits bei Luther war die Apokope des Adverbsuffixes “-e” abgeschlossen.

Die Unterscheidung zwischen Adjektiven und Adverbien in adverbialem Gebrauch ist also historisch bedingt. Um diese Unterscheidung besser zu verstehen, wurden die Ansätze verschiedener Grammatiken untersucht und dargestellt.

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