Zusammengezeichnet: Ein verrücktes Abenteuer im Drawn Together Haus

Zusammengezeichnet: Ein verrücktes Abenteuer im Drawn Together Haus

Wenn Realityshows wie Big Brother auf eine Gruppe von gezeichneten Cartoon-Figuren treffen, entstehen in “Drawn Together” wahrlich einzigartige Situationen. Statt C-Prominente machen es sich hier in diesem verrückten Haus ein zusammengewürfelter Haufen von gezeichneten Figuren gemütlich. Jede dieser Figuren verkörpert dabei ein bestimmtes Zeichentrick-Klischee und kulturellen Stereotypen.

Eine überzeichnete Gruppe

Captain Hero ist offensichtlich eine Persiflage auf Superman und ähnliche Comic-Helden. Allerdings ist er alles andere als heldenhaft, sondern eher dümmlich und ein Alkoholiker.

Toot Braunstein ist ein schwarz-weißes Cartoonwesen, das Betty Boop nachempfunden ist. Sie leidet unter Essstörungen und wird von ihren Mitbewohnern oft gehänselt, weshalb sie ihnen fiese Streiche spielt.

Prinzessin Clara hingegen ist eine Disney-Prinzessin, wie sie im (Märchen-)Buch steht. Hinter ihrer naiven Fassade verbirgt sich jedoch eine arrogante Aristokratin mit homophoben und rassistischen Charakterzügen.

Foxxy Love ist eine stereotype schwarze Frau, die trotz ihres Analphabetismus zu den klügsten Mitgliedern der Truppe gehört. Darüber hinaus ist sie ausgesprochen fruchtbar und hat sogar Enkel im Teenager-Alter.

Spanky Ham ist im wahrsten Sinne des Wortes das versauteste Mitglied der Truppe. Er ist eine Anlehnung an Figuren wie Schweinchen Dick und typische Internet-Animationen, und denkt immer nur an das Eine.

Ling-Ling erinnert nicht nur optisch sehr stark an das Pokemon Pikachu, sondern hat auch dieselben Fähigkeiten. Er spricht ein Kauderwelsch aus Deutsch und Japanisch und bedient so ziemlich alle asiatischen Vorurteile.

Weiterhin gibt es Wollknäuel Sockenbart, der stark an Spongebob Schwammkopf erinnert. Er durchlebt gerade eine sehr merkwürdige Form der Pubertät und verfügt über Sperma mit magischen heilenden Kräften.

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Zu guter Letzt haben wir noch Xandir P. Wifflebottom, eine Verballhornung der Computerspiel-Heldin Link und allgemeiner Fantasy-Helden. Er ist homosexuell, will es aber nicht zugeben, und neigt zu Selbstmordversuchen, die an seinen mehreren Leben scheitern.

Geschmacklosigkeit in Serie

Wie allein die Figurenbeschreibungen schon verdeutlichen, ist “Drawn Together” alles andere als politisch korrekt. Die Serie wurde von Comedy Central produziert und lief in Deutschland auf MTV. Sie umfasst insgesamt 36 Folgen in drei Staffeln. Das ursprüngliche Konzept der Serie, Reality-TV als Cartoon darzustellen, wurde jedoch schnell aufgegeben. Stattdessen werden sämtliche Film- und Seriengenres aufs Korn genommen.

Die Serie wurde jedoch schnell kritisiert, vor allem aufgrund der wiederholten Darstellung zahlreicher rassistischer und sexistischer Stereotypen sowie der übertriebenen Gewaltdarstellung. In jeder Staffel gibt es Szenen, die herausgeschnitten wurden und im Fernsehen nicht gezeigt werden durften. Die Macher verteidigten sich jedoch damit, dass der Rassismus und Sexismus nur von offensichtlich dummen Figuren verkörpert wird und sich somit selbst entlarven.

Trotz ihres Kult-Status wurde die Serie nach drei Staffeln eingestellt, auch weil die Serienschöpfer Dave Jeser und Matt Silverstein Comedy Central verlassen hatten. So endeten die absurden Abenteuer von Captain Hero, Xandir, Clara, Toot, Ling-Ling, Wollknäuel und Spanky. Wer Lust hat, kann jedoch bei Joyn PLUS+ in das Drawn Together Haus eintauchen und sich alle drei Staffeln der Serie komplett anschauen.

Drawn Together